Schönböck, Karl

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Karl Schönböck (1909–2001)
Karl Schönböck in dem Film „Titanic“ (1943)
Karl Schönböcks Grab
München, Waldfriedhof
Inschrift des Grabsteins

Karl Ludwig Josef Maria Schönböck (Lebensrune.png 4. Februar 1909 in Wien, Österreich-Ungarn; Todesrune.png 24. März 2001 in München) war ein deutscher Schauspieler aus Österreich.

Leben

Jugend

Karl Schönböck wurde am 4. Februar 1909 als Sohn eines Donaukapitäns in der Hauptstadt der Doppelmonarchie Wien geboren. Als junger Mann nahm er Fecht- und Boxunterricht, gewann auch Meisterschaften.

Der Drang nach schöpferischer Gestaltung erwachte in Karl Schönböck, nachdem er in seiner Heimatstadt ein paar Semester neue Sprachen und Philosophie studiert hatte.

Eines Tages meldete er sich zur Aufnahme in die Schauspielschule. Die Prüfung fiel über Erwarten gut aus, und nach gründlicher Ausbildung in der Wiener Schauspielerakademie spielte er sich alsbald in die Herzen seiner Landsleute – wenn sie ihn dabei zunächst auch gar nicht zu Gesicht bekamen, sondern allein durch seine Stimme: beim Rundfunk in Vorträgen und Hörspielen. Im Jahre 1929 öffneten sich ihm die Wiener Kammerspiele, und jetzt vollendeten Erscheinung und Geste, was sein Organ bereits begonnen hatte. In heiteren und ernsten Rollen, sprechend und singend als leichter Spieltenor („Felix“ im „Bezaubernden Fräulein“, „Falke“ in der „Fledermaus“ usw.) begeisterte er als jugendlicher Liebhaber seine Zuschauer und -hörer. Von Aufgabe zu Aufgabe wuchs und reifte seine Kunst, und mit ihr vergrößerte sich sein Wirkungskreis auch räumlich. Über Österreichs Grenzen führte ihn sein Weg nach Deutschland, zunächst nach Meißen, später nach Hannover und Königsberg, bis er schließlich in Bonn festen Fuß faßte. Sein „Don Manuel“, „Lucien Vidal“ und „Towarisch“" waren einst berühmt.[1]

Drittes Reich

Schon in jungen Jahren avancierte Karl Schönböck in Berlin zum gefragten UFA-Star; erstmalig war er 1936 als eleganter, grau melierter englischer Lord John Corbett neben Lil Dagover in Reinold SchünzelsDas Mädchen Irene“ auf der Leinwand zu sehen.

Nach der Beendigung der Aufnahmen zum „Mädchen Irene“ flog er sofort nach Wien, wo er in dem Tonfilm „Blumen aus Nizza“ als Partner von Erna Sack spielte, und im Anschluß daran kehrte er wieder nach Bonn zurück ans Theater.

In den folgenden Jahren gab er im deutschen Tonfilm in zahlreichen Unterhaltungsfilmen den Salonlöwen und war insbesondere im Lustspiel und der Operette zu Hause.

Nachkriegszeit

Im Frühjahr 1936 gewann Schönböck die Kreismeisterschaften im Säbelfechten in Köln.

Schnell wurde er auch nach dem Krieg eine feste Größe auf der Kinoleinwand, spielte vorzugsweise Lebemänner, Adlige, Kaiser und Fürsten.

Bis Mitte der 70er Jahre wirkte Schönböck in über 100 Kinofilmen – überwiegend der leichten Muse – mit, interpretierte in Frack und Zylinder den Bonvivant in allen Lebenslagen, vom blasierten Ästheten und Don Juan bis zum seriösen Liebhaber.

Er gab ebenso Gastspiele im Italo-Western und war auch 1970 in May Spils und Werner Enkes „Nicht fummeln, Liebling“ zu sehen.

