Bündnis Zukunft Österreich
Das Bündnis Zukunft Österreich (BZÖ) ist eine deutschösterreichische Partei. Sie wurde am 17. April 2005 als eine Abspaltung der Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ) um deren frühere Führungsfigur Jörg Haider gegründet.
Bei diesen Mitgliedern handelte es sich hauptsächlich um jenen Flügel der FPÖ, der die, zu diesem Zeitpunkt innerhalb der Partei äußerst ungeliebte Koalition mit der ÖVP fortsetzen wollte, im Gegensatz zur Gruppe um HC Strache, die einen Gang in die Opposition vorzog.
Prominente Mitglieder sind die frühere Sozialministerin und Ex-FPÖ-Bundesparteiobfrau Ursula Haubner, die ehemaligen Staatssekretäre Eduard Mainoni, Karl Schweitzer und Sigisbert Dolinschek sowie der ehemalige FPÖ-Bundesparteiobmann und Alt-Vizekanzler Herbert Haupt.
Da das BZÖ erst nach der Nationalratswahl in Österreich 2002 von Mitgliedern, die als Kandidaten der FPÖ gewählt wurden, gegründet wurde, ist es die erste Partei in der Zweiten Republik, die an einer Bundesregierung beteiligt war (Koalition mit der ÖVP, mit Vizekanzler und zwei weiteren Ministerien), ohne zuvor je an einer Wahl teilgenommen zu haben.
Inhaltsverzeichnis
Nationalratswahl 2008
Nach dem amtlichen Endergebnisse erhielt das BZÖ 10,7 % der Stimmen, was eine Steigerung um 6,9 Prozentpunkte im Vergleiche zur Nationalratswahl 2006 bedeutete. Damit stieg das BZÖ von der fünftstärksten und kleinsten Partei im Nationalrat zur viertstärksten auf und überholte die Grünen, die vom dritten auf den fünften Range zurückfielen.
Der Stimmenzuwachs wurde im Wesentlichen auf den Spitzenkandidaten und Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider zurückgeführt, der im Ernting desselben Jahres verkündete, er trete als Spitzenkandidat an. Zuvor waren auch noch andere Personen für diese Aufgabe genannt worden, wie z. B. Ewald Stadler. Haider gab als Wahlziel 8 % aus; im Verlaufe des Wahlkampfes stiegen die Umfragewerte allmählich. Laut Wählerstromanalysen konnte das BZÖ mit seinem bürgerlich-nationalkonservativen Wahlkampf besonders viele Wähler von der ÖVP gewinnen, während die FPÖ mehr im Wählerteich der Sozialdemokraten fischen konnte. Das starke Ergebnis des BZÖ galt als die Überraschung der Wahl; besonders viel Beachtung fand die Tatsache, daß das BZÖ die Grünen schlagen konnte.
Überdurchschnittlich viel Zuspruch bekam das BZÖ in Kärnten (38,5 %; + 13,6), der Steiermark (13,2 %; + 10,0), in Vorarlberg (12,8 %; + 9,6) und in Salzburg (12,2 %; + 9,1). Das schwächste Ergebnis erzielte das BZÖ in Wien mit 4,7 % (+ 2,9).
Landtagswahl in Kärnten 2009
Jörg Haiders Nachfolger Gerhard Dörfler hat die Landtagswahlen in Kärnten gewonnen. Seine Partei erreichte dem amtlichen Endergebnisse zufolge 44,89 % der Stimmen und überbot damit das Haiderergebnis des Jahres 2004 noch einmal um 2,26 Punkte. Damit wiederlegte Dörfler Spekulationen, nach dem Unfalltod Haiders könne das BZÖ keine Wahlen mehr gewinnen. Die SPÖ wurde zur Überraschung der linken Meinungsindustrie von den Wählern deutlich abgestraft und erzielte bloß 28,79 % der Stimmen, ein Minus von 9,69 Punkten. Dabei gingen Meinungsforscher zuvor von einem Kopf-an-Kopf-Rennen von BZÖ und SPÖ aus. [1]
Derzeitige Wahlergebnisse und Abgeordnetenzahlen
Wahl | Tag | Wahlergebnis | Veränderung | Sitze | Veränderung |
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Landtagswahl in der Steiermark | 31. Mai 2015 | – | -2,98 % | – | – |
Landtagswahl im Burgenland | 31. Mai 2015 | – | – | – | – |
Landtagswahl in Vorarlberg | 21. September 2014 | – | -1,2 % | – | – |
Wahl zum EU-Parlament 2014 | 25. Mai 2014 | 0,5 % | -4,1 % | – | -1 |
Nationalratswahl in Österreich | 19. September 2013 | 3,5 % | -7,2 % | – | -21 |
Landtagswahl in Salzburg | 5. Mai 2013 | – | -3,7 % | – | – |
Landtagswahl in Tirol | 28. April 2013 | – | – | – | – |
Landtagswahl in Kärnten | 3. März 2013 | 6,4 % | -38,5 % | 2 | -15 |
Landtagswahl in Niederösterreich | 3. März 2013 | – | -0,7 % | – | – |
Gemeinderatswahl Wien | 10. Oktober 2010 | 1,3 % | +0,2 % | – | – |
Landtagswahl Oberösterreich | 27. September 2009 | 2,8 % | +2,8 | – | – |
Verweis
Buch
- Lionel BALAND : Jörg Haider, le phénix. Histoire de la famille politique libérale et nationale en Autriche. Éditions des Cimes, Paris, 2012. (ISBN 979-10-91058-02-5)