Bachmann, Lutz
Lutz Bachmann ( 26. Januar 1973 in Dresden) ist ein deutscher politischer Aktivist. Er gilt als Initiator und Organisator der im Oktober 2014 entstandenen Bürgerinitiative Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (PEGIDA). Ursprünglich wandte sich der Protest gegen „Glaubenskriege von Zuwanderern“ in unserer Heimat. Auf seinem Profilbild bei Facebook posiert Bachmann mit dem Zionisten Geert Wilders.[1]
Inhaltsverzeichnis
Werdegang und Straftaten
Bachmann ist Werbegraphiker und Inhaber einer Bratwurstfabrik. Anfang der 1990 Jahre begann er seinen beruflichen Weg zunächst als Versicherungsmakler und kam nach eigenen Angaben „zu viel Geld“.
Er lebte auf großem Fuß, und als seine Geschäftstätigkeit nicht mehr so gut lief, fing er an, seinen Lebensstandard durch Einbrüche zu finanzieren. Bachmann gab gegenüber der Wochenzeitung Junge Freiheit an, „in einer Bierlaune“ auf die Idee gekommen zu sein und sich durch die „Olsenbande“, die Protagonisten einer dänischen Gaunerkomödie, habe inspirieren lassen. Aufgrund seiner geschäftlichen Kontakte ins Rotlichtmilieu wollte Bachmann durch seine Einbrüche zunächst die Schulden säumiger Freier „eintreiben“. Schließlich weitete sich die Sache aus, und er verübte 1995/96 insgesamt sechzehn Einbrüche.
2008 wurde Bachmann nochmals wegen des Besitzes von Betäubungsmitteln verurteilt, wofür er zwei Jahre auf Bewährung bekam.[2] Bachmann mußte sich außerdem wegen nicht gezahlten Kindesunterhalts für das Jahr 2013 vor Gericht verantworten.[3]
Die Medien führen mindestens 17 Vorstrafen Bachmanns auf, die zum wenigsten BRD-typische Gesinnungsdelikte betreffen. Insofern kann man ihn als einen Gewohnheitsverbrecher ansehen. Bezüglich eines Prozesses im Jahr 2016 heißt es bei n-tv:
- „In der Berufungsverhandlung verlas Richter Martin Schultze-Griebler eine Stunde die Einträge Bachmanns aus dem Bundeszentralregister. Darunter finden sich Verurteilungen wegen Drogenhandels, mehrfachen Einbruchsdiebstahls, Körperverletzung, unterlassener Unterhaltszahlungen, Anstiftung zur Falschaussage und immer wieder wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Mehrfach saß er in Haft.“[4]
Positionen
- Grüne
Bachmann bezeichnete die Grünen als „Öko-Terroristen“ und forderte deren standrechtliche Erschießung, insbesondere die Claudia Roths. Gegenüber die Jungen Freiheit gab er an, mit seinen Äußerungen übers Ziel hinausgeschossen zu sein.[2]
- Asylbetrüger und Sozialtouristen
Gemäß einem Bericht der Bild-Zeitung äußerte sich Bachmann auf seiner Facebookseite ungehalten über Asylbetrüger und Sozialtouristen, wobei Bild versuchte, Bachmann Ausländerhaß anzudichten. Bachmann nannte demnach Asylbewerber, die sich auf dem Sozialamt schlecht benehmen, „Dreckspack“. Er stellte weiter zutreffend fest, daß zusätzlicher Bedarf an Sicherheitspersonal entsteht, „um die Mitarbeiter vor dem Viehzeug zu schützen. Und nein! Es gibt keine echten Kriegsflüchtlinge“. Weiter meinte Bachmann, daß Personen, die ihre Anreise in die BRD selbst finanziert hätten, „nachweislich nicht zu den Bedrohten“ gehörten.[5]
- Hitlerparodie
Der Artikel über PEGIDA und Lutz Bachmann in der Bild-Zeitung am 21. Januar 2015 sowie das Titelbild der Zeitungsausgabe wurde mit einen Foto aufgemacht, das zeigt, wie Lutz Bachmann Adolf Hitler parodiert. Für Bild und die BRD-Systemmedien war damit „der Beweis“ erbracht, welche Gesinnung Bachmann angeblich hat.[5] Tatsächlich handelte es sich um eine alberne Eigenfotografie in „Hitler-Pose“ – aufgenommen während eines Friseurbesuchs.
- Goebbels-„Vergleich“
Anfang November 2015 nannte Bachmann den BRD-Jusitizminster Heiko Maas (SPD) „einen der schlimmsten geistigen Brandstifter seit Goebbels und Karl-Eduard von Schnitzler“. Die BRD-Systemmedien sowie BRD-Blockparteipolitiker behaupteten im Anschluß, Bachmann habe Maas mit Goebbels verglichen und brachten die üblichen Empörungen hervor. Der hessische SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel nannte Bachmann einen Verfassungsfeind und forderte seine Überwachung durch den BRD-Inlandsgeheimdienst. SPD-Vize Ralf Stegner forderte die Einleitung von Ermittlungen gegen Bachmann und bezeichnete ihn als „ekelhaften Brandstifter“, der vor den Kadi gehört. Die Halbiranerin und Ex-SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi nannte Bachmann gegenüber dem Spiegel einen „wahnsinnigen Faschisten“.[6][7]
Ermittlungen, Rücktritt, Rückkehr und Kriminalisierung
Im September 2014 äußerte sich Bachmann auf seiner Facebook-Seite über Asylbetrüger, indem er sie als „Dreckspack“, „Viehzeug“ und „Gelumpe“ bezeichnete. Deswegen nahm die Staatsanwaltschaft Dresden gegen ihn Ermittlungen wegen des Verdachts in Sachen Volksverhetzung auf.