Ab Mitte der 60er Jahre konzentrierte sich Schönböck vor allem auf Rollen am Theater und wurde für das gehobene Boulevard sowie englische Konversationsstücke der ideale Schauspieler. Auch das Fernsehen bot ihm ein weiteres Betätigungsfeld: Schönböck wirkte in zahlreichen Produktionen mit, war im „Tatort“ oder „Dem Täter auf der Spur“ ebenso zu sehen wie in Familienserien.

Karl Schönböck, der über Jahrzehnte zu den beliebtesten deutschen Film-, Fernseh- und Theaterschauspielern zählte, erlag am 24. März 2001 im Alter von 92 Jahren in München den Folgen eines Schlaganfalles; er wurde auf dem Münchener Waldfriedhof, Alter Teil, beigesetzt.

In zweiter Ehe war der sympathische Künstler seit 1964 mit der Schauspielerin Corinna Genest verheiratet.

Zitate

„Die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich, diese Erfüllung des heißesten Wunsches vieler Geschlechter, muß jeden deutschsprechenden Künstler, jeden Menschen, der im deutschen Kulturraum mit Kunst, Theater und Film etwas zu tun hat, mit der höchsten Befriedigung erfüllen. Sie beendet den unnatüerlichen Zustand, daß österreichische Schauspieler in Berlin, deutsche Schauspieler in Wien vor dem Gesetz als Ausländer galten. Sie eröffnet einer großen Anzahl hochbegabter Menschen in Österreich den Weg in den großen deutschen Raum, ermöglicht es den leitenden Männern des deutschen Kunstschaffens, alle Wertvollen zur Erfüllung der hohen Aufgaben, die ihnen im neuen Deutschland gestellt sind, heranzuziehen und sie anderseits alles dessen teilhaftigkeit werden zu lassen, was in diesem neuen Deutschland für Kunst, Theater und Film getan wird.“[2]

Filmbeiträge

V.S.-Produktion: Schauspielerleben: Karl Schönböck (Staffel 2 / Folge 1) (2010)

