Welt ohne Geld
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Welt ohne Geld |
Originaltitel: | Our Daily Bread |
Produktionsland: | VSA |
Erscheinungsjahr: | 1934 |
Laufzeit: | 80 Minuten |
Sprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | 16 Jahre |
Filmproduktion: | Viking (King Vidor) |
Erstverleih: | Regionalverleihe, u.a. Bild & Ton GmbH |
IMDb: | deu • eng |
Stab | |
Regie: | King Vidor |
Drehbuch: | King Vidor |
Produzent: | King Vidor |
Musik: | Alfred Newman |
Ton: | Ernst Schütz |
Dialogregie: | Konrad P. Rohnstein, Kurt Werther |
Dialogbuch: | Konrad P. Rohnstein |
Kamera: | Robert H. Planck |
Besetzung | |
Darsteller (Synchronstimme) |
Rolle |
Karen Morley (Siegfried Breuer) |
John Sims |
Tom Keene (Bruno Fritz) |
Chris |
John Qualen (Jutta Hartseil) |
Bessie (OF: Sally) |
Barbara Pepper (Herbert Gernot) |
Louis |
Addison Richards (Alfred Haase) |
Onkel Jack (OF: Anthony) |
Lloyd Ingraham (Hanns Eggerth) |
Frank, Zimmermann |
Henry Hall (Alfred Haase) |
Sheriff |
Eddie Baker |
Welt ohne Geld (engl. Our Daily Bread) ist ein VS-amerikanischer Spielfilm von 1934. Die deutsche Uraufführung war am 5. August 1936 in Berlin (Astor).
Inhaltsverzeichnis
Weitere Titel
- Der letzte Alarm
- Unser tägliches Brot
Handlung
Mary und John Sims sind ein junges Städterehepaar, denen es sehr schlecht geht. John ist nicht imstande, Arbeit zu finden. Als er einmal einer alten Dame bei dem Tragen ihres Gepäcks behilflich ist, überläßt sie ihm als Belohnung ihre schwer belastete Farm, die sie nicht mehr richtig bewirtschaften konnte, seit ihr Mann gestorben ist. —
Da das junge Paar keine andere Zuflucht hat, entschließen sich Mary und John, sich auf der Farm anzusiedeln. Die Situation ist aber in höchstem Maße trostlos, und wendet sich erst zum Besseren, als der alte Fordwagen der Familie Larsen, die im Begriff ist nach Kalifornien zu reisen, gegenüber der Fahrt stecken bleibt. —
Larsen, Landwirt von Beruf, nimmt Johns Angebot an, die Farm zu bewirtschaften. Unter den Händen Larsens nimmt die Farm einen wunderbaren Aufschwung, und so verfällt John auf die Idee eine Kolonie zu gründen, wo die Leute sich selbst dadurch helfen sollen, daß sie beistehen. So geschieht es auch, und bald herrscht reges Leben in der Kolonie, die aus den verschiedensten Leuten besteht, erfahrenen, tüchtigen Arbeitskräften, und Ungelernten, die alle nach Maßgabe ihrer Fähigkeiten dazu beitragen, das tägliche Brot herbeizuschaffen. —
Es dauert nicht lange, und die Siedlung zählt einen Zimmermann, einen Maurer, einen Schmied, einen Installateur, einen Schuster und einen Violinlehrer samt ihren Angehörigen zu ihren Bewohnern, und auch ein früherer Sträfling fehlt nicht. Die Siedlung wird zu einem kleineln Querschnitt der werktätigen großen Welt. Unter Johns Leitung öffnen sich die Augen der Siedler für das Wunder der Mutter Erde, die jetzt denen Brot gibt, die kurz vorher noch nicht wußten, wozu sie am nächsten Tag ihren Hunger stillen sollten. Gerade als es der Farm schon sehr gut aufwärts geht, will die Bank, der die Hypotheken gehören, das Land versteigern lassen. Aber die Siedler wenden das ihnen drohende Unheil dadurch ab, daß nach Muster der in Bedrängnis geratenen Farmer von Iowa handeln, die vor kurzem das Besitzrecht an ihrer Farm durch Zahlung von einem ganz billigen Preis an sich gebracht hatten. —
In diesen Garten Eden, den sich die Siedler geschaffen haben, kommt schließlich auch eine Schlange in Gestalt einer jungen, leichtfertigen Blondine, die ihre Verführungskunst bei John erprobt und ihn durch ihre Koketterie für sich zu gewinnen weiß. Gerade als eine schreckliche Trockenheit die Ernte bedroht und Johns Führung für die Siedler am unentbehrlichsten ist, enttäuscht er sie und seine Frau Mary bitter, indem er zu dem Mädchen durchgeht. —
Aber er vermag Mary und seine Pflicht gegen die Menschen, die ihr Schicksal in seine Hände gelegt haben, nicht zu vergessen. Als ihm klar wird, auf welche Weise es möglich wäre, Wasser auf die Farm zu bringen und dadurch die Ernte vor dem Vertrocknen zu retten, verläßt er des Mädchen und eilt zurück auf die Farm, wo es ihm tatsächlich gelingt, allen zum Guten zu wenden und die Achtung seiner Arbeitskameraden und die Liebe seiner Gattin zurückzuerobern.
Anmerkungen
King Vidor hatte Probleme, diesen Film in den VSA zu produzieren; letztendlich drehte er ihn, mit Hilfe von Charles Chaplin, mit seiner eigenen Produktionsfirma, verliehen von United Artists. In den VSA wurde der Streifen von den Republkanern als „kommunistisches Machwerk“ verteufelt – der Film wurde zum Flop. Im Dritten Reich war es umgekehrt: hier wurde „Der letzte Alarm“ als realistisches Meisterwerk gefeiert und mit dem Prädikat „künstlerisch wertvoll“ ausgezeichnet.
Minister Dr. Goebbels pries den Film in seinem Tagebuch als „…glänzend in der Darstellung“. Das NS-Blatt „Der Angriff“ schrieb in seiner Ausgabe vom 07. August 1936: „…ein erfrischender Sturzbach, der den üblichen, verheerenden Amüsierstaub mit sich fortspült.“
Der Hauptdarsteller Tom Keene (1896-1963) trat häufig in B-Western auf. Karen Morleys (1909-2003) Karriere endete abrupt im Jahr 1947. Sie geriet auf die berüchtigte „schwarze Liste“ des Kommunistenjägers McCarthy.
Tom Keene hat in diesem Film die Stimme von Siegfried Breuer. Breuer ist den meisten heute als Bösewicht in Carol Reeds Meisterwerk „Der dritte Mann“ (1949) bekannt. Dem deutschen Kinopublikum wurde er vor allem als skrupelloser Verführer Minskij in „Der Postmeister“ (1940) bekannt.