Bett

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Ausstellungsstück aus dem Westfälischen Freilichtmuseum in Detmold

Ein Bett (mhdt. bet(te), ahdt. betti; gehoben auch Schlafstätte, Lager-/Schlafstatt) ist im weiteren Sinn jede zum Ruhen in liegender Stellung bereitete, insbesondere die mit Polstern, Decken und dergleichen versehene Lagerstätte zum Schlaf. Ursprünglich hatte in den indogermanischen Häusern das Bett wahrscheinlich seinen Platz über dem Herd in einer Art Hängeboden, wie dies in Deutschland bis ins 20. Jahrhundert hinein noch in vielen ländlichen Gebäuden üblich war.

Geschichte

Je nach Kulturstand und Sitte änderte sich die Form des Schlaflagers. Es war entweder eine in einer gewissen Höhe über dem Fußboden angebrachte, mehr kastenartige Vorrichtung, wie die Bühne oder Bucht des niedersächsischen, die Hochwand des bremischen Bauernhauses, der Müchas der Griechen, oder es wurde zum mehr oder minder auf dem Fußboden bewegbaren Gegenstand.

Altertum

Im Sommer errichtete man häufig das Lager auf dem Fußboden des Wohnraumes, wo es in Pompeji zumeist als einfache Aufmauerung erscheint. Die noch meist hohen, durch Tritte zugänglichen Betten der alten Ägypter besaßen zur Schonung des Haartracht noch besondere Kopfstützen, welche auch im alten Japan in Gebrauch waren. Man pflegte hier, wie in allen südlichen Ländern, das Bett zum Schutz gegen Insekten mit einem Netz zu umgeben.

Griechen

Bei den alten Griechen scheint die Kline zumeist sowohl als Nachtlager als für den Gebrauch bei Tage gedient zu haben. Zu Homers Zeiten aß man noch sitzend, später aber führte sich die Sitte allgemein ein, halb liegend zu speisen. Somit wurde die Kline neben dem Tisch zum wichtigsten Hausgerät der antiken Wohnung. Dementsprechend war sie, wie in Pompeji erhaltene Beispiele zeigen, kostbar geschmückt, in Bronze gegossen und mit edlen Stoffen eingelegt. Größen Wert legte man auf die Schönheit der Kissen und Decken.

Römer

Die Römer unterschieden zwischen dem Schlafbett (lectus cubicularis), dem Ehebett (lectus genialis), dem niedrigen Krankenlager (sciinpoäiuin), dem Paradebett des Toten (lectus funebris), sowie dem hauptsächlich bei der Mahlzeit benutzten kostbaren lectus tricliniaris.

Mittelalter

Im Mittelalter benutzte man die Wandbänke, die zum Teil gemauert wurden, oder den Boden zum Ausbreiten von Kissen für das Lager; außerdem Spannbetten nach Art der Pritschen, die auf vier Füßen (Stollen) standen und am Sitz durch Querleisten (Spangen) zusammengehalten wurden. Die Matratze lag auf Gurten (Strängen), ein Betttuch (Leilachen), eine Decke (Kulter), ein Kissen (Pfellel, Ohrkissen) gehörten zur vollständigen Ausstattung. Die Bettvorhänge wurden im frühen Mittelalter meist an der Decke oder an eisernen Armen, die von der Wand ausgingen, befestigt.

In der Epoche der Gotik bildete sich das Bett zum Himmelbett aus, und zwar in doppelter Weise, indem es entweder ganz mit Geweben umschlossen und oben gedeckt wurde, oder indem es sich in einen rings von hölzernen Wänden umgebenen Kasten verwandelte, der einem kleinen Zimmer glich und vorn eine Öffnung als Eingang hatte.

Neuzeit

Im 16. Jahrhundert war, zumal bei den Vornehmen, das mit Schnitzwerk verzierte Himmelbett sehr beliebt. Federbetten als Decke kamen erst im 18. Jahrhundert auf, wobei das Himmelbett in dieser Zett verschwand. Das Bett wurde wieder offen, behielt aber noch als Schlafstätte der Vornehmen die vier Pfosten mit Umhängen, woneben aber auch die Form des halben Himmels bestand, welchem die Pfosten am Fußende fehlten. Dieses mit zurückgeschlagenen Vorhängen vorn offene Beet wurde Staats- und Paradebett sowohl am französischen Hof wie in der vornehmen Gefellschaft. Auf demselben liegend empfing die Dame des Hauses in einem besonderen Paradegemach (frz. chambre de lit) ihren Besuch. Später nahmen die Könige von Frankreich diese Sitte im sogenannten Lever auf.

Im durch die Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges verarmten Deutschland wurde das Bett, immer mehr zum Gebrauchsgegenstand werdend, immer kleiner und schlichter gebaut. Erst mit dem wachsenden Wohlstand des 19. Jahrhunderts stand es dann wieder höher in Ehren.

Metallbetten

Das Metallbett hat bereits eine sehr lange Tradition und erfreut sich heutzutage wachsender Beliebtheit. Im Gegensatz zum Holzbett war das Metallbett im Mittelalter jedoch nur in betuchten Häusern zu finden, da Metall ein sehr teurer Rohstoff und somit für den Mittelstand unerschwinglich war. Heutzutage werden Metallbetten jedoch im selben großen Stile wie Holzbetten vertrieben. Die Beliebtheit der Metallbetten ist auf die romantische Optik zurückzuführen. Auch die Hygiene ist sicher ein Beliebtheitsfaktor. Im Gegensatz zu Holz nimmt Metall keine Gerüche an und ist zudem sehr viel leichter zu säubern.

Verweise