Nationalsozialismus und Okkultismus

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Das Bodenornament der Schwarzen Sonne im SS-Obergruppenführersaal in der Wewelsburg wird als Ausgangsort für möglichen NS-Okkultismus herangezogen.
„Enthüllungsbericht“ der GMX-Nachrichten mit Berufung auf die Realsatirezeitung Daily Mail[1] über das angebliche Vorhaben Himmlers aus Sand Gold herzustellen.[2]

Der Nationalsozialismus war eine Genesungsbewegung des deutschen Volkes. Bei deutlicher Überwertigkeit des Politischen, verstanden Nationalsozialisten ihre Bewegung immer auch als weltanschaulich bestimmt. Im Gefolge der Umerziehung des deutschen Volkes nach 1945, wurde die britische Kriegspropaganda von der „einzigartigen“ Bösartigkeit der Deutschen und des Dritten Reiches nach und nach (im Geleitzug einer kulturmarxistischen Übernahme der deutschen Universitäten) ins historische Bewußtsein der BRD-Deutschen eingepflanzt (→ Singularität).

Deutsche Volkskirche

Obwohl der Nationalsozialismus die Idee einer deutschen Reichskirche vertrat, hält sich die Vorstellung einer natürlichen Verbindung von Nationalsozialismus und Okkultismus bis heute. Dabei wird davon ausgegangen, daß der offizielle Nationalsozialismus ein besonders ausgeprägtes Interesse an okkulten Themen hatte, u. a. um diese zur Untermauerung des angestrebten Endsieges zu verwenden.

Der Reichsführer SS Heinrich Himmler besaß Interesse an diesem Themenbereich und ließ Nachforschungen anstellen. Eine Hexenkartothek zur Erforschung der Hexenverfolgung wurde eingerichtet.

Von einer generell okkulten Tendenz des Nationalsozialismus kann man jedoch nicht sprechen. Möglicherweise kam die Vorstellung okkulter Thematik im Nationalsozialismus daher, daß man sich während der Zeit des Nationalsozialismus wieder stark auf die vorchristlichen, heidnischen Wurzeln der Deutschen bezog und viele Symbole aus jener Zeit auf manche Menschen okkult wirken mußten.

Ein weiterer möglicher Ursprung dafür mag sein, daß Okkultismus, der häufig mit bösen, dämonischen Kräften assoziiert wird, heute wiederholt im Zusammenhang mit einer negativ thematisierten Einzigartigkeit des Nationalsozialismus betrachtet wird. Daher kommt wohl auch die in diversen BRD-Unterhaltungsmedien (→ Medien, Propaganda) verbreitete Vorstellung, Nationalsozialisten hätten versucht, dämonische Kräfte für ihre politischen Ziele zu nutzen.

Adolf Hitlers Haltung

Der Führer der nationalsozialistischen Bewegung lehnte okkulte Lehren, Kulte und Riten ab und sprach es – auch zur Kenntnis von Personen innerhalb der Partei- und Staatsführung wie Heinrich Himmler und Alfred Rosenberg – in einer Rede anläßlich des Reichsparteitags 1938 deutlich aus.

Beispiele

  • Heinrich Himmler soll von dem Gedanken besessen gewesen sein, aus Sand und Steinen der Isar Gold herzustellen, im Konzentrationslager Dachau soll extra ein Labor eingerichtet worden sein.
  • Die Tibet-Expedition von 1938, mit der man Hinweise auf die Wiege der Indogermanen finden wollte, wird gerne als okkultes Unternehmen gesehen, oftmals wird berichtet, daß man auf der Suche noch einem unterirdischen Reich war. Hohlwelttheorien sollen von der NS-Führung nicht abgelehnt geworden sein.
  • Es wird auch behauptet, Hitler selbst habe Interesse daran gehabt, den Italienern das Turiner Grabtuch zu rauben, was immer das mit Okkultismus zu tun haben soll.[3][4]

Beliebtheit in den Unterhaltungsmedien

Besonders stark ist diese Vorstellung in den Unterhaltungsmedien vertreten, so kommt das Thema NS-Okkultismus immer wieder in diversen Romanen, Filmen oder Rechnerspielen vor. Bezeichnend sind hierfür der erste und dritte Indiana-Jones-Film, worin Nationalsozialisten die altjüdische Bundeslade und den Heiligen Gral finden und für ihre Zwecke verwenden wollen. Im ersten Film sagt ein Agent des amerikanischen Geheimdienstes sogar, daß Hitler besessen von alten Artefakten sei.

Ebenso bekannt für eine solche Kombination ist das US-amerikanische Rechnerspiel „Return to Castle Wolfenstein“, wo eine von Heinrich Himmler eingerichtete Paranormale Division der SS versucht, mittels eines magischen Rituals den Sachsenkönig Heinrich I. wieder zum Leben zu erwecken. Ferner werden dort mittels schwarzer Magie deutsche Soldaten in sogenannte „Dark Knights“ verwandelt. Auch die VS-amerikanische Comic-Figur Hellboy entstand, nachdem die Nationalsozialisten dort versuchten, ein Tor zur Hölle zu öffnen.

Zitate

  • „Das Einschleichen mystisch veranlagter, okkulter Jenseitsforscher darf daher in der Bewegung nicht geduldet werden. Sie sind nicht Nationalsozialisten, sondern irgend etwas anderes, auf jeden Fall aber etwas, was mit uns nichts zu tun hat.“Adolf Hitler, Führer der NSDAP (1938)[5]

Siehe auch

Literatur

  • Ursula Keller / Natalja Sharandak: Madame Blavatsky. Eine Biographie. Insel Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-458-17572-8
  • Mathilde Ludendorff: Induziertes Irresein durch Occultlehren [Okkultlehren], Verlag Hohe Warte, Pähl [Oberbayern] 1970 [158 S.]
  • Erich Ludendorff / Mathilde Ludendorff: Die Judenmacht, ihr Wesen und Ende, herausgegeben von Mathilde Ludendorff, Ludendorffs Verlag, München 1939 [456 S., mit 40 Abb.]
  • Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus (englische Originalausgabe: The Occult Roots of Nazism. The Ariosophists of Austria and Germany, 1890–1935, Aquarian Press, Wellingborough 1985), Leopold Stocker Verlag, Graz 1997, ISBN 3-7020-0795-4; Marix Verlag, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-48-7
  • Nicholas Goodrick-Clarke: Im Schatten der Schwarzen Sonne. Arische Kulte, Esoterischer Nationalsozialismus und die Politik der Abgrenzung (amerikanische Originalausgabe: Black Sun. Aryan Cults, Esoteric Nazism, and the Politics of Identity, NYU Press, New York 2002), Marix, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-86539-185-8
  • Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens, Wilhelm Goldmann Verlag, München 1993
  • Eduard Gugenberger / Roman Schweidlenka: Mutter Erde. Magie und Politik zwischen Faschismus und neuer Gesellschaft, Verlag für Gesellschaftskritik, Wien 1987
  • Gerald Willms: Die wunderbare Welt der Sekten. Von Paulus bis Scientology, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2012

Verweise

Englischsprachig
  • William Grimstad: The “Occult” Nonsense About National Socialist Germany – A review of The Occult Roots of Nazism, by Nicholas Goodrick-Clarke, National Vanguard, 17. September 2021; Erstveröffentlichung in: Journal of Historical Review, 1991

Fußnoten