Blumen aus Nizza

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FILM

Blumen aus Nizza.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Blumen aus Nizza
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Laufzeit: 84 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Gloria Film
IMDb: deueng
Stab
Regie: Augusto Geninia
Drehbuch: Max Wallner
Musik: Willy Schmidt-Gentner
Kamera: Franz Planer
Schnitt: Wolfgang Wehrum
Besetzung
Darsteller Rolle
Erna Sack Maria Castoldi
Friedl Czepa Lisette
Karl Schönböck Graf Ulrich von Traunstein
Paul Kemp Rudi Hofer
Jane Tilden Christi Niedermeier
Hans Homma Francois
Betty Becker Florence
Johanna Terwin Frau Keller
Alfred Neugebauer
Romolo Costa Chapelet

Blumen aus Nizza ist ein Liebesfilm von 1936. Die Uraufführung fand am 2. November 1936 statt.

Handlung

Quelle
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Vier Töchter hat die rundliche Frau Niedermeier ihrem Gatten, dem besten Konditor und Bäcker der Stadt Wien, geschenkt, aber nur drei erfreuen das Herz der Eltern. Das vierte Töchterlein, die Christi, ist etwas aus der Art geschlagen. Christi ist weder so rund und mollig wie ihre Schwestern, noch paßt sie ins Geschäft. Sie besucht das Konservatorium, mehr der Mutter gehorchend als dem eigenen Triebe. Ihre Stimme ist nicht schlecht beschaffen, aber Lorbeeren kann sie damit nicht erringen.

Es ist überhaupt ein Kreuz mit der ganzen Klasse, eigentlich hat nur Maria Castoldi Aussicht, die Schlußprüfung mit Anstand zu bestehen. Maria Castoldi schafft mit ihrem begnadeten Organ die schwierigsten Koloraturen, mühelos erreicht sie die höchsten Töne, und in allen Lagen hat ihre Stimme den Glanz und die Fülle, Garantien für eine große Laufbahn. Christi ist nicht neidisch auf die Kollegin, sie bleibt ihr inlicher Freundschaft zugetan, der letzten Stunde vor der Schlussprüfung geht die ganze Klasse auf den Bummel in den Prater. Und während die Lehrerin, ganz gegen ihre Gewohnheit, bei der Konzertagentur Kutschera anläutet, um den Chef der einflussreichen Firma zum Besuch der Schlußprüfung einzuladen – natürlich nur, um Maria Castoldi zu hören! – streift die Klasse ausgelassen durch den Prater. Der Sekretär des Agenten Kutschern, Rudi Stangl, hat sich erlaubt, am Apparat eine abfällige Bemerkung zu machen, Just in dem Augen- — blick, als der "Alte" ins Büro trat, und die Folge ist, daß er fliegt. Wütend tobt sich Rudi auf dem Rummelplatz an einer Watschenfigur aus, bloß weil die seinem Chef ähnlich sieht, und dann wankt er müde und etwas verzweifelt durch die Budenstadt. Plötzlich hört er Gesang. und sein geübtes Ohr erkennt sofort die große, zukunftsreiche Stimme. Maria Castoldi singt! Sie folgte einer mitleidigen Regung. sie singt für einen verkrachten Budenbesitzer, und Rudi Stangl, der die Gelegenheit beim Schopfe faßt, bringt es fertig, Maria zu überreden, ihn zum Impressario zu nehmen, auf die Schlußprüfung zu pfeifen und sich nach Nizza zu begeben, ins erste Engagement.

