Burg Stargard

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Burg Stargard

Wappen
Staat: Deutsches Reich
Gau: Mecklenburg
Landkreis: Mecklenburg-Strelitz
Provinz: Mecklenburg
Einwohner (2009): 5.042
Bevölkerungsdichte: 81 Ew. p. km²
Fläche: 61,68 km²
Höhe: 50 m ü. NN
Postleitzahl: 17094
Telefon-Vorwahl: 039603
Kfz-Kennzeichen: MST
Burg Stargard befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet.
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern

Burg Stargard (bis 1929: Stargard) ist eine deutsche Stadt in Mecklenburg. Der Name Stargard bedeutet „alte Burg“. Die Stadt liegt zwischen sieben Bergen. Auf einem dieser Berge (Burgberg) steht die mittelalterliche Burg Stargard, welche der Stadt ihren Namen gab.

Lage

Die Stadt liegt im Tal der Linde, etwa 8 km südlich der kreisfreien Stadt Neubrandenburg. Eine Grundmoräne mit Höhen bis zu 127 m ü. NN bestimmt das Stargarder Land. Es fällt im Westen zum Tollensesee ab, an dem die Gemarkung der Stadt einen Uferanteil hat.

Geschichte

Der Ort, vermutlich die Burg, wurde zuerst 1170 als Stargart urkundlich genannt, welche dem Bistum Havelberg (angeblich) zur Stiftung des Klosters Broda geschenkt worden war. Die betreffende Urkunde hat sich jedoch als Fälschung und der Ort Staregart darin als Zusatz aus späterer Zeit erwiesen, datierend wohl um das Jahr 1244. Aus dem Altpolabischen übersetzt heißt stary dann „alt“ und gard bedeutet „Burg“, also „Alte Burg“ (vergleichbar Altenburg oder Oldenburg. Seit Eingemeindung der Burg ins Stadtgebiet, (angeblich) um Verwechslungen mit den anderen namensgleichen Städten zu vermeiden, führt die Stadt seit 1929 den Namen Burg Stargard.

Mittelalter

Die deutsche Siedlung von Händlern und Handwerkern wuchs seit dem frühen 13. Jahrhundert am Fuße einer spätmittelalterlichen Burg, die für die Kolonisation des Gebietes zentrale Bedeutung hatte und früh zum politischen Zentrum der nach ihr benannten Herrschaft Stargard wurde. 1250 entstand der Bergfried. Für ältere Vorgängersiedlungen, die verschiedentlich vermutet werden, fehlt bis heute der wissenschaftliche Nachweis. Auch für heidnischen Vorgängerbauten erbrachten archäologische Untersuchungen auf dem Burgberg keinen Beleg.

1259 wurde Stargard mit dem brandenburgischem Stadtrecht belehnt. Nach der Heirat von Heinrich II. (dem Löwen) 1292 als Wittum von den Askaniern in die Hände der Fürsten, später Herzöge zu Mecklenburg gelangt, war Stargard 1352 bis 1471 eine der Residenzen der Nebenlinie Mecklenburg-Stargard der mecklenburgischen Dynastie.

17. bis 19. Jahrhundert

Im Dreißigjährigen Krieg als Hauptquartier des kaiserlichen Generals Tilly (1631) letztmalig von strategischer Bedeutung verlor die Burg in der Folgezeit schnell an Bedeutung und wurde Sitz eines herzoglichen Verwaltungsamtes. Vom allgemeinen Niedergang des Landstrichs nach dem Dreißigjährigen Krieg mitbetroffen, 1758 bei einem Großbrand zu weiten Teilen zerstört, sank die Stadt Stargard (ab 1929: Burg Stargard) zur unbedeutenden Landstadt herab und verlor im frühen 20. Jahrhundert die letzten überörtlich wirkenden Behörden.

Neuere Zeit

Nach der politischen Wende wurde ab 1991 im Rahmen der Städtebauförderung mit der Sanierung der Burg und des historischen Stadtkerns begonnen. Jedoch geraten zentrale Bereiche der historischen Altstadt gegenwärtig zunehmend in Verfall.

Als Grundzentrum der Region ist Burg Stargard heute bei leicht steigenden Einwohnerzahlen beliebter Wohnort im „Speckgürtel“ des nahegelegenen Oberzentrums Neubrandenburg.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Burg Stargard, die nördlichste Höhenburg Deutschlands, stammt aus dem 13. Jahrhundert. Sie wurde als Backsteinbau ursprünglich für den Markgrafen von Brandenburg errichtet und umfasst heute elf Gebäude, u. a. Hauptburg, Marstall, Torhaus, Reste vom Bergfried (Umbau 1821–23 durch Friedrich Wilhelm Buttel), Altes Herrenhaus (15. Jh.), Neues Oberes Tor (16. Jh.), Amtsschreiberhaus (18. Jh.), Burgschänke (19. Jh.), Stallhaus (19. Jh.). Das Heimatmuseum befindet sich im Marstall (Kern aus dem 13. Jh.) der Burganlage.
  • Die Stadtkirche Burg Stargard wurde nach dem Stadtbrand 1758 in den bestehenden Zustand errichtet. Ursprünglich eine dreischiffige Pfeilerbasilika aus Feldsteinen aus dem 13. Jh. Der mittelalterliche West-Turm wurde 1894 durch einen neugotischen Backsteinturm ersetzt. Ausstattung: Kanzelaltar (1770), Taufstein (13. Jh.)
  • Das Heilig-Geist-Hospital als ältestes erhaltenes Gebäude der Stadt (1290) aus Feldsteinen; 1576 wurde die ursprüngliche Kirche zum Hospitalgebäude umfunktioniert.
  • Der historische Stadtkern mit dem rechtwinkligen Straßennetz ist nach dem Stadtbrand von 1758 entstanden mit dem ehemaligen Gasthof Zum Weißen Hirsch von 1760, dem Wohnhaus der Malerin Marie Hager mit ständiger Ausstellung.
  • Drei Gedenksteine auf dem Denkmalberg, einer Anhöhe hinter der Kirche, für die Gefallenen der Kriege 1870/71 und 1914/18
  • Sowjetischer Soldatenfriedhof in der Nähe des Bahnhofs mit Gedenkstein für die dort begrabenen 18 Opfer von Krieg und Zwangsarbeit
  • Der Tierpark auf dem Klüschenberg
  • Die Sommerrodelbahn am Rand der Stadt
  • Weinbaugebiet Stargarder Land gilt als nördlichste Weinbauregion Deutschlands, Weinbau an den Rebflächen „Teufelsbruch“ und „Burg“, insgesamt stehen in Burg Stargard auf einer Fläche von ca. 0,2 ha 1200 Rebstöcke der Sorten: Regent, Blauer Portugieser, Müller Thurgau, Phoenix, Ortega und Elbling

Bekannte in Burg Stargard geborene Personen

  • Hermann von Dewitz (1890–?), Unternehmer und Hauptgeschäftsführer im Reichsstand des Deutschen Handels