Rosenkranz, Barbara
Barbara Rosenkranz ( 20. Juni 1958 in Salzburg) ist eine deutsche Politikerin der Freiheitlichen Partei Österreichs und Landesrätin für Baurecht und Tierschutz in Niederösterreich. Im Jahre 2010 war sie die Kandidatin der FPÖ für das Amt des Bundespräsidenten und trat dabei gegen den derzeitigen Amtsinhaber Heinz Fischer (SPÖ) an.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Ausbildung
Die am 20. Juni 1958 in Salzburg geborene Rosenkranz besuchte von 1964 bis 1968 die Volksschule, von 1968 bis 1976 das Neusprachliche Gymnasium und legte dort ihr Matura ab. Ab dem Jahre 1976 studierte sie erfolgreich Geschichte und Philosophie an der Universität Wien.
Wirken
Bei den Freiheitlichen in Niederösterreich fungierte Rosenkranz 1998 bis 1999 als Landesparteisekretärin und bis zum Wechsel ins Landesparlament als Klubobfrau. Bei der Landtagswahl am 30. März 2003 brach die FPÖ von 16,08 auf 4,49 Prozent ein und fiel hinter die Grünen auf Platz vier. In der Folge wurde Rosenkranz, bereits seit 1996 Stellvertreterin, im Juli 2003 an die Spitze der Landespartei gewählt. Sie war ab 2003 zehn Jahre lang Landesobfrau der FPÖ in Niederösterreich. Rosenkranz schlug sich nach der Abspaltung des orangen BZÖ im Jahre 2005 klar auf die Seite der FPÖ und war damit eine nur zweier freiheitlicher Nationalratsabgeordneter, die bei ihrer ursprünglichen Partei verblieben.
Seit dem Jahre 2005 amtiert Rosenkranz als stellvertretende Bundesvorsitzende der Freiheitlichen.
Bis zum Jahre 2008 war Barbara Rosenkranz Abgeordnete des Nationalrats. Im selben Jahre erschien auch ihre Studie „MenschInnen. Gender Mainstreaming – auf dem Weg zum geschlechtslosen Menschen“. Nach der Landtagswahl in Niederösterreich 2008, wo die Freiheitlichen ihre Mandatszahl von zwei auf sechs verdreifachen konnten, wurde sie in die niederösterreichischen Landesregierung berufen und war von 2008 bis 2013 für das Ressort Tierschutz und Baurecht zuständig.
Die niederösterreichische Landesrätin Barbara Rosenkranz kandidierte 2010 für das Amt des österreichischen Bundespräsidenten. Die freiheitliche Politikerin forderte damit am 25. April 2010 den jüdischen Amtsinhaber Heinz Fischer (SPÖ)[1] heraus, mußte sich aber mit nur ungefähr 15 % der Stimmen zufrieden geben.
Nach der Landtagswahl in Niederösterreich 2013, bei der die FPÖ Stimmenverluste hinnehmen mußte, wurde Rosenkranz vom Heinz-Christian Strache gedrängt, zurückzutreten.[Quellennachweis erforderlich]• Ihre Nachfolger wurde der mit ihr nicht verwandte oder verschwägerte Walter Rosenkranz, der kurz vorher noch versicherte, er werde nicht gegen Barbara Rosenkranz für den Parteivorsitz in Niederösterreich antreten. Barbara Rosenkranz wurde nach der Wahl große Schuld am enttäuschenden Wahlausgang gegeben, was jedoch ungerechtfertigt war, da die FPÖ zu jener Zeit unter einem bundesweiten Abwärtstrend litt (so rutschten die Freiheitlichen in Kärnten, wo am gleichen Tage wie in Niederösterreich gewählt wurde, von 45 auf 17 % ab und auch ein Monat später in Tirol verlor die FPÖ).
Barabara Rosenkranz beteiligt sich mit Beiträgen am Netzportal unzensuriert.at.
Positionen
Rosenkranz bezieht klare Stellung gegen die Überfremdung Österreichs und wird daher von politischen Gegnern als „ausländerfeindlich“ bezeichnet. Zunächst kritisierte sie das Verbot der Wiederbetätigung in der Republik Österreich, doch auf politischen Druck hin erklärte sie eidesstattlich, daß sie zu den Grundwerten der Republik stehe. Rosenkranz:
- „So habe ich auch das Verbotsgesetz als Symbol für die Abgrenzung vom Nationalsozialismus niemals infrage gestellt und werde es auch nicht infrage stellen. […] Ich verurteile daher aus Überzeugung die Verbrechen des Nationalsozialismus und distanziere mich entschieden von der Ideologie des Nationalsozialismus.“
Die Jüdische Allgemeine kommentiert diesen Fall wie folgt:
– Alexia Weiss, Sie ist so frei. Rechtsaußen: Die FPÖ-Politikerin Barbara Rosenkranz. Jüdische Allgemeine, 13. März 2010.Kurz nach Bekanntgabe ihrer – vermutlich aussichtslosen – Kandidatur stellte Rosenkranz das in Östereich geltende Verbot von NS-Organisationen infrage, weil ‚jener Teil des Verbotsgesetzes, der sich mit der Meinungsäußerung befasst, ein unklares Tatbild hat‘. Er sei zudem ‚unbestimmt‘ und gäbe damit guten Anlass für politischen Missbrauch. Brigitte Bailer-Galanda, Leiterin des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands (DÖW), hält solche Äußerungen für kodierte Botschaften. Deren Ziel: nicht mit dem NS-Verbotsgesetz in Konflikt zu kommen und nach innen trotzdem die richtigen Signale zu setzen. ‚Wenn Rosenkranz über 20 Prozent der Stimmen erhält‘, sagt Ariel Muzicant, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien (IKG), der Jüdischen Allgemeinen, ‚wird man sich überlegen, was man tut. Auch im Namen der 65.000 österreichischen Schoa-Opfer.‘ Für Rudolf Gelbard ist das Bedenkliche an der jetzigen Situation, ‚dass sich die Atmosphäre im Land immer mehr verändert‘.
Familie
Barbara Rosenkranz ist Mutter von zehn Kindern und Ehefrau von Horst Rosenkranz. Die Kinder tragen alle germanische Namen: Hedda, Ute, Alwine, Sonnhild, Volker, Hildrun, Mechthild, Arne, Horst und Wolf.[2] Sie lebt in Harmannsdorf im Bezirk Korneuburg.