Mohnke, Wilhelm

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Wilhelm Mohnke

Wilhelm Heinrich Johannes Mohnke (Lebensrune.png 15. März 1911 in Lübeck; Todesrune.png 6. August 2001 in Damp) war ein deutscher Offizier der SS, zuletzt SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS, Kampfgruppen-Führer und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges.

Leben

Wilhelm Mohnke, Personalausweis 1932.jpg
Sepp Dietrich und Wilhelm Mohnke (rechts).jpg
Offiziere der SS bei der Geburtstagsfeier für SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Fritz Witt am 27. Mai 1944 in Tillières-sur-Avre (Frankreich); v. l. n. r.: SS-Standartenführer Dr. med. Hermann Besuden (Korpsarzt I. SS-Panzer-Korps „Leibstandarte“), SS-Obersturmbannführer Wilhelm Mohnke (Kommandeur SS-Panzergrenadier-Regiment 26), SS-Obersturmbannführer Max Wünsche (Kommandeur SS-Panzer-Regiment 12), SS-Standartenführer Kurt Meyer (Kommandeur SS-Panzergrenadier-Regiment 25) und SS-Sturmbannführer Gerhard „Gerd“ Bremer (Kommandeur SS-Panzer-Aufklärungs-Abteilung 12).
Ritterkreuzverleihungszeremonie für Karl-Heinz Prinz (links) und Wilhelm Mohnke (am Kopf verwundet) durch Sepp Dietrich.
Traueransprache
Ruhestätte

Wilhelm Mohnke wurde am 15. März 1911 als Sohn des Stellmachers, Schreiners und Möbelhandwerkers Wilhelm Gustav Adolph Mohnke (Lebensrune.png 7. Mai 1877 in Conow, Kirchspilel Feldberg in Mecklenburg; Todesrune.png 15. November 1926; Sohn des Schäfers Gustav Adolph Mohnke und der Wilhelmine, geb. Höppner) und seiner am 8. März 1900 geheirateten Gemahlin Frieda Minna Anna, geb. Lange (Lebensrune.png 7. September 1869 in Bad Doberan; 3. Oktober 1951 in Lübeck) in Lübeck geboren.[1] Nach dem Tod des Vaters 1926 arbeitete er in einer Glas- und Porzellanfabrik, zuletzt im Bereich der Geschäftsführung.

Mohnke trat am 1. September 1931 der NSDAP (NSDAP-Nr. 649.684) und am 1. November desselben Jahres der Allgemeinen-SS als SS-Anwärter bei (SS.-Nr. 15.541). Mohnke gehörte im März 1933 auf persönliche Empfehlung von Sepp Dietrich zu den ersten Männern der SS-Stabswache „Berlin“.

Zweiter Weltkrieg

1941 kämpfte Mohnke als Kommandeur des II. Bataillon der „LSSAH“ im Balkanfeldzug. Hier wurde er am 6. April 1941 durch einen Luftangriff zum dritten Mal verwundet; als Folge der Verwundung behielt er ein verkürztes Bein und litt unter Dauerschmerzen.

Im Februar 1942 stellte er eigenmächtig die erste Panzereinheit der SS auf; später wurde Wilhelm Mohnke von Josef Dietrich mit der Ausrüstung einer Panzerabteilung innerhalb der „LSSAH“ beauftragt. Im Sommer 1943 wurde Mohnke erster Kommandeur des 2. SS-Panzergrenadier-Regiments „Hitlerjugend“ (später SS-Panzer-Grenadier-Regiment 26) der neugebildeten SS-Panzergrenadier-Division „Hitlerjugend“ (später 12. SS-Panzer-Division „Hitlerjugend“).

Invasionsfront

Im Juni 1944 kämpfte sein Regiment bei der Invasion der Alliierten in der Normandie. Für seinen Einsatz erhielt Wilhelm Mohnke am 11. Juli 1944 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Am 30. August 1944 übernahm er schließlich, da der Divisionskommandeur Theodor Wisch verwundet wurde, das Kommando über die 1. SS-Panzer-Division „Leibstandarte-SS Adolf Hitler“, nachdem Franz Steineck (Kommandeur des Panzer-Artillerie-Regiments der Leibstandarte) die Truppe vertretungsweise geführt hatte. Im Dezember 1944 kämpften seine Soldaten während der Ardennenoffensive mit den Soldaten der Kampfgruppe „Peiper“ zusammen.