Auszeichnungen

Filmographie

  • 1936: Das Mädchen Irene
  • 1936: Blumen aus Nizza
  • 1937: Daphne und der Diplomat
  • 1937: Gewitterflug zu Claudia
  • 1938: Anna Favetti
  • 1938: Der Blaufuchs
  • 1938: Eine Nacht im Mai
  • 1939: Liebe streng verboten
  • 1939: Fräulein
  • 1939: Die goldene Maske
  • 1939: Dein Leben gehört mir!
  • 1940: Aus erster Ehe
  • 1940: Bismarck
  • 1940: Casanova heiratet
  • 1941: Der siebente Junge
  • 1941: Frau Luna
  • 1941: Das große Spiel
  • 1942: Der Fall Rainer
  • 1942: Stimme des Herzens
  • 1943: Die Wirtin zum Weißen Rößl
  • 1943: Akrobat schö-ö-ö-n
  • 1943: Titanic
  • 1944: Ich hab von dir geträumt
  • 1944: Der Verteidiger hat das Wort
  • 1945: Die Brüder Noltenius
  • 1945: Eine alltägliche Geschichte
  • 1945: Das Leben geht weiter
  • 1945: Frau über Bord / Das Mädchen Juanita
  • 1945: Sag endlich ja [Unvollendet]
  • 1946: Peter Voß, der Millionendieb
  • 1948: Berliner Ballade
  • 1949: Träum’ nicht, Annette!
  • 1949: Ich mach’ Dich glücklich
  • 1949: Höllische Liebe
  • 1949: Der blaue Strohhut
  • 1950: Meine Nichte Susanne
  • 1950: Der Mann, der sich selber sucht
  • 1950: Sensation im Savoy
  • 1950: Die Nacht ohne Sünde
  • 1950: Taxi-Kitty
  • 1952: Ein ganz großes Kind / Die leibhaftige Unschuld
  • 1952: Die Försterchristel
  • 1952: Der keusche Lebemann
  • 1952: Wir tanzen auf dem Regenbogen
  • 1953: Die Fiakermilli
  • 1953: Lavendel
  • 1953: Fanfaren der Ehe
  • 1953: Muß man sich gleich scheiden lassen?
  • 1953: Die Nacht ohne Moral
  • 1953: Schlagerparade
  • 1953: Bezauberndes Fräulein
  • 1953: Perle von Tokay
  • 1954: Rosen aus dem Süden
  • 1954: Der Zigeunerbaron
  • 1954: Feuerwerk
  • 1954: Die Stadt ist voller Geheimnisse
  • 1955: Ihre Liebesnacht
  • 1955: Iht erstes Rendezvous
  • 1955: Der Kongreß tanzt
  • 1955: Feuerwerk (Fernsehen)
  • 1956: Das Bad auf der Tenne
  • 1956: Ein tolles Hotel
  • 1956: Hurra – die Firma hat ein Kind
  • 1956: Durch die Wälder, durch die Auen
  • 1956: Die liebe Familie
  • 1957: Notturno (Fernsehen)
  • 1957: Das Abgründige in Herrn Gerstenberg (Fernsehen)
  • 1957: Unentschuldigte Stunde (Fernsehen)
  • 1958: Das Prinzip (Fernsehen)
  • 1958: Sehnsucht hat mich verführt
  • 1959: Der Misanthrop (Fernsehen)
  • 1959: Die ist nicht von gestern (Fernsehen)
  • 1959: Amphitryon (Fernsehen)
  • 1959: Intimitäten (Fernsehen)
  • 1959: Die Wahrheit über Rosemarie
  • 1959: Die Liebe des Jahres (Fernsehen)
  • 1960: Die erste Mrs. Selby (Fernsehen)
  • 1960: Olivia (Fernsehen)
  • 1960: Finden Sie, daß Constanze sich richtig verhält? (Fernsehen)
  • 1960: Es geschah in Paris (Fernsehen)
  • 1960: Das schwarze Schaf
  • 1961: Ein Tag im Leben von ... (Fernsehen)
  • 1961: Eine hübscher als die andere
  • 1961: Bei Pichler stimmt die Kasse nicht
  • 1961: Froher Herbst des Lebens (Fernsehen)
  • 1961: Biographie und Liebe (Fernsehen)
  • 1961: Der Hofrat war verhindert (Fernsehen)
  • 1961: Blond muß man sein auf Capri
  • 1961: Es muß nicht immer Kaviar sein (nach dem gleichnamigen Roman von Johannes Mario Simmel)
  • 1961: Diesmal muß es Kaviar sein
  • 1961: Heute geh’n wir bummeln
  • 1961: Der Traum von Lieschen Müller
  • 1962: Deutschland – deine Sternchen
  • 1962: Das schwarz-weiß-rote Himmelbett
  • 1963: Lady Frederick (Fernsehen)
  • 1963: Feuerwerk (Fernsehen)
  • 1963: Mamsell Nitouche (Fernsehen)
  • 1964: Reise um die Erde (Fernsehen)
