Bonaparte, Napoleon Franz

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Gemälde von Dassinger

Napoleon Franz Joseph Karl Bonaparte (frz. Napoléon François Charles Joseph Bonaparte; Lebensrune.png 20. März 1811 im Tuilerien-Palast in Paris; Todesrune.png 22. Juli 1832 in Schloß Schönbrunn bei Wien) war der einzige legitime Sohn Napoleon Bonapartes.

Leben

Napoleon Franz Bonaparte, Herzog von Reichstadt, der Sohn und Erbe Napoleons I., erhielt bei seiner Geburt in Jahre 1811 den Titel eines Königs von Rom (Roi de Rome). Als sein Vater vier Jahre darauf endgültig abdanken mußte, versuchte er den französischen Kaiserthron vergebens für seinem Sohn zu sichern. Während er nach St. Helena verbannt wurde, wuchs der Sohn in Wien auf, da seine Mutter eine Erzherzogin war. Den Herzogstitel erhielt er von einer böhmischen Herrschaft. Der begabte Jüngling wurde österreichischer Offizier, starb aber frühzeitig an Lungenschwindsucht. Am 22. Juli 1832 um 5 Uhr früh starb er im Schloß zu Schönbrunn. Starb mit 21 Jahren. Der bildhübsche Herzog ohne Herzogtum hauchte in dem gleichen Zimmer seine Seele aus, in dem sein Vater, der „Sieger von Wagram“, zur Zeit höchster Macht von neuen Triumphen träumte. - An der Wiege des „Königs von Rom“ stand einst die halbe Welt Pate - aber sein Sterbebett blieb, als er den letzten Atemzug tat, selbst von seiner Mutter verlassen... „Meine Geburt und mein Tod sind meine ganze Geschichte“, hatte einmal der kleine, am Wiener Hof gefangene Sohn des gewaltigen Korsen wehmütig gesagt. „Zwischen meiner Wiege und meinem Sarg ist ein großer leerer Raum.“ Nicht einmal den Namen seines Vaters erlaubte man ihm zu tragen, nur ein blassen, operettenhaften Titel von Metternichts Gnade: „Herzog von Reichstadt“.[1]
Auf Anordnung von Adolf Hitler wurde 1940 der Sarkophag des „Herzogs von Reichstadt“ von der Kapuzinergruft in Wien nach Paris überführt, wo er im Invalidendom neben dem Sarkophag Napoleons beigesetzt wurde. Die ritterliche Geste von Adolf Hitler gab den Franzosen im Zweiten Weltkrieg die sterblichen Überreste eines Mannes zurück, den sie zeit seines Lebens und auch nach seinem Tode für sich in Anspruch genommen hatten und der ihnen bis zu diesen Zeitpunkt vorenthalten wurde.[2]

Literatur

  • Bilder-Welt vom 24. Juli 1932

Fußnoten

  1. Die Großen der Weltgeschichte, Eckstein-Halpaus G.m.b.H., Dresden o.J. (1934)
  2. Wiener Illustrierte, 1. Januar 1941