Nach dem Ende der Ardennenoffensive wurde Mohnke am 30. Januar 1945 zum SS-Brigadeführer ernannt. Nach einer erneuten Kopfverletzung (mindestens die fünfte Verwundung), die er sich am 6. Februar 1945 bei einem Fliegerangriff zugezogen hatte, mußte er das Kommando über die Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“ an Otto Kumm übergeben.

Nach einer kurzen Genesungspause wurde Mohnke Mitte April 1945 in die Reichskanzlei nach Berlin abkommandiert. In Berlin wurde er in der Nacht vom 22. zum 23. April 1945 von Adolf Hitler zum Befehlshaber über die Verteidigungskräfte des Regierungsviertels (Verteidigungsbereich „Zitadelle“) ernannt. Die nach ihm benannte Kampfgruppe „Mohnke“ bestand aus neun Bataillonen. Mohnke war in seiner Position als Befehlshaber über den Verteidigungsbereich Zitadelle direkt Adolf Hitler unterstellt.

Kampf um Berlin

Hitler ernannte den SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS Wilhelm Mohnke zum Kampfkommandanten der Reichskanzlei und letzten Befehlshaber des Verteidigungssektors „Zitadelle“, der die Reichskanzlei und den Führerbunker mit einschloß. Die nach ihm benannte Kampfgruppe „Mohnke“ bestand aus 9 Bataillonen, deren Kern die etwa 800 Soldaten der Leibstandarte-SS „Adolf Hitler“ aus dem Wach-Bataillon 1 und Ausbildungs- und Ersatz-Bataillon „LSSAH“ bildeten.

Am 20. April 1945 gingen die ersten feindlichen Artilleriegeschosse, abgefeuert von der 1. Abteilung der 30. Gardekanonenbrigade der 47. Armee unter Führung des Majors Sukin, auf das Berliner Stadtgebiet nieder. Weitreichende sowjetische Artillerie des 79. Schützenkorps der 3. Stoßarmee belegte die deutsche Reichshauptstadt ebenfalls mit schwerem Artilleriefeuer. Am 21. April 1945 drangen die sowjetischen Sturmtruppen der 3. Stoßarmee, der 2. Gardepanzerarmee, der 47. und 5. Stoßarmee in die Vororte Berlins ein. Eine Artilleriebatterie ging in Berlin-Marzahn in Feuerstellung und begann mit der Beschießung des Regierungsviertels – die Schlacht um Berlin entbrannte.

Der Verteidigungsbereich war in acht Befehlsabschnitte A bis H eingeteilt und unterstand dem Festungskommandanten. Im Verlauf der Kampfhandlungen, die von deutscher und sowjetischer Seite mit äußerster Härte und Erbitterung geführt wurden, waren auch die auf das Regierungsviertel zurückgedrängten Truppen dem Kampfkommandanten des neunten Abschnitts „Z“ – Zitadelle, General Wilhelm Mohnke, unterstellt. Unter beispiellosem Materialeinsatz drangen die Verbände der Roten Armee Meter um Meter vor. Zum Sturm auf die „Zitadelle“ wurden insgesamt etwa 11.000 Geschütze und Granatwerfer, darunter extra auf umgespurten Eisenbahngleisen herangeführte Belagerungsgeschütze schwerster Kaliber und mehrere tausend Panzer eingesetzt.

Im Gewirr der Innenstadt verloren die Rotarmisten in den schweren Häuserkämpfen hauptsächlich durch im Nahkampf eingesetzte Panzervernichtungstrupps und schwere deutsche Tiger-Panzer mehr als 800 Kampfwagen.

