Schlacht bei Lützen (Dreißigjähriger Krieg)

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Gustav II. Adolf von Schweden betet in der Schlacht von Lützen um göttliches Kriegsglück

Die Schlacht bei Lützen war eine der Hauptschlachten im Dreißigjährigen Krieg während des Schwedischen Krieges. Der Sieg Schwedens und der protestantischen deutschen Staaten, die knapp die Wahlstatt bei Lützen behauptet haben, gegen das HRR gilt in der Militärgeschichte als „Pyrrhussieg“, da anschließend beide Seiten militärisch und politisch geschwächt waren.

Geschichte

Die Schlacht bei Lützen
Detail aus einem Flugblatt zur Schlacht bei Lützen am 16. November 1632.jpg

Lützen liegt südwestlich von Leipzig. Die Schlacht fand am 16. November 1632 zwischen einem schwedischen Heer und die Truppen der protestantischen deutschen Staaten unter Führung des schwedischen Königs Gustav II. Adolf und Bernhard von Sachsen-Weimar sowie den kaiserlichen Truppen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation unter Generalissimus Albrecht Graf von Wallenstein statt.

„Noch in der Nacht zum 16. November strömten die kaiserlichen Soldaten zurück um den bevorstehenden Kampf zu unterstützen. Die wichtigen Reitertruppen Pappenheims schafften es allerdings nicht mehr rechtzeitig, da sie sich schon zu weit entfernt hatten. So standen zum Tagesanbruch ca. 19.000 schwedische und 17.000 kaiserliche Soldaten gegenüber, wobei die Schweden auch bei der Anzahl der Kanonen im Vorteil waren. Allerdings war der Nebel zu diesem Zeitpunkt so stark, dass sich die Feinde nicht sehen konnten. Der Schlachtbeginn sollte noch auf sich warten lassen, was die Chancen auf ein rechtzeitiges Eintreffen Pappenheims erhöhte. Gegen 11 Uhr lichtete sich der Nebel und Gustav-Adolf eröffnete auf dem östlichen Flügel den ersten Angriff zur nun folgenden ‚Schlacht bei Lützen‘. Die kaiserliche Armee war auf dieser Flanke besonders verwundbar und geriet schon bald ins Hintertreffen. Die Schweden konnten vorrücken und mehrere Kanonen erbeuten – Der Kampf schien schon zu ihren Gunsten auszugehen. Gerade in diesem Moment, als es am kritischsten um die Kaiserlichen stand, kam Pappenheim mit seinem ca. 3000 Mann umfassenden Reiterregiment angerückt, konnte die Schweden zurückdrängen und die verlorenen Geschütze zurückerobern. Der kurzzeitige Erfolg hatte einen hohen Preis: Pappenheim wurde durch mehrere Kugel schwer verletzt und musste die Schlacht verlassen – Nur einen Tag später war er tot. Eine Großzahl seiner Reiter ergriff daraufhin die Flucht und die zurückgewonnenen Gebiete wurden abermals von den Schweden überrannt. Wieder schien die Schlacht entschieden. Um ein Uhr nachmittags griff erneut das Wetter in das Schlachtgeschehen ein: Der Nebel wurde wieder dichter und die kaiserliche Armee konnte sich stabilisieren. Zwei kaiserliche Reiterregimenter führten nun im Laufe des Nachmittags sieben Attacken gegen den östlichen Flügel der Schweden, so dass mit Hilfe der Fußsoldaten die verlorenen Kanonen zum zweiten Male zurückerobert werden konnten. Schon vor diesem Angriffswechsel war Gustav-Adolf mit mehreren Soldaten nach Westen aufgebrochen um seine dortige Flanke zu unterstützen. Vermutlich aufgrund des starken Nebels und seiner belegten Kurzsichtigkeit geriet er hierbei zu nahe an die Frontlinie und wurde von feindlichen Musketieren beschossen. Nachdem eine Kugel seinen linken Arm zerschmettert hatte versuchte er zusammen mit seinem Begleiter Herzog von Lauenburg die Gefahrenzone zu verlassen. Unglücklicherweise traf er hierbei auf mehrere kaiserliche Reiter, die sofort ihre Chance ergriffen und den Schwedenkönig mit mehreren Schüssen niederstreckten – Ein herber Verlust für die Schweden und die gesamte protestantische Seite.“[1]

In der Schlacht konnte kein wirklicher Sieg erfochten werden. Fast alle Beteiligten waren tot oder verwundet. Gefangene gab es so gut wie gar nicht. Der Feldmarschall von Pappenheim auf deutscher Seite und der König Gustav Adolf waren gefallen, auch Reichsgraf zu Pappenheim. Die Schlacht war weder die größte des Krieges (bei Breitenfeld standen sich über 80.000 Mann gegenüber), noch war sie kriegsentscheidend. Sie dauerte aber mit etwa sieben Stunden für die damalige Zeit sehr lange.

Ergebnis

Mit Gustav Adolf verschwand eine der beiden schillerndsten Personen des Krieges von der Weltbühne. Die andere, Wallenstein, „der Friedländer“, überlebte ihn nur 15 Monate. Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar, der schon während der Schlacht an Stelle von Gustav Adolf den Oberbefehl übernommen hatte, blieb schwedischer-sächsischer Oberbefehlshaber.

Stärke und Verluste

Schweden, Sachsen u. a.

  • 12.800 Infanterie
  • 6.200 Kavallerie
  • 60 Kanonen
  • 3.400 Gefallene, 1.600 verwundet oder vermißt, manche Quellen gehen von rund 10.000 aus, ebenfalls hatte es Hunderte, ggf. Tausende Fahnenflüchtigen gegeben

Kaiserliche Armee

  • 10.000 Infanterie
  • 7.000 Kavallerie
  • weitere 3.000 Infanteristen und 3.000 Kavalleristen beim Anrücken
  • 24 Kanonen
  • 3.000 Gefallene, rund 3.000 Verwundete

Literatur

  • C. von Vincke: Die Schlacht bei Lützen den 6. November 1632: Historisches Fragment zur Erinnerung an Gustav Adolph (Berlin, 1832) (PDF-Datei)
  • Hermann Diemar: Untersuchungen über die Schlacht bei Lützen (Marburg, 1890) (PDF-Datei)

Fußnoten

  1. Christian Kolb: Schlacht bei Lützen