Im Zuge dessen trat er von seinen Positionen als Erster Vorsitzender des PEGIDA e. V. und deren hauptverantwortlicher Versammlungsleiter am 21. Januar zurück.[8]
Im Februar 2015 kehrte Bachmann an die Spitze von PEGIDA zurück und leitet seither auch wieder die Versammlungen in Dresden.[9]
- Enthüllte Bildfälschungen
Ferner wurde Anfang März 2015 enthüllt, daß Bachmanns Hitlerparodiefoto nicht original war, sondern von jemandem so nachbearbeitet worden war, als ob dieser sich vorübergehend im Friseursalon ein „Hitlerbärtchen“ rasierte hätte. Bachmann entschied sich, nicht dagegen zu klagen, weil er befürchtete, daß dies dann von der Lügenpresse so kommuniziert worden wäre, daß die Mehrheit es nicht erfahren hätte und/oder es entstellt dargestellt worden wäre, so, als ob er sich hätte herausreden wollen.
Außerdem gab Bachmann in einem Interview mit PI-News an, daß auch die ihm zu Last gelegten Äußerungen zu Ausländern – als „Beweis“ wurden dafür Bildschirmaufnahmen seines Facebook-Profils angeführt –, verkürzt sowie nachbearbeitet und damit sinnentstellend wiedergegeben wurden.[10]
- Anklage wegen Volksverhetzung
Anfang Oktober 2015 gab die Dresdener Staatsanwaltschaft bekannt, die bereits im September 2014 bekanntgewordenen und angezeigten Äußerungen Bachmanns über fremdländische Asylbetrüger sowie Sozialtouristen zur Anklage zu bringen.[11][12] Das Verfahren gegen Bachmann wurde schließlich am 19. April 2016 eröffnet. Bachmanns Verteidigerin sieht den Tatbestand der Volksverhetzung nicht erfüllt, sondern allenfalls eine Form der Beleidigung.[13] Anfang Mai 2016 wurde Bachmann schließlich wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe von insgesamt 9.600 Euro verurteilt.[14] Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.[15]
- Parteigründung
Im Sommer 2016 gründete Bachmann die Freiheitliche Direktdemokratische Volkspartei.[16]
Opfer linker Gewalt
Bei einer PEGIDA-Kundgebung am 6. Juli 2015 wurde Bachmann durch einen Farbanschlag am Auge verletzt.[17]
Auszeichnung
- Sächsischer Fluthelferorden 2013
Siehe auch
Zitate
von Bachmann
- „Es geht nicht gegen, es geht um vernünftige Einwanderung. Ich sage klar, wir sind weder gegen Kriegsflüchtlinge noch gegen Muslime bei uns im Land. Im Gegenteil, wir fordern sogar bessere Unterbringung für Kriegsflüchtlinge. Diese brauchen Integrationshelfer und müssen dezentral untergebracht werden, damit ihre Integration klappt und sie nicht zur Belastung für die Bürger werden.“[2]
- „Wir sind strikt – nicht gegen den Islam – aber gegen Islamismus und Islamisierung“[2]
über Bachmann
- „Die Worthülsen fielen mir auf, der ›Kampf um den Erhalt der deutschen Kultur‹ beispielsweise. Wurde der etwa hier ausgefochten? Nein, wurde er nicht. Keiner wird durch PEGIDA zum Komponisten. Keiner beginnt wegen PEGIDA, ein Instrument zu lernen, keiner wird wegen PEGIDA zum Dichter und Denker, keiner lernt sich deswegen in ein Kunsthandwerk ein, keiner wird wegen PEGIDA seinen Kindern eine christliche Erziehung zuteil werden lassen oder ihnen Grimms Märchen zum Einschlafen vorlesen, wenn er es bis jetzt nicht getan hat. Keiner wird wegen PEGIDA der Gossen- oder Fäkalsprache abschwören. Im Gegenteil: Durch Pirinçci zog sie erst ein. Die Verteidigung der Kultur ist also eine pathetische Worthülse ohne Inhalt. Und das Volk? Kann es wirklich Volk sein? Durch PEGIDA? Mitnichten! Ihm steht ein Orga-Team gegenüber, das ebenso geheimnisvoll, unzugänglich und intransparent ist, wie alle höheren Parteiebenen. Die Kommunikation findet fast ausschließlich elektronisch statt. Echte Begegnungen zwischen der Führungsebene und dem Volk sind nicht vorgesehen. Deshalb hat auch bei PEGIDA – genau wie im real existierenden Parteiensumpf – kein integerer, gewitzter, intelligenter und gebildeter Mensch die Chance, zu einer politischen Charakterfigur heranzuwachsen. Seit Jahr und Tag haben wir es bei PEGIDA mit einer Einöde aus farblosen Figuren zu tun, die sich wie beim Ringelreihen von Woche zu Woche ablösen und im Land die Runde machen. Mal spricht jener da, dann wieder dieser dort usw. Aber es ist ein Figurenkabinett aus viel zu wenigen. So wird das Volk nicht repräsentiert. Und wieso rief eigentlich kein Unbescholtener PEGIDA ins Leben? Wieso durfte es kein Kirchenmann sein, wieso kein geschasster Cellist, kein ehemaliger DDR-Sportler, wieso kein Mitglied eines Apotherkerverbandes oder einer islamkritischen Historikergruppe? Wieso musste es ein Ex-Knacki, ein Ex-Dealer, ein Ärsche- und Nippelfotograf, ein Hitlerbärtchen-Träger sein?“ — Marko Wild[18]
Siehe auch
Verweise
- Michael Mannheimer: Im Auftrag des VerfSchutzes: Bachmann macht sich an die Spaltung der AfD, Michael-Mannheimer-Blog, 6. März 2018