Baumgarten-Crusius, Werner
Werner Baumgarten-Crusius ( 29. Januar 1919 in Dresden; 4. November 1995 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Offizier der Wehrmacht, zuletzt Hauptmann des Heeres und Eichenlaubträger des Zweiten Weltkriegs.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Werner Baumgarten-Crusius wurde 1919 in Dresden geboren und absolvierte vom 3. April bis zum 21. September 1937 seinen Arbeitsdienst und trat dann am 2. November 1937 der 3. Kompanie des Infanterie-Regiments 10, als Fahnenjunker, bei.
Als Offiziersanwärter wurde er am 15. November 1938 an die Kriegsschule München kommandiert und dort am 1. August 1939 zum Leutnant befördert.
Zweiter Weltkrieg
Im Zuge der Allgemeinen Mobilmachung wurde er am 26. August 1939 Zugführer in der 10. Kompanie des Infanterie-Regiments 10 und nahm so am Polenfeldzug teil.
Kurz vor Beginn des Frankreichfeldzuges übernahm Baumgarten-Crusius einen Zugführerposten in der 12. Kompanie des Regiments und nahm am Westfeldzug 1940 teil.
Nach Ende der Kämpfe wird er Ordonnanz-Offizier und Adjutant des I. Bataillons des Infanterie-Regiments 156 (mot.). Als solcher nimmt er am Balkanfeldzug sowie am Unternehmen „Barbarossa“ teil, wo er am 15. Oktober 1941 zum Oberleutnant befördert wird. In dieser Zeit übernahm er die Führung der 5. Kompanie, bzw. ab dem 21. November 1941 das Kommando. Als Kompaniechef hielt er mit seiner Kompanie den Stützpunkt Panskoj am Donez gegen mindestens drei gegnerische Bataillone und schuf so die Voraussetzung für den Aufbau einer neuen Hauptkampflinie der nördlich von ihm stehenden Verbände. Durch sein Aushalten zog er desweiteren so starke Feindkräfte auf sich, daß an den benachbarten Frontabschnitten der Feinddruck im Laufe des Tages schnell erlahmte und mühelos abgewehrt werden konnte. Dieser Abwehrerfolg hatte nicht nur Einfluß auf das eigene Regiment, sondern auch auf die nördlich anschließende Nachbardivision. Baumgarten-Crusius erhielt dafür am 22. Februar 1942 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.
Vom 4. August bis zum 22. September 1942 war er zum Oberkommando des Heeres kommandiert und hielt dort Vorträge. An die Kriegsfront zurückgekehrt, übernahm er am 4. Februar 1943 die Führung des I. Bataillons des Regiments. Unter seiner Führung griff das I. Bataillon entscheidend in die Kämpfe, gegen das sowjetische IV. Garde-Panzerkorps in der Fedorenkoschlucht am 20. Februar 1943 ein. Zunächst hatte das Bataillon in Zusammenarbeit mit der Panzer-Abteilung 116, am 18. Februar 1943, die Einbruchsstelle bei Stepanowskij geschlossen. Die den durchgebrochenen Panzerverbänden folgende 33. Schützen-Division wurde dabei derart angegriffen, daß diese nach Osten zurückflutete. Damit war das IV. Garde-Panzerkorps von seinen rückwärtigen Verbindungen abgeschnitten. Am 19. Februar 1943 wehrte das Bataillon sämtliche Angriffe des gegnerischen Panzer-Korps zum Öffnen des Kessels bei Stepanowskij ab.
In der Nacht vom 19. auf den 20. Februar versuchte das IV. Garde-Panzerkorps den Durchbruch nach Osten durch die Fedorenko-Schlucht. Gleichzeitig ging der Feind von Osten kommend gegen Stepanowskij vor, um dem Panzer-Korps den Ausbruch zu erleichtern. Gegen 05.00 Uhr morgens brachte Baumgarten-Crusius, unterstützt durch Panzer, einen Angriff aus Westen mit starken Panzerkräften und 200 Lkws zum Stehen und wehrte alle Angriffe aus dem Osten ab. Als der Feind in der Fedorenko-Schlucht von allen Seiten Feuer bekam und in Verwirrung geriet, ging Baumgarten-Crusius zum beidseitigen umfassenden Angriff über, der die totale Vernichtung des Panzer-Korps zur Folge hatte. Für die Vernichtung des Korps wurde Baumgarten-Crusius am 27. Februar 1943 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet. Außerdem erfolgte am 20. April 1943 die Beförderung zum Hauptmann.
Am 30. April 1943 wurde er mit Wirkung vom 23. Februar 1943 in die Führer-Reserve des OKH versetzt, wobei er vom 15. April bis zum 14. Juni 1943 bei der Truppe verbleiben wollte.
Mit Wirkung vom 6. April 1943 wurde er Abteilungsführer an der Schule V für Offiziersanwärter der Infanterie in Posen-Warthelager, bei der 6. Inspektion der Lehrgruppe II.
Am 13. Oktober 1943 wurde er Taktiklehrer der Lehrgruppe III an der Schule V für Fahnenjunker der Infanterie. Von dort wurde er am 1. August 1944 in die Führer-Reserve versetzt, nachdem er im Juli/August zur Generalstabsausbildung zur 218. Infanterie-Division kommandiert worden war. Mit Wirkung vom 8. August 1944 wird er unter Belassung in der Führer-Reserve zur Schule I für Fahnenjunker der Infanterie nach Dresden versetzt.
Vom 4. September bis zum 3. November 1944 wurde Baumgarten-Crusius mit Wirkung vom 10. September 1944 zur Schule für Fahnenjunker der Panzertruppe kommandiert und kam dort an die Fahnenjunkerschule 2 der Panzertruppe nach Groß-Glienicke, wo er Leiter der Fähnrichsväterlehrgänge war.
Mit Wirkung zum 8. Oktober 1944 kam er zur Führer-Grenadier-Brigade, zur Verwendung als Bataillonsführer. Von dort wurde er mit Wirkung zum 20. Oktober 1944 zum OB West zur Verwendung als Bataillonsführer in der 116. Panzer-Division, versetzt. Er übernahm zunächst die Führung und am 16. Dezember 1944 das Kommando über das I. Bataillon des Panzer-Grenadier-Regiments 156.
Während der Ardennen-Offensive geriet Baumgarten-Crusius am 25. Dezember 1944 bei Verdenne/Belgien in VS-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 14. September 1945 entlassen wurde.
Tod
Hauptmann a. D. Werner Baumgarten-Crusius verstarb am 4. November 1995 in Frankfurt/Main.
Auszeichnungen (Auszug)
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 1. Oktober 1939
- 1. Klasse am 31. Oktober 1940
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“
- Verwundetenabzeichen (1939) in Schwarz und Silber
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
- Ritterkreuz am 22. Februar 1942 als Oberleutnant und Chef der 5. Kompanie, II. Bataillon, Infanterie-Regiment 156 (motorisiert), 16. Infanterie-Division (motorisiert)
- Eichenlaub am 27. Februar 1943 (199. Verleihung) als Oberleutnant und Führer des I. Bataillon, Grenadier-Regiment 156 (motorisiert), 16. Infanterie-Division (motorisiert)