Brandner, Ferdinand

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Ferdinand Brandner

Ferdinand Brandner (Lebensrune.png 17. November 1903 in Wien; Todesrune.png 20. Dezember 1986 in Salzburg) war ein deutscher Motoren-Konstrukteur aus Österreich.

Leben

Brandner kam aus einer Eisenbahner-Beamtenfamilie, seine Eltern stammten aus dem Egerland. Er war schon in der Jugend ein Technikfbegeisterter und studierte in Wien mit Abschluß im März 1925 als Dipl. Ing. Nach einem Schüleraustausch, den er 1919 im Deutschen Reich erlebte, war „die Vorstellung von einem gemeinsamen Staat aller Deutschen ... eine faszinierende Idee“.

Laufbahn im Deutschen Reich

Zu Beginn seiner beruflichen Karriere konstruierte Brandner in der Floridsdorfer Lokomotivenfabrik in Wien Dieselmotoren. Ab 1935 war er bei Humbold-Deutz im Rheinland im Bereich Flugmotorenbau tätig und war in den Jahren von 1937 bis 1945 einer der führenden Konstrukteure für Strahltriebwerke bei den Junkers-Werken in Dessau.

Brandner konstruierte die damals größen Flugtriebwerke der Welt, u. a. den neuen Flugmotor Jumo 222, und setzte sich dafür ein, daß er in seiner österreichischen Heimat in Serie bei der Flugmotorenwerken Ostmark in Wien Neudorf gefertigt werden konnte. Der flüssigkeitsgekühlte Reihen-Sternmotor mit einer Startleistung von 2.000 PS war als Antriebsaggregat für einige Langstreckenbomber vorgesehen, z. B. für die Do 317, Fw 191 und Ju 288. Brandner konnte Dr. Walter Jander, Vorstandsmitglied der Junkerswerke, von der Qualität des Jumo 222 überzeugen und im November 1940 suchten die beiden den Gauleiter von Wien, Baldur von Schirach auf, um ihn für diesen Plan zu gewinnen. Gauleiter v. Schirach besuchte daraufhin Reichsmarschall Hermann Göring in dessen Hauptquartier in Rouen und erreichte, daß drei getrennten Werke in der Ostmark gebaut wurden.

Brandner war Mitglied des Freikorps Oberland; zu Kriegsende war er im Rang eines SA-Obersturmbannführers.

In Rußland

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten ihn die Russen aus einem Gefangenenlager im Ural geholt und als „Kriegstrophähe der 6. Ukrainischen Armee“ nach Moskau verschleppt. Nach monatelangen Entbehrungen und Verhören in Haft wurde ihm die Leitung von 800 deportierten Technikern übertragen, um eines der stärksten Triebwerke zu entwickeln. Er leitete die Entwicklung verschiedener Triebwerke wie des Kusnezow NK-12, eine 12.000 PS-Propellergasturbine mit Koaxialpropellern. Es ist bis heute das leistungsfähigste Turboprop-Triebwerk, eingesetzt als Antrieb des schweren Bombers TU-95 und des Transportflugzeuges An-22.

Zurück in Österreich

Als Brandner 1954 aus Rußland zurückkehren konnte, fiel es ihm schwer wieder Fuß zu fassen. Die erste Arbeitsstelle mußte er verlassen, als das Werk verkauft wurde. In einer anderen Werk wurde er von ehemaligen Deportierten als Kameradenschinder beschuldigt bis er kündigte. Im Dritten Reich und in der Sowjetunion hatte er unter schwierigsten Bedingungen Großartiges geleistet, nun war nicht nur kaltgestellt, sondern auch in finanziellen Schwierigkeiten.

Vom September 1957 bis zum April 1958 war er dann als Geschäftsführer der BMW Triebwerkbau GmbH angestellt, ohne jedoch für das Unternehmen tätig zu sein.

In Ägypten

Von 1960 bis 1969 war Brandner inÄgypten mit der Entwicklung und dem Bau des Strahltriebwerks E-300 für das von Messerschmitt entworfene Düsenflugzeug Helwan HA-300 beschäftigt. Eventuell wurde der Kontakt zwischen ihm und der ägyptischen Regierung über Brunner und die alten SS-Verbindungen hergestellt. vielleicht reagierte Brandner aber auch auf eines der Zeitungsinserate, die damals für „Flugzeugwerke in Nordafrika Fachkräfte jeder Art“ suchten. Jedenfalls unterschrieb er einen Fünfjahresvertrag. Jetzt konnte er wieder seiner alten Leidenschaft nachgehen, er erhielt auch als Leiter der ägyptischen Flugzeugproduktion ein Monatsgehalt von 10.000 Schweizer Franken. Brandner folgten andere deutsche Spezialisten aus der BRD und der BRÖ, darunter Willy Messerschmitt, der zwar inzwischen in Deutschland ein eigenes Unternehmen besaß, aber auf die Exportaufträge nicht verzichten wollte.

Unter Brandners und Messerschmitts Leitung arbeiteten bald rund 200 deutsche Ingenieure und einige tausend Ägypter an einem neuen Flugzeug. Schließlich traf sogar Kurt Tank aus Indien ein, und man kombinierte für erste Testflüge den indischen Jäger „Hindustan“ mit dem ägyptischen Triebwerk.

Trotz einiger interner Intrigen und Machtkämpfe entwickelte die Gruppe innerhalb eines Jahres für die Regierung unter Nasser zwei taktische Raketen, von denen die größere, „El-Kahir“ (deutsch: „Der Eroberer“), 560 Kilometer Reichweite hatte. Anläßlich der jährlichen Revolutionsfeiern im Juli 1962 führte der ägyptische Staatspräsident Nasser der Weltpresse seine neuen Waffen vor und verkündete, daß diese bis südlich von Beirut reichen würden. Aufgrund der damit möglichen Erreichbarkeit Israels durch ägyptische Raketen löste diese Nachricht dort Gerüchte und Spekulationen aus. Die Presse berichtete, daß „alte Naziwissenschaftler“ für Nasser Raketen, Giftgas, Atombomben, Todesstrahlen und vieles andere mehr entwickeln würden. Daß in Kairo ein ehemaliger KZ-Arzt praktizierte, der selbstverständlich auch viele der deutschen Wissenschaftler mit Familien behandelte, sorgte für weitere Gerüchte von finsteren Naziverschwörungen.

Besser informiert war der israelische Geheimdienst, durch seinen Spitzenagenten Johann Wolfgang Lotz, der, getarnt als ehemaliger Offizier des Afrikakorps, bei Kairo ein Gestüt betrieb. Unterstützt von seiner deutschen Frau Waltraudt repräsentierte Lotz, der erst als Zwölfjähriger mit seiner jüdischen Mutter nach Israel emigriert war, genau den Typus des Deutschen, dem in Ägypten alle Türen geöffnet wurden. Er erfreute sich der Gunst hoher ägyptischer Offiziere, befreundete sich mit deutschen Technikern und erfuhr auf diese Weise vieles über den Stand des neuen Raketenprogramms. Israel fühlte sich so stark bedroht, daß es mit einem heimlichen Krieg gegen die Berater begann. 1962 explodierten Bomben in deutschen Niederlassungen ägyptischer Im- und Exportfirmen und forderten mehrere Tote.

In China

Im Jahr 1972 erhielt Brandner in Peking eine Gastprofessur für Triebwerksbau bis 1973.

Werk

  • Ein Leben zwischen Fronten. Ingenieur im Schußfeld der Weltpolitik, Welsermühl, München/Wels 1967