Bruckner, Anton

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Porofessor Bruckner, Gemälde von R. Fenz

Josef Anton Bruckner (Lebensrune.png 4. September 1824 in Ansfelden, Oberösterreich; Todesrune.png 11. Oktober 1896 in Wien) war ein deutscher Komponist der Romantik sowie Organist und Musikpädagoge aus Österreich.

Leben

Prof. Bruckner vor seinem Flügel
Josef Anton Bruckner mit dem Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens
Festakt in der Walhalla bei Regensburg anläßlich der Aufstellung einer Büste des Komponisten Anton Bruckner, 6. Juni 1937
Hitler vor Bruckners Büste in der Walhalla

Anton Bruckner war der Sproß einer frommen katholischen Bauersfamilie, Sängerknabe am Stift Sankt Florian und bereits mit 17 Jahren Hilfslehrer in Windhaag an der böhmischen Grenze. Erst im Jahre 1868 zog er nach Wien, um dort Kontrapunkt und Komposition zu studieren, wurde Hofkapellorganist am Wiener Konservatorium und 1875 als Lektor für Musik an die Universität berufen. Seine neun Symphonien zählen zusammen mit seinen kirchlichen Kompositionen zu den Höhepunkten der romantischen Musik und sind Beleg seines Erfindungsreichtums und der genialischen Meisterhaftigkeit seines Schaffens.

1868 wurde Anton Bruckner Professor für Generalbass, Kontrapunkt und Orgel am Konservatorium in Wien, zehn Jahre später Hoforganist, 1891 schließlich Ehrendoktor der Wiener Universität. Er galt als wichtiger Orgelvirtuose einer Epoche, musste jedoch auf die Anerkennung als Komponist lange warten. Erst die zwischen 1881 und 1883 entstandene „Symphonie Nr.7, E-Dur“ mit dem unter dem Eindruck von Wagners Tod entstandenen berühmten „Adagio“ brachte die erhoffte Anerkennung, auch wenn er sie angesichts seiner Tendenz zur Skepsis und Selbstkritik nicht wahrhaben wollte.[1]

Wirken

Prof. Max Auer, Präsident, der Wiener Bruckner-Gesellschaft, überreicht Hitler das erste Exemplar der Bruckner-Medaille; in der Mitte Prof. Peter Raabe, Präsident der Reichsmusikkammer.

Zu seinem Wirken heißt es:

Richard Wagners Feld war die prunkvolle Bühne, sein Mittel die weite Gebärde, seine Leidenschaft der lodernde Kampf gegen die Zeit. Anton Bruckner hingegen schuf lächelnd in weisem Einsiedlertum sein Symphoniewerk, darin noch einmal Bachsches Wollen demütig und kühn durch die Welt klang. Er ist in Oberösterreich geboren. Doch ernster, mit schweren Lasten bebürdet Als die anderen Komponisten aus dem österreichischen Stamm, geht er seine Wege zu Gott. Wie Bach hat auch er die Orgel geliebt, in der die ringende Seele den mächtigsten Mund für die dunklen Gefühle findet. Da saß er still im Orgelgestühl einer der alten Kirchen des Donaulandes, im deutschen Südosten ein Schicksalsbruder Johann Sebastian Bachs, fromm und stark in der Seele, weil er von keiner erlogenen Lockung der Zeit seine Gelassenheit stören ließ. Er blieb dem Zeitgeist fern. Denn tiefste Mächte schlossen ihn in ihre Gebundenheit ein: der alte, gesunde Wurzelboden des Bauerntums und die göttliche Ferne, der seine Seele die großen Werke entgege4nhob.

Werke (Auswahl)

Bruckners Werke werden im „Werkverzeichnis Anton Bruckner“ (WAB) zusammengefasst und strukturiert.

