Burkhardt, Fritz
Fritz Artur Burkhardt ( 22. März 1920 in Bröckau, Kreis Zeitz; 26. Dezember 2002 in Wiesbaden) war ein deutscher Truppführer beim Reichsarbeitsdienst (RAD) und Offizier (zuletzt Oberleutnant) des Heeres sowie Ritterkreuzträger der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.
Der Grenadier der ersten Stunde erlitt im Laufe des Krieges schwere bis schwerste Verwundungen, so wurde er 1942 durch einen Splitter im linken Auge schwer verwundet und verlor später einen Teil seiner Hörfähigkeit. Für die sechs Verwundungen erhielt er das Goldene Verwundetenabzeichen.
Ritterkreuz
Im Kampf um Sonnenberg, zehn Kilometer südöstlich von Grottkau, am Neiße-Abschnitt bewährte er sich am 15. und 16. März 1945 durch besondere Tapferkeit als Kompaniechef (je nach Quelle entweder der 4. oder der 8.) und stellvertretender Bataillons-Führer. Am 15. März 1945 wurde das I. Bataillon zum Gegenangriff in Sonnenberg bereitgestellt. Doch noch während der Bereitstellung stieß die Rote Armee nach Sonnenberg hinein. Dabei wurde der Bataillons-Kommandeur schwer verwundet und fiel aus. Burkhardt überblickte die Lage und übernahm kurzerhand die Führung des Bataillons und gewann in schweren Kämpfen den Ort zurück, wobei im Nahkampf mindestens drei gegnerische Panzer vernichtet werden konnten. Durch diese harte Abwehr beeindruckt, umging der Gegner den Ort und drückte die hinteren Sicherungen zurück. Burkhardt entschloß sich dabei, den Ort zu halten und sich damit einschließen zu lassen. Nach drei schweren Angriffen in den Abendstunden des 15. März 1945 griff der bolschewistische Feind am 16. März 1945 gegen 3.00 Uhr nach Artillerievorbereitung zum entscheidenden Stoß auf Sonnenberg an. Mit neun Panzern rückte er in die Ortschaft vor.
In schweren Nahkämpfen gelang es Burkhardt mit seinen Soldaten mindestens sechs Panzer durch Faustpatronen zu vernichten. Die restlichen drei Panzerkampfwagen zogen sich dann zurück, womit der Angriff abgeschlagen wurde. In den Morgenstunden griffen erneut zwei Panzer an, die jedoch ebenfalls vernichtet wurden. Weitere Angriffe erfolgten dann nicht mehr. Gegen Mittag zog sich Burkhardt mit seinem Bataillon in die fünf Kilometer zurückliegende Auffangstellung zurück, nachdem es ihm gelungen war, den Gegner für 18 Stunden aufzuhalten und dabei elf (andere Quellen berichten 16) Panzer zu vernichten. Burkhardt hatte den Gegner damit entscheidend aufgehalten und starke Feindkräfte gebunden. Er schuf damit die Voraussetzungen, daß ein gegnerische Stoß in die offene Flanke des Korps verhindert werden konnte. Ebenso konnte eine neue, wenn auch schwache, Abwehrlinie entlang der Rollbahn Friedland-Grüben-Neiße aufgebaut werden. Dafür wurde er schließlich mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet.
Auszeichnungen (Auszug)
Beförderungen
- 30. November 1938 Soldat
- 1. Oktober 1939 Gefreiter
- 1. April 1940 Unteroffizier
- 1. April 1942 Feldwebel
- 1. März 1943 Fahnenjunker
- 1. April 1943 Fahnenjunker-Feldwebel
- 7. April 1943 Leutnant
- 20. Oktober 1944 Oberleutnant
- Eisernes Kreuz (1939) 2. und 1. Klasse
- 2. Klasse am 10. November 1939
- 1. Klasse am 8. Oktober 1941
- Medaille zur Erinnerung an den 13. März 1938 am 6. Februar 1940
- Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1938 am 20. Februar 1940
- Medaille zur Erinnerung an die Heimkehr des Memellandes
- Infanterie-Sturmabzeichen in Silber am 20. Oktober 1941
- Verwundetenabzeichen (1939) in Gold
- in Schwarz am 14. Februar 1942
- in Silber am 27. Januar 1944
- in Gold am 2. Januar 1945
- Rumänische Erinnerungsmedaille an den Kreuzzug gegen den Kommunismus am 1. April 1942
- Medaille „Winterschlacht im Osten 1941/42“ am 7. August 1942
- Krimschild am 30. Dezember 1942
- Nahkampfspange in Silber
- in Bronze am 18. Juni 1944
- in Silber am 15. März 1945
- Deutsches Kreuz in Gold am 17. September 1944 als Leutnant im Stab des Grenadier-Regimentes 417
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 17. April 1945 als Oberleutnant und Chef der 8./Grenadier-Regiment 417[1] bei der 168. Infanterie-Division