Von den Fronten der Roten Armee umzingelt und von den Nachrichten über die gescheiterten eigenen Entsatzangriffe zermürbt, endeten alle Bunkerillusionen. In der Nacht vom 1. zum 2. Mai 1945 erfolgte der Ausbruch der Reichskanzlei- und Führerbunkerbesatzung unter dem Kommando Mohnkes durch die feindlichen Linien. Gegen Abend waren alle Versuche gescheitert, um doch noch nach Norddeutschland durchzustoßen.

Kampfgruppe „Mohnke“

Die Kampfgruppe „Mohnke“ mit SS-Standartenführer Günther Anhalt und SS-Hauptsturmführer Thomas Mrugalla bestand u. a. aus:

Kriegsgefangenschaft

Mohne geriet am 2. Mai 1945 in Kriegsgefangenschaft, am 9. Mai wurde er dem stalinistischen Geheimdienst NKVD übergeben, dann nach Moskau ausgeflogen, gefoltert und sechs Jahre in Isolationshaft in den niedrigen und nassen Zellen des KGB-Gefängnisses in Lubjanka gehalten. Später wurde er in ein Arbeitslager für Generäle verlegt und kehrte erst am 10. Oktober 1955 aus dem Lager Woikowo in die Heimat zurück.

Nachkriegszeit

Nach seiner Freilassung zog Spätheimkehrer Mohnke nach Hamburg (Barsbüttel) und war in der Geschäftsführung eines Autogroßhändlers tätig. Im Jahr 1981 wurde Mohnke von dem „Stern“-Reporter Gerd Heidemann konsultiert, mit dem er befreundet und dessen Trauzeuge er war. Mohnke machte Heidemann schließlich mit Edda Göring bekannt, der Tochter Hermann Görings. Heidemann war daraufhin fünf Jahre lang mit ihr liiert. Auch Karl Wolff, wie Mohnke ehemaliger General der Waffen-SS, kam auf Heidemanns Yacht. Heidemann zeigte Mohnke die vermeintlichen Hitler-Tagebücher und las ihm Passagen daraus vor. Mohnke wies auf sachliche Fehler in den Tagebüchern hin, auf die Heidemann jedoch nicht einging. Von den Briten wurde Mohnke beschuldigt, für das Massaker von Wormhout verantwortlich zu sein.

„Für politische Aktivitäten nach dem Krieg hatte Wilhelm Mohnke keinen Sinn. Er distanzierte sich klar von Verbrechen und von Schandtaten Himmlers, sowie des KZ-Vernichtungssystems. Mohnke fühlte sich zeitlebens immer als Elitesoldat und Brigadeführer eines SS-Frontverbandes, der fest davon überzeugt war, dass seine Truppen in ihrer Masse anständig und fair gekämpft haben, wenn sie auch wie jede andere größere militärische Formation nicht gänzlich gegen vereinzelte Übergriffe gefeit war.“ — Thomas Fischer, in: „Die Verteidigung der Reichskanzlei 1945“

Tod

SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS a. D. Wilhelm Mohnke verstarb am 6. August 2001 in Damp bei Eckernförde und wurde in Hamburg-Rahlstedt beigesetzt.

Familie

SS-Sturmhauptführer Mohnke (wohnhaft in Lichterfelde) ehelichte am 2. März 1934 in Lübeck seine Verlobte Margarete Anna Julia Henriette Emma, geb. Levihn. Später, vermutlich nach Krieg und Kriegsgefangenschaft, heiratete Mohnke erneut. Mit Gemahlin Marion bekam er Sohn Axel.

Beförderungen

Auszeichnungen (Auszug)

Bildergalerie

Trivia

In dem Film „Der Untergang“ wird Mohnke durch André Hennicke verkörpert.

Literatur

  • Thomas Fischer: Die Verteidigung der Reichskanzlei 1945 – Kampfkommandant Mohnke berichtet, 2007, ISBN 978-3866190214
  • Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945, Podzun-Pallas Verlag, Friedburg 2000, ISBN 3-7909-0284-5

Verweise

Fußnoten

  1. Abstammung nach Urkunden durch den Ahnenforscher Ph M belegt.
  2. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, S. 549, ISBN 978-3-938845-17-2