Orchesterwerke

  • Ouvertüre g-Moll (WAB 98), 1863
  • Sinfonie f-Moll (WAB 99), 1863
  • 1. Sinfonie c-Moll (WAB 101), 1866 (Linzer Fassung), 1890/91 (Wiener Fassung)
  • Sinfonie B-Dur, 1869; nur Skizzen des 1. Satzes vorhanden
  • Sinfonie d-Moll (WAB 100), 1869 (sog. Nullte [Annullierte])
  • 2. Sinfonie c-Moll (WAB 102), 1872, 1877
  • 3. Sinfonie d-Moll (WAB 103), 1873, 1877, 1889
  • 4. Sinfonie Es-Dur (Die Romantische, WAB 104), 1874, 1878, 1880 (neues Finale), 1889
  • 5. Sinfonie B-Dur (WAB 105), 1878
  • 6. Sinfonie A-Dur (WAB 106), 1881
  • 7. Sinfonie E-Dur (WAB 107), 1883
  • 8. Sinfonie c-Moll (WAB 108), 1887, 1890
  • 9. Sinfonie d-Moll (unvollendet; die im Entstehen begriffene Autograph-Partitur des 4. Satzes von 1895/96 ist nicht zu Ende instrumentiert und in Teilen verschollen, WAB 109), 1887–1896

Vokalmusik

Geistlich:

  • Messe C-Dur (Windhaager Messe) für Alt, zwei Hörner und Orgel (WAB 25), 1842
  • Messe d-Moll = Messe Nr. 1 (WAB 26), 1864
  • Messe e-Moll für achtstimmigen Chor und Bläser = Messe Nr. 2 (WAB 27), 1866
  • Messe f-Moll = Messe Nr. 3 (WAB 28), 1868
  • Missa solemnis B-Dur (WAB 29), 1854
  • Requiem d-Moll (WAB 39), 1848/49
  • Christus factus est, Messe (ohne Kyrie und Gloria) für den Gründonnerstag
  • Psalm 114, 1852
  • Psalm 146, 1858
  • Psalm 150 (WAB 38), 1892
  • Te Deum (WAB 45), 1881, 1884
  • Magnificat (WAB 24), 1852
  • 4 Graduale (1869):
    • Christus factus est
    • Locus iste
    • Os justi meditabitur sapientiam
    • Virga Jesse floruit
  • zahlreiche Motetten, darunter:
    • Ave Maria
    • Ecce sacerdos magnus
    • Tota pulchra es Maria
    • Vexilla regis prodeunt

Weltlich:

  • Germanenzug für Männerchor und Bläser (WAB 70), 1864
  • Helgoland für Männerchor und Orchester (WAB 71), 1893
  • weitere (vorrangig Männer-) Chorstücke sowie einige Klavierlieder

Kammermusik

  • Streichquartett c-Moll (WAB 111), 1862
  • Rondo c-Moll für Streichquartett, 1862
  • Abendklänge für Violine und Klavier (WAB 110), 1866
  • Streichquintett F-Dur (WAB 112), 1879
  • Intermezzo d-Moll für Streichquintett (WAB 113), 1879

Sonstiges

  • kürzere Orgelwerke (z. B. Perger Präludium C-Dur, Präludium und Fuge c-Moll)
  • Klavierstücke (z. B. Lancer-Quadrille, Erinnerung)
  • Aequale für 3 Posaunen

Siehe auch

Literatur

  • Walter Wiora: Anton Bruckner, in: Hermann Heimpel, Theodor Heuss, Benno Reifenberg (Hrsg.): Die großen Deutschen. Deutsche Biographie. Fünf Bände, Prisma Verlag, Gütersloh, 1978, 3.700 Seiten [Nachdruck der überarbeiteten Ausgabe von 1966 des 1956 neu aufgelegten gleichnamigen Werkes von Willy Andreas u. Wilhelm von Scholz aus den Jahren 1935–1937]
  • Imre Ormay (Hg.): Sie irrten sich, Herr Kritiker. Gemeinschaftsausgabe der Verlage Corvina (Budapest) und VEB Deutscher Verlag für Musik (Leipzig), 4. Auflage 1969 [damals noch keine ISBN], S. 136f.

Verweis

Fußnoten