Zerstörungswut
Sinnlose Zerstörungswut (fälschlicherweise auch Vandalismus, Wandalismus) zeigt sich in der bewußten Beschädigung oder Zerstörung fremden Eigentums als Selbstzweck.
Der Begriff Vandalismus
Das Schlagwort Vandalismus wird als Synonym für Zerstörungswut gebraucht. Ersteres wurde 1794 von dem Franzosen H. Grégoire, Bischof von Blois, geprägt und bezog sich dabei auf den jakobinischen Terror während der Französischen Revolution.
Dieser Bedeutungszusammenhang und diese Verwendung sind ungerechtfertigt, da insofern dem historischen Stamm der germanischen Wandalen blinde Zerstörungswut zugeschrieben wird, was historisch nicht haltbar ist. Bei der Eroberung Roms unter König Geiserich im Jahre 455, welche als Sinnbild für die Art der Wandalen gilt, hatten sich diese lediglich Beutegut genommen, welches die Römer zuvor zahlreichen Völkern, darunter auch vielen germanischen, entrissen hatten. Verglichen mit den damals üblichen Plünderungen waren die Wandalen vergleichsweise noch anständig vorgegangen. Daß sie sich in rohem Wüten, insbesondere gegen Kunstwerke – womit der Begriff Vandalismus gemeinhin verbunden wird – ergangen hätten, ist eine längst widerlegte Fabel.[1]
Ähnlich wie die Erfindung des Begriffes der Gotik, mit der die deutsche Baukunst als minderwertig dargestellt werden sollte, soll mit diesem Wort das deutsche Volk diffamiert werden, indem man behauptet, dessen Vorfahren in der Antike seien nichts als Mörder und Verbrecher gewesen. (→ Antigermanismus)
Verweise
- Die Vandalenlüge (Peter Sigmund)
- Über christliches Zerstörungswüten gegen Nichtchristen und deren Kulturzeugnisse (englischsprachig)