Wunschkonzert für die Wehrmacht
Das Wunschkonzert für die Wehrmacht war die populärste Sendung des Rundfunks im nationalsozialistischen Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das dreistündige Konzert wurde bis 1941 jeweils im Winterhalbjahr zweimal wöchentlich vom Haus des Rundfunks in Berlin aus dem Großen Sendesaal über alle deutschen Sender ausgestrahlt und sollte die deutschen Soldaten an allen Kriegsfronten erreichen. Mit der Verbindung von „Heimat“ und Front sollte vor allem der Durchhaltewille des Volkes und der Soldaten gestärkt und vom Kriegsalltag abgelenkt werden.
Propagandaminister Joseph Goebbels, der auch immer in die Vorbereitung der Sendung unmittelbar eingebunden war, gab genaue Richtlinien für das Aushängeschild des „Großdeutschen Rundfunks“ vor:
- „Genauso wichtig wie Kanonen und Gewehre sind optimistische Lieder und lebensbejahende und herzerhebende Musik“.
Tiefste Ergriffenheit manifestierte sich z. B. in den Liedern des Bassisten Wilhelm Strienz („Gute Nacht, Mutter“, „Heimat, deine Sterne“) und in den Moderationen der Präsentatoren.
- „Das Wehrmachts-Wunschkonzert geht jetzt zu Ende, die Heimat reicht der Front nun ihre Hände, die Front reicht ihrer Heimat nun die Hand. Wir sagen: Gute Nacht, auf Wiederhören, bis wir zum nächsten Male wiederkehren, Auf Wiedersehen! sagt das Vaterland!“ — Heinz Goedecke, Abschiedsworte zum Wunschkonzert
Tausende Soldaten sprachen den Text mit, während sie bereit waren, für das Vaterland ihr Leben zu opfern. Auch feste Rubriken prägten das Wunschkonzert: „Söhne für Soldaten“ etwa, eine Verlesung der Namen neugeborener männlicher Nachkommen. Auch die Namen Gefallener wurden verlesen. Außerdem waren Spendenaufrufe fester Bestandteil.
Man scheute weder Kosten noch Mühen, um die größten Stars der Unterhaltungs-Szenerie aufmarschieren zu lassen: Sänger, Schauspieler und Sportler engagierten sich für die Sendung; nur wenige, wie z. B. Hans Albers, verweigerten die Mithilfe.
Im Jahr 1940 erschien das Buch „Wir beginnen das Wunschkonzert für die Wehrmacht“ des Sprechers und Moderators Heinz Goedecke und seines Redakteurs Wilhelm Krug. Im selben Jahr wurde der UFA-Film „Wunschkonzert“ mit Ilse Werner und Carl Raddatz uraufgeführt.
Das frühe Ende
Am 25. Mai 1941 endete die Wintersaison. Doch die Fortsetzung ab dem 7. September fand nicht statt. Ohne weitere Angaben wurde das „Wunschkonzert für die Wehrmacht“ abgesetzt.
Bildergalerie
Besuch im Berliner Funkhaus, v. l. n. r.: SS-Sturmbannführer Bernhard Griese, Rundfunksprecher und Wunschkonzertleiter Heinz Goedecke, SS-Standartenführer Hermann Fegelein und SS-Sturmbannführer Rudolf Pannier.
Filmbeitrag
Marika Rökk im Wunschkonzert