Angrboda

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Angrboda oder Angerbode (altnord. Angrboða, Angr-boda = „Angst-botin/-bringerin“, „die Kummer Bereitende“; auch Angurboda, Angerboda) ist in der germanischen Mythologie eine gewaltige Riesin und zählt zum Riesengeschlecht der Joten.

Mythologie

Die Riesin Angrboda gebiert in der Verbindung mit Loki drei unheimliche und schreckenerregende Kinder: den Fenriswolf, die Midgardschlange (Jörmungand) und die Totengöttin Hel. Diese drei Kinder bedeuteten auch für die Götter Gefahr. Man begab sich in Angrbodas Halle und brachte Hel, sowie Schlange und Wolf nach Asgard. Die Hel bannte man in die Unterwelt, wo sie Totengöttin wurde, die Midgardschlange warf Wodan (bzw. nordgermanisch Odin) in den Ozean und den Fenriswolf fesselte man mit der Schlinge Gleipnir. Angrboda hat laut Snorri-Edda auch einen erstgeborenen Sohn namens Managarm, ein Wolf, der das Fleisch der Verstorbenen verzehrt.

Die „Alte vom Eisenwald“

Angrboda wird als identisch mit der „Alten vom Eisenwald“ (Alte im Jarnwith/Jarnwid) betrachtet und soll bei den Danaans (Dänen) als Totengöttin Anu, Yngona, Nanna oder „Anna von den Engeln“ verehrt worden sein. Die „Alte vom Eisenwald“ erscheint in der Völuspa, dem Eingangslied der eddischen Dichtung als Mutter riesenhafter Ungeheuer:

„Eine Alte östlich
im Erzwald saß;
die Brut Fenrirs
gebar sie dort.
Von ihnen allen
wird einer dann
des Taglichts Töter,
trollgestalt.”
- Völuspa, 32

Nach Angaben Snorris wohnt diese „Alte“ im Jarnwidr (Eisenholz) und gebiert dort wolfsgestaltige Kinder, darunter Hati und Skalli, die beiden Wölfe, welche die Sonne bzw. die Sonnengöttin Sunna und den Mond bzw. den Mondgott Mano verfolgen und eines Tages packen werden, und den stärksten aller Wölfe, Managarm, der den Mond verschlingen wird, so daß von dessen Blut auch die Sonne verfinstert wird[1].

Laut Völuspa tritt der Riese Egdir als der Hüter der Alten vom Eisenwald auf[2].

Eisenwald

Eisenwald ist die Übertragung des Wortes Jarnwith ins Hochdeutsche. Der Jarnwith war ehemals ein Waldgebiet in Schleswig-Holstein („Dähnischer Wohld“ im Gebiet der Treene) und Wohngebiet der Jüten. Derlei topographische Zuordnungen unterstützen nach Spanuth die These, in den Joten der Edda seien die Jüten wiederzuerkennen. Der östliche Wohnort der Alten als Mutter dieser Feinde der Asen deute auf eine Lokalisierung der Götterburg Asgard zwischen Eiderstedt und Helgoland an, also westlich vom Eisenwald; im Osten von Asgard wohnen die Riesen insgesamt, wie an den Ostfahrten des Donar (bzw. nordgerm. Thor) erkennbar ist[3].

Verweise

Fußnoten

  1. Gylfaginning, 12
  2. Völuspa, 34
  3. Vgl.: Jürgen Spanuth: Die Atlanter. Volk aus dem Bernsteinland, Seite 339. 6. Aufl. 1998 (Orig. 1976), Grabert Verlag, Tübingen. ISBN 3878470347