Bernhard, Herzog zu Sachsen-Weimar
Bernhard Herzog von Sachsen-Weimar ( 16. August 1604 in Weimar; 18. Juli 1639 in Neuburg am Rhein) war einer der berühmtesten deutschen Feldherrn des Dreißigjährigen Kriegs, der jedoch im Kampf der Protestanten gegen die Katholiken an der Seite Schwedens und des Heilbronner Bundes gegen das Heilige Römische Reich Deutscher Nation Krieg führte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Bernhard war Sohn des Herzogs Johann III. von Sachsen-Weimar und dessen Ehefrau Dorothea von Anhalt. Seine Ausbildung erhielt er an der Universität Jena und am Hof von Koburg. Er war Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft.
Seine kriegerische Laufbahn begann er nach Ausbruch des böhmischen Kriegs unter Ernst II. von Mansfeld, er kämpfte 1622 bei Mingolsheim, dann bei Wimpfen unter Markgraf Georg Friedrich von Baden-Durlach und 1623 mit seinem Bruder Wilhelm unter Christian von Braunschweig bei Stadtlohn. Als sich die Niederlage Friedrichs von der Pfalz abzeichnete, trat Bernhard 1625 als Oberst in das Heer des Königs Christian IV. von Dänemark, versuchte aber nach einer Niederlage, die er 1627 in Holstein erlitten hatte, in die Dienste des Kaisers zu gelangen und nahm dann am Krieg in Holland teil.
Als 1630 Gustav Adolf in Deutschland erschien, trat Bernhard auf die Seite des Schwedenkönigs. In der Schlacht bei Lützen befehligte Bernhard den linken Flügel, übernahm nach Gustav Adolfs Tod den Oberbefehl über die schwedischen Truppen und errang den Sieg. Noch im gleichen Jahr vertrieb er die Kaiserlichen aus Sachsen.
Bernhard wurde aber an der Seite von Gustaf Horn in der Schlacht bei Nördlingen am 6. September 1634 von dem überlegenen kaiserlichen Heer unter Generalleutnant Matthias Graf Gallas völlig geschlagen. Diese Niederlage kostete die Schweden den Ruhm der Unbesiegbarkeit und ihre Stellung in Oberdeutschland, Bernhard selbst sein Herzogtum.
Wirken
Zu seinem Wirken heißt es:[1]
- Begeisterter protestantischer Kämpfer und berühmter Feldherr im dreißigjährigen Kriege; focht unter dem Markgrafen von Baden, Christian von Braunschweig, Grafen von Mansfeld, Christian IV. von Dänemark und Gustav Adolph; trat später als schwedischer Höchstkommandirender, endlich als Heerführer einer deutschen Streitmacht unter französischer Oberhoheit auf. Zu seinen glänzendsten Leistungen gehört der Sieg bei Lützen, 6. Nov. 1632, wo er nach Gustav Adolph's Tode den Oberbefehl hatte, und sein Feldzug in der Graffschaft Burgund, dem Breisgau und Elsaß. Hier wollte er sich ein eigenes deutsches Herzogthum gründen und starb, wahrscheinlich durch französisches Gift, einen frühen Tod. Sein Leichnam wurde 1655 nach Weimar überführt.
Tod
Während der Vorbereitungen zu einem weiteren Feldzug gegen die Kaiserliche Armee (HRR) verstarb Bernhard am 18. Juli 1639 in Neuburg am Rhein. Die Franzosen sollen ihn im Machtkampf um Gebietsansprüche vergiftet haben.
Literatur
- C. Alexi: „Untersuchung über den Tod des Herzogs Bernhard von Sachsen-Weimar“ (1873) (PDF-Datei)
- Bernhard Röse: „Herzog Bernhard der Große von Sachsen-Weimar“ (1828) (PDF-Dateien - schlechte Schriftqualität: Band 1, Band 2)