Ballade

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Die Ballade (ital. ballata, von ballare, „tanzen“) ist in der Dichtung ein Tanzlied aus drei oder vier Strophen mit Kehrreim.

Geschichte

Seit dem 12. Jahrhundert wurden Balladen bei den romanischen Völkern ausgebildet, meist Liebeslieder, beim Tanz gesungen. Von Frankreich kam das Wort nach England und Schottland und wurde als Bezeichnung für lyrisch-epische Volkslieder gebraucht.

Johann Gottfried von Herders „Volkslieder“-Übertragung machte die Ballade der Dichtung zugänglich. Die Volks-Ballade atmet geheimnisvolle Stimmung, erzählt in kurzen Szenen ein Geschehen meist düsterer Art, zum Beispiel Gottfried August BürgersLenore“ 1773, GoethesErlkönig“. Die Ballade geht in die Romanze über, wo das Schauerliche entfällt. Die Ballade kann aber auch Gedankenausdruck sein, wie in Goethes und Schillers Kunstballaden.

In der Musik ist zum Beispiel in der Kunst der Tanzbadours und des 14. Jahrhunderts eine Refrainform. Jede Strophe ist als Barform (vergleiche Meistergesang) gebaut und endet stets mit demselben Refrain.

Die italienische Ballade derselben Zeit ist dagegen mit dem Virelai identisch. Die moderne Ballade hat keinen Zusammenhang mit der mittelalterlichen, sondern ist nur die musikalische Ausdeutung einer balladenhaften Dichtung, meist für Gesang und Klavier.[1]

Berühmte Balladendichter

Literatur

  • Hans Benzmann: Die deutsche Ballade, 1913, 2. Bände
  • Lorenzo Bianchi: Novelle und Ballade in Deutschland, 1922
  • Börries von Münchhausen: Meisterballaden, 1923
  • H. Schneider: Ursprung und Alter der deutschen Volks-Ballade, 1925
  • Ferdinand Avenarius / Hedwig Böhm: Balladenbuch, 1927

Fußnoten

  1. Meyers Lexikon, Band 1, Bibliographisches Institut AG., Leipzig, 8. Auflage 1936