Bodmer, Johann Georg

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Johann Georg Bodmer

Johann Georg Bodmer (* 6. Dezember 1786 in Zürich; † 29. Mai[1] 1864) war ein Deutschschweizer Erfinder und Maschinenbauer. Er gilt als der bedeutendste Erfinder und Ingenieur der Schweiz und zählt zu den größten Förderern der Technik im Zeitalter der Dampfmaschine. Im Bereich Eisenbahntechnik waren ihm große Erfolge beschieden, so in der Verbesserung von Dampfmaschinen, der Kesselfeuerung, von Lokomotiven und Schiffsmaschinen. Hinzu kommen Entwürfe zu Vierzylinder-Dampf-Lokomotiven und für schwere Gebirgslokomotiven. Er erfand außerdem den Eisenbahn-Korridorwagen und führte den gewalzten Radreifen ein.

Leben

Herkunft, Familie

Johann Georg Bodmer war der Sohn von Hans Heinrich Bodmer und der Anna Katharina Bodmer, geborene Weiss. Am 30. Juli 1809 heiratete er Anna Schulthess (1786-1822).

Wirken

1964 in der Schweiz herausgegebene Briefmarke zu Bodmers 100. Todestag.

Bodmer kam mit 16 Jahren zu einem Mechaniker in Hauptweil im Kanton Thurgau in die Lehre. Hier machte er bereits 1803 die Erfindung eines Schraubenradmodells; 1805 erwarb er sich große Verdienste um die Vervollkommnung der Baumwollspinnereimaschinen. Bald darauf gründete er in Küßnacht im Kanton Zürich eine mechanische Werkstatt und fertigte dort 1808 das erste einpfündige, gezogene Hinterladergeschütz für Granaten mit Perkussionszündern an. In der Folge beschäftigte er sich noch mit der Ausdehnung seines verbesserten Systems auf alle Arten von Schusswaffen, konnte sich jedoch nicht entschließen, seine Erfindungen der französischen Regierung zu überlassen.

Seit 1806 war Bodmer in St. Blasien im Großherzogtum Baden ansässig, wurde 1816 als Kapitän der Artillerie angestellt und mit der technischen Leitung der großherzoglichen Eisenwerke beauftragt, während er gleichzeitig, wie schon früher, der Gewehrfabrik an dem genannten Orte sowie einer Spinnerei und mechanischen Werkstatt vorstand. In dieser Zeit bis 1822 setzte er sich erfolgreich für die Einführung von finanziellen Rücklagen und neuen Erfindungen zur Verbesserung des Materials des badischen Militärs, sowie für die Verbesserung der Spinnmaschinen ein.

1822 verließ Bodmer den badischen Dienst und lebte von 1824 bis 1848 (mit Unterbrechung 1828–32) in England, wo er 1824 in Manchester eine weitere Werkstatt gründete. Dort stellte er auf Grund seiner Patente Werkzeug- und Textilmaschinen (Bandvereinigungssystem) her, entwickelte die Wärmetechnik (Dampf- und Schiffsmaschinen, Lokomotiven) und schuf eine Ausbildungsstätte für Ingenieure.

1850 übernahm Bodmer in Lanzendorf bei Wien eine Maschinenbauwerkstatt, die er mehrere Jahre verwaltete. Hier entwickelte er Entwürfe für Gebirgsbahnen, Messapparate und Sicherheitsventile; nachher arbeitete Bodmer in Zürich bis zu seinem Tode für die Werkzeugmaschinenfabrik seines Schwiegersohnes J. F. Reishauer.

Literatur

  • Helen Schoch-Bodmer: Johann Georg Bodmer zu seinem 150. Geburtstag. 1936

Verweise

Fußnoten

  1. Nach anderen Angaben † 30. Mai, vgl.: Personenlexikon.net