Adelson, Sheldon
Sheldon Gary Adelson ( 1. August 1933 in Boston, USA; 11. Januar 2021 in Malibu, Kalifornien[2]) war ein in den USA lebender jüdischer Oligarch, der sein Vermögen vor allem in der Immobilienbranche in Las Vegas verdient hatte und mit plutodemokratischen Mitteln die amerikanische Politik beeinflußte, insbesondere seit der Präsidentschaft des von ihm maßgeblich finanzierten Immobiliengeschäftsmannes Donald Trump. Adelson war der Besitzer der Las Vegas Sands-Gruppe, von der er im Dezember 2004 10 Prozent seiner Anteile an der Börse verkaufte, wodurch sein geschätztes Vermögen von 1,4 auf über 16 Milliarden Fed-Dollar stieg. Auf der Forbes-Liste der reichsten Personen der Welt belegte er 2012 den 14. Platz mit einem Vermögen von 24,9 Milliarden Fed-Dollar.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Adelson wurde als Sohn jüdischer Einwanderer in Boston geboren. Seine Familie war in die Vereinigten Staaten vom russischen Reich aus (Mutter aus der Ukraine, Vater aus Litauen) ausgewandert. Sein Vater arbeitete als Taxifahrer, die Mutter als Näherin. Als Jugendlicher arbeitete Adelson als Zeitungsausträger und Verkäufer. Später verdiente er sein Geld als Immobilienkreditvermittler, Anlage- und Finanzberater.
Geschäftstätigkeit
Nach dem Militärdienst war Adelson in verschiedenen Berufen tätig und arbeitete u. a. als Hypotheken-Händler, Investment-Berater und Finanzexperte. 1979 zog er nach Las Vegas. In der Spielerstadt versuchte er es mit dem Aufbau einer Computermesse. Die unter dem Namen COMDEX (Computer Dealers Exhibition) gegründete Firma schloß bereits in ihrem Gründungsjahr mit einem Gewinn ab. 1988 kaufte Adelson das Sands Hotel und Casino in Las Vegas. Im folgenden Jahr baute er das Sands Expo and Convention Center als bis heute einziges in Privatbesitz befindliches und privat betriebenes Messegelände der Vereinigten Staaten.
1995 verkaufte er die COMDEX an die Softbank Corporation aus Japan für einen Preis von 860 Millionen Dollar (Seit 2004 fand die Messe nicht mehr statt). Bei der Hochzeitsreise mit seiner Frau Miriam 1991 nach Venedig kam Adelson die Idee zum Bau eines Erholungshotels. Diese Idee verwirklichte er noch im selben Jahr und baute für 1,5 Milliarden Dollar das Venetian Resort Hotel. Das luxuriöse Hotel wurde mit mehreren Architekturpreisen geehrt, revolutionierte die Hotelindustrie von Las Vegas und ist berühmt.
Im Mai 2004 eröffnete sein Hotel mit Casino in Macau. Der Casinokomplex in Macau ist der erste im Las-Vegas-Stil in der Volksrepublik China. Am 26. Mai 2006 erhielt Adelson die Lizenz zum Bau eines sehr großen Casino-Hotelkomplexes in der Marina-Bucht Singapurs. Am 28. August 2007 eröffnete Adelson das 2,4 Milliarden Dollar teure Venetian Macau Resort Hotel. Im selben Jahr unterbreitete er ein erfolgloses Angebot, um eine Mehrheitsbeteiligung an der israelischen Zeitung Maariw zu erwerben. Er beschloß daher, seine eigene Zeitung zu gründen. Am 30. Juli 2007 wurde die erste Ausgabe von Israel HaYom veröffentlicht.
Politische Standpunkte
Adelson war ein Befürworter einer aggressiven Politik gegen den Iran. Er war ein wesentlicher Unterstützer der Verlegung der Botschaft der Vereinigten Staaten in Israel nach Jerusalem.
Investition in Politpersonal
Bei Präsidentschaftswahlen in den USA bevorzugte Adelson traditionell Kandidaten der Republikanischen Partei.
Mitt Romney
Im September 2012 machte Adelson von sich reden, als er ankündigte, bis zu 100 Millionen Fed-Dollar aus seinem Privatvermögen dafür ausgeben zu wollen, über Mitt Romney die Wiederwahl Obamas am 6. November 2012 zu verhindern.[3]
Donald Trump
Nach US-Medienberichten entschloß sich Adelson im Frühjahr 2016, einen hohen Millionenbetrag in Donald Trumps Bemühung zu investieren, am 8. November 2016 zum Präsidenten gewählt zu werden. Auch bei dieser Kampagne war von bis zu 100 Millionen Fed-Dollar die Rede – für Adelson keine ungewöhnlich hohe Summe, wenn es darum geht, einen „eigenen“ Präsidentschaftskandidaten durchzusetzen.[4][5]
Familie
Adelson war seit 1991 in zweiter Ehe mit der israelischen Medizinerin Miriam Adelson (geborene Farbstein, verwitwete Ochshorn) verheiratet, mit der er zwei Kinder hatte. In erster Ehe war er mit Sandra Adelson verheiratet, die verstarb. Beide hatten drei (adoptierte) Kinder; einer der adoptierten Söhne starb 2005 an einer Überdosis Drogen.[6][7]
Verweise
- Whitney Webb: The Biggest Donor in All of US Politics Brings an Israel First Agenda to Washington, Renegade Tribune, 30. September 2018
- Sheldon Adelson: Israel and Immigration Artikel von Kevin MacDonald vom 21. Juni 2012
- Netzseite der Las Vegas Sands Corporation
- Adelson-Kurzportrait bei Forbes-Magazine anläßlich seiner Aufnahme unter die Reichsten 2006