Adelung, Friedrich von
Friedrich von Adelung, in Rußland: Аделунг, Фёдор Павлович, (* 25. Februar 1768 in Stettin; † 30. Januar 1843 in Sankt Petersburg) war ein deutscher Linguist und Jurist.
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Friedrich von Adelung studierte in Leipzig Philosophie und Jurisprudenz und begleitete dann eine kurländische Familie nach Italien. Nach seiner Rückkehr 1793 lebte er in Riga, Mitau und St. Petersburg in verschiedenen Stellungen, wurde 1801 Direktor des deutschen Theaters in der russischen Residenz, 1803 Instruktor der Großfürsten Nikolaus und Michael, 1824 Direktor des Orientalischen Instituts im Ministerium des Auswärtigen und 1825 Präsident der Akademie der Wissenschaften.
Von Adelung verfaßte Beiträge zur Kenntnis der älteren deutschen Literatur, eine Übersetzung und Erläuterung des Calpurnius (Petersburg 1804) und mehrere linguistische Schriften. Er war der Neffe des Sprachforschers Johann Christoph Adelung.
Werke (Auswahl)
Aus seinen Studien über die ausländischen Quellen für Geschichte Rußlands gingen die Werke hervor:
- Siegmund Freiherr von Herberstein (St. Petersburg 1818),
- August Freiherr von Meyerberg und seine Reisen nach Rußland (St. Petersburg 1827) und
- Kritisch-literarische Übersicht der Reisenden in Rußland bis 1700 (St. Petersburg 1846, 2 Bände).
Linguistische Schriften (Auswahl)
- Rapports entre la langue sanscrite et la langue russe (Petersburg 1811)
- Versuch einer Litteratur der Sanskritsprache (Petersburg 1830; 2. Aufl. u. d. T. Bibliotheca Sanscrita, Petersburg 1837)
- die Übersicht aller bekannten Sprachen und ihrer Dialekte (St. Petersburg 1820).
Literatur
- Allgemeines Schriftsteller- und Gelehrten-Lexikon der Provinzen Livland, Estland und Lettland, bearbeitet von J. F. v. Recke und C. E. Napiersky. Band I: A-F, Mitau 1827, S. 4-10
- August Leskien: Adelung, Friedrich v. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 80.
