Buddhismus

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Buddhabildnis

Der Buddhismus ist eine von Buddha im 6. Jahrhundert v. d. Z. in Nordindien gestiftete Religion. Das Symbol des Buddhismus ist das Rad. Nabe, Felge und Speichen symbolisieren die drei Grundtugenden, die zur Erleuchtung führen: Ethik, Konzentration und Weisheit.

Wesen und Lehre

Ausgangspunkt der buddhistischen Lehre ist der Grundsatz vom Leiden, zusammengefaßt in den „vier heiligen Wahrheiten“. So sei alles Leben unablässigen Leiden unterworfen; die Ursache des Leidens sind die Leidenschaften (Begierde nach Lust, Welle zum Leben). Die Befreiung von den Leidenschaften, vom Wille zum Leben, hebt das Leiden auf. Der Weg zur Aufhebung des Leidens ist „der heilige, achtgliedrige Pfad“:

  • rechter Glauben
  • rechter Entschluß
  • rechtes Wort
  • rechte Tat
  • rechtes Leben
  • rechtes Streben
  • rechtes Denken
  • rechtes Sichversenken

Die Auffassung der Seelenwanderung und des Karma ist die allgemeine indische. Nur die von Buddha erlangte und gelehrte Erkenntnis kann zur Erlösung aus dem Kreislauf der Geburten führen. Jeder einzelne muß sich aus eigener Kraft selbst erlösen durch ein streng sittliches Leben unter schrankenloser Selbstaufopferung zum Wohle seiner Mitgeschöpfe. Der Zustand seliger Ruhe, in die der Erlöste eingeht, ist das Nirwana.

Kennzeichnend für die buddhistische Lehre ist das Fehlen eines oder mehrerer persönlicher Götter, also der ihr innewohnende Atheismus, im Gegensatz zu den monotheistischen Religionen (Christentum, Islam und Judentum) und sämtlichen polytheistischen Religionen. In seiner Forderung nach Entsagung (Askese) als Weg aus den irdischen Leiden enthält er jedoch eine große Übereinstimmung sowohl mit dem Hinduismus als auch mit dem eigentlichen Christentum.

Nach buddhistischer Auffassung sind alle Dinge der Welt eng miteinander verwoben und existieren nicht isoliert. Das Schicksal des Menschen entsteht nicht aus Willkür eines Gottes, sondern aus dem Willen und den Handlungen des Erlebenden selbst. Der Buddhismus nennt viele abgestufte Ziele. Zunächst die Verminderung von Leiden in diesem Leben, dann ein höheres Dasein nach dem Tod, dort die Befreiung aus allem Leiden oder damit die Vollkommenheit eines Buddha.

Pflichten

Bei den Buddhisten gilt: Wie intensiv die religiöse Praxis gelebt wird, ist dem Gläubigen selbst überlassen. Empfohlen werden als Grundtugenden: Anderen Wesen keinen Schaden zufügen, sich täglich mit Respekt der Lehre zu erinnern, Tischgebete zu sprechen und die Texte des Buddhismus zu studieren. Darüber hinaus ist es möglich, Gelöbde bezüglich bestimmter Medidationsformen und ethischer Bindungen abzulegen. Abgelehnt werden sowohl die übertriebene Askese als auch die Völlerei. Aus Mitgefühl mit den Tieren sind viele Buddhisten Vegetarier. Mönche und Nonnen tragen Roben, um zu zeigen, daß sie ein spirituelles Leben gewählt haben. Allen anderen Buddhisten wird empfohlen, sich kleidungsmäßig den Landessitten anzupassen und kein Ärgernis zu erregen.

Buddhistische Tempel, Gemeinschaften und Zentren werden allein durch Spenden und Mitgliedsbeiträge finanziert.

Sünde

Im Buddhismus gibt es den Begriff „Sünde“ nicht. Man spricht hier von „unheilsamer Handlung“. Unheilsam ist jede Tat, durch die anderen Lebewesen Schaden zugefügt wird. Dazu gehören auch schon negative Denkweisen. All diese Handlungen hinterlassen Spuren im Geist, die zu Leiden in einem späteren Leben führen. Die Reinigung von diesen unheilsamen Handlungen erfolgt durch Reue, Mitgefühl und Vertrauen in Buddha.

Abtreibung

Die Abtreibung gilt im Buddhismus als sehr unheilsam, weil der Buddhismus annimmt, daß bereits bei der Empfängnis die Verkörperung eines Wesens stattgefunden hat, mit dem Willen und dem Recht auf Leben.

Ehe

Die Ehe gilt nicht als ein „heiliges Sakrament“, sondern als eine weltliche Regelung zwischen zwei Menschen. Scheidung ist daher akzeptabel, wenn dadurch weiteres Leiden in einer zerrütteten Beziehung vermieden wird. Der Ehebruch gilt dagegen als unheilsam, da er Leiden und Disharmonie erzeugt. Sexuelle Beziehungen vor der Ehe werden bei geistig reifen Partnern nicht verurteilt.

