Wronsky, Martin

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Martin Wronsky

Martin Gustav Wilhelm Wronsky (auch in der Reihenfolge Gustav Wilhelm Martin; Lebensrune.png 26. Januar 1877 in Berlin; Freitod Todesrune.png 12. Dezember 1946 in ebenda) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee sowie des Deutschen Heeres und Wegbereiter der Deutschen Lufthansa A.-G. in Berlin.

Leben

Die ersten Direktoren der 1926 gegründeten Luft Hansa AG; von links: Martin Wronsky, Otto Julius Merkel und Erhard Milch.
Grabstätte

Martin Wronsky wurde als Sohn des Kaufmanns Wilhelm Wronsky und dessen Ehefrau Anna, geborene Kieckebusch in Berlin geboren. Er besuchte das königliche Realgymnasium in seiner Geburtsstadt und danach besuchte Wronsky als Fahnenjunker die Kriegsschule in Potsdam. Als Rittmeister war Wronsky im Ersten Weltkrieg im Stabe des Generalkommandos XVIII. Armee-Korps, später als Kommandeur im Staffelstab in Flandern tätig. Nach dieser Zeit war er als erster Adjutant beim Kommando der Munitionskolonne im Großen Hauptquartier tätig. Martin Wronsky nahm nach dem Ersten Weltkrieg als Major seinen Abschied vom Militär und ging 1919 zur Luftfahrt. Wronsky wurde Verkehrsleiter der Deutschen Luftreederei Berlin.

Mit Post- und Passagierflügen zur Weimarer Nationalversammlung begann die deutsche Luftfahrt. Schon 1922 berief man Wronsky zum stellvertretenden Direktor, und im ein Jahr später geschaffenen Deutschen Aero Lloyd wurde er Vorstandsmitglied. Um nicht durch die Konkurrenz in den wirtschaftlichen Ruin getrieben zu werden, vereinigten sich 1923 die Junkers Luftverkehrs A. G. und die Deutsche Aero Lloyd-A. G. unter Beteiligung des Reiches zur Deutschen Lufthansa A. G.. Den Namen „Lufthansa“ gab der Pressechef der Junkerswerke, Friedrich Andreas Fischer von Poturzyn, dem Unternehmen.

Die Gründungsdirektoren dieser neuen Gesellschaft, Otto Merkel, Martin Wronsky und Erhard Milch von Junkers, schufen mit der Deutschen Lufthansa eines der größten Luftfahrtunternehmen. Martin Wronsky erkannte schon frühzeitig die internationale Bedeutung des Luftverkehrs. Er vertrat deshalb das Unternehmen im Ausland und zeigte bei den Verhandlungen großes Geschick, unterstützt von seinem persönlichen Charme. Als Führungsperson bekleidete er zahlreiche Ämter und erhielt diverse Auszeichnungen. So war er z. B. Vorsitzender des einst Kaiserlichen „Potsdamer Yacht-Clubs“ in Wannsee. Zu Beginn des Dritten Reiches 1933 trat Wronsky in der NSDAP ein. Er wurde 1936 von der Lufthansa A. G. mit einer Abfindung und einem Beratervertrag entlassen.

Nachkriegszeit

1945, nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches, versuchten ehemalige Lufthanseaten, wie Martin Wronsky, Carl zur Nieden und Arthur Fehlert, einen Neubeginn mit dem Unternehmen. Doch das Projekt scheiterte so kurz nach Kriegsende am Mißtrauen der Alliierten. Erst 1953 wurde die „neue“ Lufthansa in Köln gegründet und am 1. April 1955 der reguläre Flugbetrieb aufgenommen. Sie ist die größte Luftverkehrsgesellschaft Deutschlands und eine der größten in der Welt.

