Börnicke (Barnim)

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Börnicke

Staat: Deutsches Reich
Gau: Mark Brandenburg
Landkreis: Barnim
Provinz: Brandenburg
Einwohner (31. Dez. 2014): 501
Bevölkerungsdichte: 37 Ew. p. km²
Fläche: 13,27 km²
Höhe: 83 m ü. NN
Postleitzahl: 16321
Telefon-Vorwahl: 03338
Kfz-Kennzeichen: BAR, BER, EW
Koordinaten: 52° 39′ 46″ N, 13° 38′ 16″ O
Börnicke befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Brandenburg

Börnicke ist ein deutsches Angerdorf und Ortsteil der Stadt Bernau bei Berlin.

Geographie

Lage

Börnicke liegt östlich von Bernau bei Berlin und nordwestlich von Werneuchen.

Nachbarorte

In der näheren Umgebung des Dorfes liegen zwei ehemalige Vorwerke des Gutes Börnicke, Helenenau und Thaerfelde.

Gewässer

Geschichte

Das Dorf wurde erstmals in einer Urkunde von 1300 unter der Bezeichnung „Borneke“ erwähnt, in der dem Kloster Friedland bei Wriezen der Besitz seiner Güter in der Mark Brandenburg bestätigt wurde.

Vom Ende des 15. Jahrhunderts bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts befand sich das Dorf im Besitz des in Biesenthal ansässigen Adelsgeschlechtes von Arnim und entwickelte sich zu einem Gutsdorf. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf stark in Mitleidenschaft gezogen und war danach wüst. Im Jahre 1679 erwarb Wolmir von Wrangel, Kommandeur der Kurfürstlichen Leibgarde zu Berlin, das Gut und begann damit, die Hüfner- und Kossätenstellen wieder zu besetzen. Als Kirchenpatron ließ er die heute noch erhaltenen Apostelbilder auf dem Chorgestühl anbringen.

Von Wrangel veranlaßte die Unterrichtung der Kinder in einem Fachwerkhaus (heute Dorfstraße 3) auf dem Anger, vor dem heute noch die Gerichtslinde steht. Im 18. und 19. Jahrhundert wechselten die Besitzverhältnisse häufig, immer wieder mußten sich die Dorfbewohner auf neue Gutsbesitzer einstellen, darunter die Familie von Barfus, der Geheime Rat Schindler, der Ökonomierat Albrecht Philipp Thaer und Otto Franz Theodor Hosemann.

1892 erwarb der Jude und Mitinhaber des Bankhauses Mendelssohn & Co. Ernst Mendelssohn-Bartholdy, das etwa 1.100 ha große Gut Börnicke. 1896 wurde die Familie geadelt. Sein Sohn Paul Robert Ernst von Mendelssohn-Bartholdy ließ ab 1909 durch den Architekten Bruno Paul das Schloß Börnicke umbauen und den Park gestalten.

Das Gutshaus wurde Mitte des 19. Jahrhunderts im klassizistischen Stil errichtet.

Im Zuge der Bodenreform nach 1945 entstanden zahlreiche Neubauernhäuser. Eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) und das Volkseigene Gut (VEG) bestimmten bis zur Teilwiedervereinigung das Wirtschaftsleben im Dorf.

Das Schloß wurde auf verschiedenste Weise genutzt. Zwischen 1967 und 1992 diente es als Kindergarten, Schule und Internat für körperbehinderte Kinder. Nach 1992 stand das Gebäude leer bevor es im Jahr 2003 in Privatbesitz gelangte.

Zusammen mit dem ebenfalls zur Gutsanlage gehörenden Pferdestall wurde das Gutshaus in den Jahren 2006 bis 2009 durch die Stadt Bernau bei Berlin nach Gesichtspunkten des Denkmalschutzes restauriert.

Namensvarianten

  • Borneke
  • Börnicke

Sehenswürdigkeiten

Literatur

  • Lieselott Enders / Margot Beck, Friedrich Beck (Hg.): Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil VI – Barnim, Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1980

Fußnoten

  1. Martina Rohde: Bernau-Börnicke (Friedhof), Landkreis Barnim, Brandenburg:denkmalprojekt.org, 2008