Im Buddhismus steht der Ehe mit Andersgläubigen nichts im Wege. Wichtig ist, daß keiner der Partner den anderen an seiner religiösen Praxis hindert. Kinder sollten in einer Grundstimmung von Mitgefühl und religiöser Toleranz aufwachsen und sich später frei für einen Weg entscheiden.

Strömungen

Beim Buddhismus gibt es keine Einheitskirche und auch keine Bestrebungen dahin. Der Buddhismus hat, aufbauend auf den vielfältigen Lehren des Buddha und in Verbindung mit den jeweiligen Landeskulturen, unterschiedliche Strömungen hervorgebracht. Die einflussreichsten Formen sind der Theravada-Buddhismus in Sri Lanka, Burma und Thailand, sowie der Mahayana-Buddhismus, zu dem der Zen-Buddhismus in Japan, Korea, Taiwan, Vietnam und der Tibetische Buddhismus gehören.

Festtage

Im Buddhismus gibt es vor allem das Vesakh-Fest im Mai, bei dem Geburt, Erleuchtung und Tod des Buddha gefeiert werden. Auch der Tag der ersten öffentlichen Lehrrede des Buddha und das Neujahrsfest werden feierlich begangen.

Buddhismus in Europa

Erste Beachtung fand die buddhistische Lehre in Europa erst zum Ende des 18. Jahrhunderts, und zwar durch in China – recht erfolglos – tätige christliche Missionare. In Deutschland verhalf ihr der Philosoph Arthur Schopenhauer zu größerer Bekanntheit.

In den letzten Jahrzehnten hat der Buddhismus im verfallenden, und daher kampfscheuen, Europa einiges Ansehen erlangt, welches allerdings vorwiegend oberflächlicher Natur ist, da im wesentlichen der buddhistische Pazifismus (als höchste Stufe der weltlichen Überwindung) fälschlicherweise auf das allgemeine weltliche Leben übertragen wird.

Mögliche germanische Einflüsse

Als Hinweise eines – wie auch immer gearteten – germanischen Einflusses auf den Buddhismus sind Wandgemälde aus dem 7. Jahrhundert n. Chr. in buddhistischen Grotten erhalten, auf denen tocharische Stifter mit schlanken Körpern, schmalen Gesichtern, langen Nasen, blauen oder grünen Augen und rotem oder blondem Haar dargestellt sind.[1]

Schon vor der Entdeckung der tocharischen Kultur vermutete Arthur Schopenhauer, daß Buddha mit dem germanischen Gott Wodan identisch sei. Als wichtigsten Grund nennt er hierbei, daß der Planet Merkur sowohl dem Gott Merkur (der bei den – indogermanischenRömern dem Wodan entsprach) als auch dem Buddha heilig bzw. mit ihm identifiziert ist. Merkur aber wiederum ist der Sohn der Maya, während Buddha als Sohn der Königin Maya beschrieben wird. Ebenso ist der Mittwoch (Wodansdag) dem Buddha heilig.[2]

Zitate über den Buddhismus

  • „Fast scheint es, daß, wie die ältesten Sprachen die vollkommensten sind, so auch die ältesten Religionen. Wollte ich die Resultate meiner Philosophie zum Maaßstabe der Wahrheit nehmen, so müßte ich dem Buddhaismus den Vorzug vor den andern zugestehn.“Arthur Schopenhauer[3]

Siehe auch

Literatur

  • Horst E. Miers: Lexikon des Geheimwissens. Wilhelm Goldmann Verlag, München 1993, ISBN 3-442-12179-5, S. 127 f.
  • Hermann Oldenberg: Buddha. Sein Leben, seine Lehre, seine Gemeinde. Wilhelm Hertz Verlag, Berlin 1881; Neuausgabe: Reprint-Verlag-Leipzig, Holzminden o.J., ISBN 3-8262-1509-5
  • Christopher Hitchens: Es gibt keine „fernöstliche“ Lösung, Kapitel in ders.: Der Herr ist kein Hirte. Wie Religion die Welt vergiftet, Blessing Verlag, München 2007, ISBN 978-3-896-67355-8

Fußnoten

  1. Bild der Wissenschaft, Ausgabe 9/1999, Seite 40: Der Mumien-Beweis. Siehe hierzu auch den Metapedia-Artikel: Tocharier
  2. Vgl.: Arthur Schopenhauer: Parerga und Paralipomena II, Zweiter Teilband, S. 443, § 190 (Ausgabe Diogenes 1977, ISBN 3 257 20430 2)
  3. Arthur Schopenhauer: Die Welt als Wille und Vorstellung II, Erster Teilband, Kapitel 17, S. 197 (Ausgabe: Diogenes 1977, ISBN 3-257-20430-2)