Blondi
Blondi ( ?[1]; 30. April 1945 in Berlin) war Adolf Hitlers letzte Deutsche Schäferhündin.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Blondis Mutter war die Schäferhündin der Architektin Gerdy Troost. Im Umfeld des Führers war bekannt, wie vernarrt Adolf Hitler in Hunde war. Besonders die Rasse des deutschen Schäferhundes hatte es ihm angetan, da er den Willen und die Loyalität dieser Rasse schätzte. Als im Begleitkommando des Führers bekannt wurde, daß der Hund von Gerdy Troost geworfen hatte, nahm man dies zum Anlaß, Hitler einen der Welpen zu schenken.
Fälschlicherweise wird heute nahezu jeder Schäferhund, der mit Adolf Hitler fotografiert wurde, als Blondi bezeichnet. Allerdings hatte Adolf Hitler vor Blondi auch mehrere andere Schäferhunde. In den zwanziger Jahren des 20. Jahrhundert hatte er „Prinz“ und später dann nacheinander zwei weitere Schäferhunde, wovon einer oder sogar beide auf den Namen „Blonda“ gehört haben sollen. Der direkte Vorgänger von Blondi war der Schäferhund „Muck“, der gänzlich schwarz war. Anhand der überlieferten Fotos ist es wahrscheinlich, daß Adolf Hitler, als Muck noch lebte, zeitweise zwei Schäferhunde besaß, da es einige Fotos gibt, auf denen der schwarze Muck mit einem weiteren Schäferhund zu sehen ist. Ihren Namen hatte Blondi wohl ihrem hellen Fell zu verdanken. Ab Mai 1942 gab es dann neben Blondi noch mindestens einen weiteren Schäferhund im Hause Hitler. Auch Eva Braun besaß Hunde, zwei Scotch Terrier mit den Namen „Negus“ und „Stasi“.
Hitler, der Jäger als „Mordkomplizen gegen wehrlose Tiere“ bezeichnete und im Jahr der Machtübernahme sofort das erste deutsche Tierschutzgesetz verabschiedete, führte bei seinen Spaziergängen rund um den Berghof Blondi nie ohne Leine aus, denn die Gegend um den Berghof galt als Wildparadies.
Joseph Goebbels erwähnte in seinen Tagebuchaufzeichnungen mehrmals, welche Freude es Hitler bereitete, sich mit seinem Hund zu beschäftigen. Hitlers Sekretärin Traudl Junge schrieb in ihren Erinnerungen:
- „Hitler hatte das größte Vergnügen, wenn Blondi wieder ein paar Zentimeter höher springen konnte […] und er behauptete, die Beschäftigung mit seinem Hund sei seine beste Entspannung.”
Zeitzeuge
Rochus Misch berichtete bei einer Veranstaltung des Hoffmann-von-Fallersleben-Bildungswerks e. V. in Berlin im Jahre 2000, er sei dabei gewesen, als die Männer des Berghofes Blondi aus dem Wurf aussuchten. Da Misch erst ab 1940 zum Führer-Begleit-Kommando gehörte, ist anzunehmen, daß Blondie 1940, eher 1941 geboren wurde.
Motivation für die Anschaffung war, laut Misch, der Tod von „Muck“ und die Trauer Adolf Hitlers. Die Haushälterin des Berghofes machte den Vorschlag, und nachdem die Getreuen Hitlers den Wurf in Augenschein genommen hatten, entschieden sie sich, zusammenzulegen, den Welpen zu kaufen und dem Führer zu schenken, um ihn aufzuheitern, was auch gelang.
Misch schrieb in seinen Aufzeichnungen:
- „Das Tier hat immer eine positive Wirkung auf Hitler gehabt, ihn abzulenken und aufzuheitern vermocht.“
Tod
Blondi, die Anfang April noch fünf Welpen zur Welt gebracht hatte, verbrachte die letzten Tage ihres Lebens in unmittelbarer Nähe von Adolf Hitler, erst als dieser durch Wilhelm Mohnke erfuhr, daß das Regierungsviertel „Nicht mehr als zwanzig, allenfalls vierundzwanzig Stunden“ zu halten ist, faßte er den Entschluß, sich von seiner geliebten Blondi zu trennen. Allerdings brachte er es nicht übers Herz, Blondi selbst zu töten. Im Waschraum des Kanzleibunkers öffnete Feldwebel Fritz Tornow Blondis Schnauze und Hitlers Begleitarzt Werner Haase zerdrückte mit einer Zange auf Blondis Zunge eine Zyankalikapsel. Blondi starb am selben Tag wie Adolf Hitler, ihre fünf Welpen starben kurze Zeit später.[2]
Galerie
Blondi wurde am Tierparadies Obersalzberg nur angeleint ausgeführt. Bild mit Adolf Hitler und Walther Hewel im Frühjahr 1943
Siehe auch
Literatur
- Traudl Junge / Melissa Müller: Bis zur letzten Stunde. Hitlers Sekretärin erzählt ihr Leben. List-Verlag, 2004, ISBN 3548604706
- Rochus Misch: Der letzte Zeuge. Ich war Hitlers Telefonist, Kurier und Leibwächter, 3. Auflage, Zürich und München 2008, ISBN 978-3-86612-194-2