Christi geht als ihre Zofe mit. Herr Chapelet, der Direktor des Nizzaer Konzerthauses, gerät in einige Verwirrung, als der berühmte Tenor Tartini von der Metroplitanoper New York absagt, und seinem Programm damit die Spitzennummer genommen ist. Rudi weiß Rat: er erfindet einen Reklametrick, um aus der unbekannten Maria eine Sensation zu machen. Es kommt ihm gelegen, daß ein Graf Ulrich von Traunstein, der mehr Glück in der Liebe – seine Freundin Juanita weiß, wie sie ihn beherrschen kann – als Glück im Spiel hat, sich mit Weltfluchtgedanken trägt. Mit Unterstützung Poldis, des gräflichen Dieners, bringt es Rudi fertig, dem verkrachten Grafen 40.000 Francs dafür auszuzahlen, daß er unter anderem Namen nach Paris geht, während die Zeitungen den "Selbstmord" des Grafen von Traunstein aus unglücklicher Liebe zu Maria Castoldi in großer Aufmachung bringen. Maria weiß nichts von dem Reklametrick Sie beklagt es mit ehrlichem Bedauern, daß sie den Mann, der "ihretwegen den Tod suchte", nicht einmal von Angesicht kennt. Der große Erfolg ist ihr beschieden, eine Tournee kommt zum Abschluss, die in Paris beginnen und bis nach Amerika führen soll. Rudi frohlockt. Zu seiner guten Laune trägt es nicht wenig bei, dass ihm mehr und mehr das kleine Herz Christils zufliegt.

Ulrich von Traunstein ist unterdessen im Hotel Mirabeau in Paris ah ein Herr Durand abgestiegen. Der Zufall hilft ihm: die Garage im selben Hause sucht einen Monteur für kleine Reparaturen und für die Bedienung der Autos, und Traunstein greift zu. Lisette, ein kleines blondes Mädel aus dem Hotel, fördert diesen Entschluss. Sehr schnell ist ein freundschaftlicher Bund geschlossen, und als die berühmte Maria Castoldi in der Pariser Oper gastiert, begleitet Lisette den Grafen, der von einer inneren Unruhe getrieben wird, die Frau einmal zu sehen, deren Name so entscheidend für ihn wurde.

Juanita, die das rätselhafte Verschwinden Traunsteins noch immer beschäftigt, sitzt mit einem Reporter in der Oper und erkennt ihren Freund aus den Tagen in Nizza. Der sensationshungrige Journalist verschafft sich schnell Gewissheit und bringt dann in seiner Zeitung die Aufsehen erregende Enthüllung des "Reklametricks der Maria Castoldi". Mit einem Schlage sind alle Pläne Marias und Rudis durchkreuzt, die Tournee ist abgesagt. Der bestürzte Traunstein meldet sich im Vorzimmer Marias, um zu erklären, daß er alles wiedergutmachen werde und reist überstürzt aus Paris ab. Lisette erfährt seine neue Adresse und folgt ihm.

In Nizza, wo Traunstein sein früheres Hotel bewohnt, erwirbt er mit dem Rest seines "Selbstmordhonorares" alle Blumen, die der Markt feilbietet, und schickt sie an Maria Castoldi nach Paris. Es ist ein ganzer Waggon voll! Als Lisette In Nizza eintrifft, hört sie, dass Traunstein inzwischen einen Selbstmordversuch gemacht hat, diesmal wirklich einen ernsten, und daß er in nahezu hoffnungslosem Zustand in die Charite eingeliefert wurde. Es gelingt ihr, die Oberschwester der Klinik zu bewegen, ihr die Pflege des Kranken anzuvertrauen. Auch Maria eilt nach einer Woche an das Krankenlager des Mannes, der sie mit Blumen überschüttele, der – wie sie glauben muß – ihretwegen in den Tod gehen wollte. Aber Traunstein, der dank der aufopfernden Pflege Lisettes genoß, sieht sein neues Dasein klar vor sich: er weiß, daß er ganz von vorn anfangen muss – mit Lisette. Die Gefühle, die Maria für ihn hat, durchschaut er als das Resultat romantischer Ereignisse, und als Maria dem Drängen Rudis, der einen groben Abschied von Nizza arrangiert hat, folgt und vom ihres Hotels aus singt, entfernt sich Traunstein unbemerkt und tut mit Lisette nach Paris zurück. Von Beifallsjubel umbraust, Maria ihren Schlager "Blumen aus Nizza", Rudi und Christi liegen sich in den Armen, und morgen geht die Reise nach Amerika: Maria Castoldi gehört der Kunst und der ganzen Welt.


Der Film