„Um nicht in der Trümmerwüste der einstigen Reichshauptstadt Berlin zu verhungern, formierte sich schon wenige Wochen nach Kriegsende eine Gruppe ehemaliger Lufthanseaten. Mit Erlaubnis der sowjetischen Kommandantur vom 16. Mai 1945 machten sie sich an die ersten Aufräumungsarbeiten im schwer beschädigten Flughafen Berlin-Tempelhof, der einstigen Heimatbasis der Lufthansa. Am 31. Mai folgte die Genehmigung, den ebenfalls verwüsteten Lufthansa-Betrieb in Berlin-Staaken wenigstens provisorisch wieder herzurichten. Das frühere Lufthansa-Vorstandsmitglied Martin Wronsky wurde am 9. Juni 1945 von den sowjetischen Behörden und dem Tempelhofer Bürgermeister mit der Geschäftsleitung der neu gegründeten ‚Hansa Werkstätten GmbH‘ beauftragt. Der am 10. September 1945 in das Handelsregister eingetragene Reparaturbetrieb mit den Standorten Tempelhof und Staaken zählte im August 1945, nur vier Monate nach Kriegsende, in Tempelhof bereits 290 Mitarbeiter. An die Instandsetzung von Flugzeugen war jedoch noch nicht im Entferntesten zu denken. Die einstigen Lufthanseaten tauschten vielmehr notdürftig reparierte Fahrzeuge mit den russischen Truppen gegen die so heiß begehrten Lebensmittel. Zudem beauftragten die russischen Behörden Wronsky mit der kommissarischen Leitung der noch immer (auf dem Papier) existenten Deutschen Lufthansa AG. Dabei unterstützten ihn die ehemaligen Lufthanseaten Carl zur Nieden in technischen Fragen und Arthur Fehlert im kaufmännischen Bereich. Doch das hoffnungsvolle Projekt währte nicht lange.
Nach dem Wechsel der Kontrollhoheit Tempelhofs im Februar 1946 von der UdSSR an die USA beschlagnahmten die Amerikaner das Vermögen der Hansa Werkstätten GmbH unter Berufung auf das Kontrollratsgesetz No. 52. Der unverändert in der russischen Zone gelegene Betrieb in Staaken und eine Zweigstelle in Leipzig wurden zeitgleich durch den sowjetischen Befehl No. 124 geschlossen. Der plötzliche Sinneswandel war offensichtlicher Ausdruck des tiefen Misstrauens der Alliierten gegen jegliche Aktivität ehemaliger Lufthanseaten. Ungeachtet dieses Rückschlags wagte eine zweite Gruppe einen Neubeginn. Adolf Hasselbach, Wilhelm Jahn und Willy Hädrich gründeten die ‚Hansa Reise und Verkehr GmbH‘. Sie boten Wronsky, Fehlert und Hans M. Bongers, dem ehemaligen Verkehrsleiter der alten Lufthansa, eine paritätische Beteiligung an. Ob diese angenommen wurde, geht aus den vorliegenden Unterlagen nicht hervor. Unklar ist zudem, wie die Firmengründer, angesichts der Vermögenspfändung der Alliierten, eine Abfindung der alten Lufthansa in Höhe von 25.000,- Reichsmark als Startkapital einbringen konnten. Die Leitung der Hansa Reise und Verkehr GmbH übernahm Otto Krause als letzter Passagechef der alten Lufthansa. Doch mit dem Selbstmord Wronskys am 12. Dezember 1946 scheiterte auch dieses Unterfangen.“[1]

Tod

Martin Wronsky schied am 12. Dezember 1946 freiwillig aus dem Leben. Die Gründe hierfür sind widersprüchlich. Er hinterließ seine in Potsdam geborene Ehefrau Ellen Wilhelmine Ida, geb. Gelau (1881–1965), erwachsene Kinder und Enkelkinder.

Ruhestätte

Major a. D. Wronsky wurde auf dem Parkfriedhof in Berlin-Lichterfelde, Thuner Platz 2-4 beigesetzt. Grablage: FiW 456.

Literatur

Fußnoten