Anders, Władysław

Aus Metapedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Dezember 1941: Władysław Anders, Władysław Sikorski,
Josef Stalin

Władysław Anders (* 11. August 1892 in Blonie bei Warschau; † 12. Mai 1970 in London) war ein polnischer General und Politiker.

Werdegang

Wladyslaw Anders wurde am 11. August 1892 in Blonie bei Warschau geboren. Er studierte von 1911-1914 an der Technischen Hochschule in Riga und entschied sich dann für die Offizierslaufbahn. Als Absolvent der Petersburger Militärakademie war er zunächst russischer Stabsoffizier im ersten Weltkrieg, dann seit 1917 Mitorganisator der polnischen Truppen. 1918-1919 entwaffnete er die Deutschen in Posen.

Er wurde 1919 zum Stabschef der Großpolnischen Armee ernannt und kämpfte 1920 im Polnisch-Sowjetischen Krieg als Befehlshaber des 15. Posener Ulanen-Regiments gegen die Offensive der Roten Armee unter Piłsudski. Nach dem Krieg besuchte er die Militärhochschule in Paris[1] und wird 1925 zum Stadtkommandanten von Warschau ernannt. Obwohl er zu den Anhängern des Marschalls gehörte, hat er beim Staatsstreich Piłsudskis am 12. Mai 1926 (Maiputsch) gegen den Putsch Piłsudskis und seiner Generäle für die Republik gekämpft.[2] Das siegreiche Piłsudskis-Regime hat den Gegner mit Nachsicht behandelt, ihn aber an einer großen Militärkarriere gehindert. Von 1926-1939 war er Kommandeur der Kavallerie-Brigade Nowogródek.

Im Polenfeldzug war er Befehlshaber einer Kavalleriebrigade. Als Brigadegeneral kämpfte er im September 1939 zuerst gegen die Deutschen und dann gegen die vom Osten heranrückende Rote Armee. Verwundet,[3] wurde er bei einem Durchbruchsversuch nach Ungarn gefangengenommen. Wladyslaw Anders ging in Kriegsgefangenschaft, die er bis 1941 in Lemberg und Moskau verbrachte. Nach dem deutschen Präventivschlag gegen die Sowjetunion im Juni 1941 wurde er freigelassen und am 4. August 1941 zum Befehlshaber der „Polnischen Streitkräfte in der Sowjetunion“ ernannt.

1941 unterzeichnete Sikorski am 4. Juli mit dem sowjetischen Botschafter Iwan Majski ein Abkommen über die Bildung einer polnischen Armee im Osten (Sikorski-Majski-Abkommen). Dank diesem sollte angeblich die Sowjetregierung eine Amnestie für Polen erlassen, die zwischen 1939 und 1941 in die Sowjetunion deportiert worden waren. Dazu kam es jedoch nicht. Hierzu heißt es aus einem Gesprächsprotokoll im Kreml am 3. Dezember 1941:[4]

General Władysław Sikorski: „Ich muss Ihnen mitteilen, Herr Präsident, daß Ihre Amnestieverlautbarung nicht befolgt wird. Viele unserer Leute, und zwar die wertvollsten, befinden sich heute noch in Arbeitslagern und Gefängnissen.“
Stalin (notiert): „Das ist unmöglich, die Amnestie betraf doch alle, und alle Polen wurden freigelassen.“
General Władysław Sikorski: „Ich habe hier eine Liste mit den Namen von etwa 4000 Offizieren, die gewaltsam deportiert wurden und die sich gegenwärtig noch in Gefängnissen und Arbeitslagern befinden. [...] Diese Leute sind hier. Keiner von ihnen ist zurückgekehrt.“
Stalin: „Das ist unmöglich. Sie werden geflohen sein.“
General Władysław Anders: „Wohin hätten sie denn fliehen können?“
Stalin: „Na, vielleicht in die Mandschurei.“

Bereits anderthalb Jahre zuvor hatte Stalin die Polen im Massaker von Katyn ermorden lassen.

Wladyslaw Anders kämpfte dann in der Schlacht um Monte Cassino (Italien). Nach Kriegsende war er Politiker des nichtkommunistischen polnischen Exils in England.

Fußnoten

  1. Wladyslaw Anders absolvierte ein zweijähriges Studium an der Ecole supérieure de guerre in Paris.
  2. Während des Maiputsches Piłsudskis 1926 kommandierte Wladyslaw Anders die offiziellen Regierungstruppen.
  3. Bei Kämpfen mit sowjetischen Einheiten wurde Wladyslaw Anders verwundet.
  4. vgl.: katyncrime.pl