  • 1964: Die beiden Klingsberg (Fernsehen)
  • 1964: Der Weiberheld (Fernsehen)
  • 1964: Das Pferd (Fernsehen)
  • 1964: Mitternachtsmarkt (Fernsehen)
  • 1964: Ein Engel namens Schmitt (Fernsehen)
  • 1964: Maibritt, das Mädchen von den Inseln
  • 1964: Meine Nichte Susanne (Fernsehen)
  • 1964: Lady Windermeres Fächer (Fernsehen)
  • 1965: Herr Kayser und die Nachtigall (Fernsehen)
  • 1966: Schöne Geschichten mit Papa und Mama (Fernsehen)
  • 1966: Onkel Filser – Allerneueste Lausbubengeschichten
  • 1967: Liebe für Liebe (Fernsehen)
  • 1967: Das Attentat (Fernsehen)
  • 1967: Paradies auf Erden (Fernsehen)
  • 1967: Der Lügner und die Nonne
  • 1967: Wenn Ludwig ins Manöver zieht
  • 1967: Pechvogel (Fernsehen)
  • 1967: Ich spreng euch alle in die Luft. Inspektor Blomfields Fall Nr. 1
  • 1967: Mit Django kam der Tod (L’Umo, l’orgolio, la vendetta)
  • 1968: Je franciscain de Bourges
  • 1968: Hochzeit auf der Alm (Fernsehen)
  • 1969: Ein Mädchen für alles (Fernsehen)
  • 1969: Das Interview (Fernsehen)
  • 1969: Familienärger (Fernsehserie Dem Täter auf der Spur)
  • 1969: Nicht fummeln, Liebling
  • 1970: Die Lümmel von der ersten Bank – Wir hau’n die Pauker in die Pfanne
  • 1970: Das Kamel geht durch das Nadelöhr (Fernsehen)
  • 1970: Der Feldherrnhügel (Fernsehen)
  • 1970: Die Frau ohne Kuß (Fernsehen)
  • 1971: Das haut den stärksten Zwilling um
  • 1971: Ein Herr Schmidt (Fernsehen)
  • 1971: Die Czardasfürstin (Fernsehen)
  • 1974: Die Kinder Edouards (Fernsehen)
  • 1975: Komtesse Mizzi (Fernsehen)
  • 1975: Quartett Bestial (Sept morts sur ordonnance)
  • 1976: Rosemaries Tochter
  • 1976: Die liebe Familie (Fernsehen)
  • 1977: Ein verrücktes Paar (Fernsehserie, 1. Folge)
  • 1977: Die Lästigen (Fernsehen)
  • 1978: Der große Karpfen Ferdinand (Fernsehen)
  • 1979: Der Kreis (Fernsehen)
  • 1979: Jane (Fernsehen)
  • 1979: Die Kinder (Fernsehen)
  • 1979: Augenblicke (Fernsehen)
  • 1979: Der Eisvogel (Fernsehen)
  • 1981: Das Testament (Fernsehserie Erben will gelernt sein)
  • 1981: Alte Liebe (Fernsehen)
  • 1981: Duett im Zwielicht (Fernsehen)
  • 1983: Der Lord und das Kätzchen (Fernsehen)
  • 1983: Lady Frederick (Fernsehen)
  • 1985: Otto – Der Film
  • 1985: Das Archiv (Fernsehreihe Tatort)
  • 1986: Detektivbüro Roth (Fernsehserie)
  • 1986: Die Wicherts von nebenan (Fernsehserie; wiederkehrende Rolle)
  • 1987: Das Erbe der Guldenburgs (Fernsehserie; wiederkehrende Rolle)
  • 1987: Höchste Eisenbahn (Fernsehen)
  • 1988: Romeo mit grauen Schläfen (Fernsehen)
  • 1990: Die Kaffeehaus-Clique (Fernsehen)
  • 1991: Alte Liebe rostet nicht (Fernsehserie Ein Schloß am Wörthersee)
  • 1992: Schtonk!
  • 1993: Drei Tage mit dem Richter (Si, ti voglio bene; Fernsehserie)
  • 1993: Die Botschafterin (Fernsehserie)
  • 1994: Verliebt, verlobt, verheiratet (Fernsehserie)
  • 1994: Halali oder der Schuß ins Brötchen
  • 1994: Der Nelkenkönig (Fernsehserie)
  • 1997: First Love – Die große Liebe (Fernsehserie)
  • 1997: Joy Fieldings Mörderischer Sommer (Fernsehen)
  • 1997: Samen des Bösen (Fernsehserie Moritz Kowalsky)
  • 1997: Die zweite Chance (Fernsehserie Rosamunde Pilcher)
  • 1997: Sir John Brendan (Fernsehserie)
  • 1998: Die Friseuse und der Millionär (Fernsehen)
  • 1998: Ferien im Traumhotel (Fernsehserie Unser Charly)
  • 1998: Die Verbrechen des Professor Capellari (Fernsehreihe)
  • 1999: Vino Santo (Film)

Filmbeitrag

Fußnoten