Bauer, Wilhelm

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Wilhelm Bauer (1822–1875)

Sebastian Wilhelm Valentin Bauer (Lebensrune.png 23. Dezember 1822 in Dillingen an der Donau; Todesrune.png 20. Juni 1875 in München) war ein deutscher Ingenieur und Erfinder des ersten modernen Unterseebootes, dem „Brandtaucher“.

Werdegang

Nach seiner Ausbildung zum Drechsler trat Bauer in München in den Militärdienst und wurde nach einiger Zeit wegen seiner technischen Begabung als Unteroffizier zur Artillerie versetzt. Der Schleswig-Holsteinische Krieg von 1848 führte Bauer mit dem bayrischen Armeekorps nach Schleswig-Holstein, wo ihn die Schutzlosigkeit der Küsten auf die Idee brachte, die feindlichen Schiffe durch ein unter der Wasseroberfläche fahrendes Boot zu vernichten.

Brandtaucher, gebaut von Wilhelm Bauer (ausgestellt im Militärhistorischen Museum in Dresden)
Wilhelm Bauers Grab
München, Alter Nördlicher Friedhof

Im Jahre 1850 baute er sein erstes Unterseeboot, den „Brandtaucher“, welcher allerdings aus Mangel an Mitteln nur ungenügend ausgeführt werden konnte und bereits nach wenigen Versuchen im Kieler Hafen am 1. Februar 1851 verunglückte. Trotzdem setzte er, von der Möglichkeit der unterseeischen Schiffahrt und dem hohen militärischen Wert seiner Erfindung überzeugt, fortan all seine Kräfte in die Ausführung derselben. Nachdem er in Bayern Modelle zu Tauchbooten hergestellt hatte, wandte er sich 1852 nach Österreich, dann nach Frankreich, später nach England, vermochte jedoch nirgends die Mittel zur Ausführung seiner Entwürfe zu erlangen.

Größeren Erfolg hatten seine Bemühungen in Rußland, wo er 1855 den Schutz des Großfürsten-Admirals Konstantin gewann, der ihn auf Staatskosten innerhalb von sechs Monaten in Sankt Petersburg ein weiteres Unterseeboot namens „Seeteufel“ bauen ließ, welches weitere sechs Monate später erfolgreich in Kronstadt getestet wurde. Immer noch tretmühlenangetrieben, wie sein Vorgänger, blieb der Seeteufel jedoch ein Unikat.

1858 kehrte Bauer nach München zurück, nachdem er inzwischen die Erfindung der unterseeischen „Kamele“ und der „Taucherkammer“ gemacht hatte. Der Untergang des bayrischen Postdampfers „Ludwig“ (März 1861) im Bodensee gab ihm Gelegenheit, mit seinen „Kamelen“ die ersten praktischen Versuche anzustellen, indem er die Hebung dieses Schiffs unternahm, die jedoch erst nach Überwindung zahlreicher Hindernisse im Juli 1863 gelang. Er ging hierauf nach Bremen, um von dort aus für seine Erfindung zu wirken, wobei seine Absichten durch den Ausbruch des Deutsch-Dänischen Krieges abermals vereitelt wurden. Dagegen führten ihn die Kriegsereignisse auf das Projekt der Herstellung von „Küstenbrandern“, für dessen Ausführung sich 1864 in Leipzig ein Verein (Wilhelm-Bauer-Verein) bildete. Später lebte Bauer in München von einer Pension, die ihm König Ludwig II. bewilligt hatte.

Schriften von Wilhelm Bauer

Literatur

  • O. Gluth: Wilhelm Bauer, der Erfinder des unabhängigen Unterseeboots, 1911
  • L. Hauff: Die unterseeische Schiffahrt, erfunden und ausgeführt von Wilhelm Bauer, 1915 (Neudruck des Erstdruckes von 1851)
  • A. Becker:
    • Wilhelm Bauer, der Erfinder des Unterseebootes und seine Beziehungen zur Pfalz 1867/68, 1916
    • Wilhelm Bauer, der Erfinder des deutschen Untersee-Bootes. In: Heimatkundliches aus der Westmark, 1941, S. 28–31
  • D. Maydorn: Der Brandtaucher, das erste deutsche Unterseeboot Wilhelm Bauers, 1926
  • O. Foerster: Wilhelm Bauers Kampf um das erste deutsche Tauchboot, 1938
  • H. A. Thieß: Der eiserne Seehund, Wilhelm Bauer, der Erfinder des Untersee-Boots, 1941
  • O. Froschauer: Der Erfinder deutschen Untersee-Boots und sein oberfränkischer Stammbaum, In: Siebenstern 15, 1941
  • H. Huber: Wilhelm Bauer, der Erfinder der Unterseeschiffahrt, und der Bayerische Landtag, In: Jahresbericht des Heimatdienstes Dillingen, 1941/42

Verfilmung

Verweise