Capriccio

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Capriccio
Capriccio.jpg
Filmdaten
Deutscher Titel: Capriccio
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1938
Stab
Regie: Karl Ritter
Drehbuch: Felix Lützkendorf, Rudo Ritter
Produktion: UFA
Musik: Alois Melichar
Kamera: Günther Anders
Schnitt: Gottfried Ritter
Besetzung
Darsteller Rollen
Lilian Harvey Madelone
Anton Imkamp Der General, ihr Großvater
Paul Dahlke Cesaire, ihr Vormund
Aribert Wäscher Präfekt Barberousse
Viktor Staal Fernand, ein Kavalier
Paul Kemp Henri, sein Freund
Margot Höpfner Tochter Eve Mallefougasse
Hedi Höpfner Tochter Anois Mellefougasse
Josef Dahmen Barberousses Brautwerber und Zechkumpan
Werner Stock Page
Friedrich Gnaß 1. Hahnenkämpfer
Karl Hannemann 2. Wirt
Anna von Palen

Capriccio ist ein Lustspiel von 1938. Gedreht wurde der Film vom 17. Januar bis 7. März 1938. Die Uraufführung fand am 11. August 1939 im Gloria-Palast in Berlin statt.

Handlung

Quelle
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Der alte General d'Estroux leert lachend den vollen Humpen und erklärt, warum er seiner hübschen blonden Enkelin, der zierlichen Madelone, das Fechten und Reiten, das Schießen, Saufen und Fluchen beigebracht hat. Die Kleine hat weder Vater noch Mutter, und wenn ihn mal der Teufel holt, dann sollen die Herren Mitgiftjäger wenigstens eine Kratzbürste von Format vorfinden! Eines Tages ist es so weit — der Tod schlägt dem alten General den vollen Becher aus der Hand . . . Die Kleine ist nun eine reiche Erbin und — schon rücken die Mitgiftjäger an. Madelones Vormund Cèsaire, ein geldgieriger Bösewicht, will die Kleine gegen eine hohe Provision an den Präfekten Barberousse verkuppeln. Madelone sagt kategorisch: „Nein!" Als sie Cèsaire darauf in ein Kloster sperrt, besinnt sie sich schlau doch bald eines Besseren und willigt ein. Cèsaire ist glücklich. Feierlich, pomphaft wird die Braut aus dem Kloster geholt. Cèsaire überreicht ihr ein Bild ihres Verlobten. Donnerwetter ja, der ist ja hübsch, sehr hübsch sogar. Groß, männlich, jung — warum hat das Cèseire nicht gleich gesagt?! Auch die Klosterschülerinnen' sind begeistert, bis auf die dicke Charlott, der er zu mager ist. — Der dicke, saufgewaltige Präfekt Barberousse bereitet sich zur Hochzeit vor. „Hast du denn die Braut schon mal gesehen?" fragt sein junger Vetter Fernand de Villeneuve. „Gewiss doch!" schwärmt Barberousse. „Ich sah sie im Kloster, ein Götterweib, eine Venus, vollschlank, vorne und hinten was und — reich !"Fanfaren klingen auf. Der Brautzug trifft ein. „Das ist ja die Falsche!" sagt der Präfekt zu Cesaire. „Die ist ja viel zu dünn, ich habe sie ganz rund in Erinnerung. Und die Provision zahle ich erst nach der Hochzeit!" Ebenso enttäuscht ist Madelone. Dieses dicke Weinfass soll sie heiraten? Niemals! Man hat sie betrogen und ihr ein falsches Bild geschickt! Aber die Trauung soll in einer Viertelstunde stattfinden! Was würde Großpapa nun raten? Halt, ich hab's! Madelone lässt den etwas dämlichen Pagen in ihr Zimmer kommen, der sie vom Kloster her begleitete. Ein gut sitzender Kinnhaken wirft ihn um, und als Cèsaire das Zimmer der Braut betritt, liegt da schlafend ein Page im Brautkleid, und das Fenster steht auf . . . Ein junger Mann im Pagenkostüm jagt in voller Karriere auf einem Schimmel dahin — der Vogel ist ausgeflogen! Cèsaire tobt, aber um Zeit zu gewinnen, muss eben der Page solange Braut spielen. Gott sei Dank ist Barberousse schon so voll, daß er den Betrug erst merkt, als er sich Liebegierend dem Hochzeitslager nähert. Nun tobt auch er, und wutschnaubend erteilt er Cesaire den Auftrag, die Ausreißerin wieder herbeizuschaffen, koste es, was es wolle. Fernand und sein Freund Henri haben sich heimlich aus dem Hochzeitszug entfernt, Fernand widerte es an, zuzusehen, wie ein süßes, unschuldiges Mädchen an einen alten Saufsack ver­kuppelt wird. Unterwegs sehen sie einen Reiter, der bei ihrem Anblick eiligst verschwindet. Sie galoppieren hinterher. Madelone reitet, um ihre Verfolger loszuwerden, ins Kloster zurück, klettert in den Schlafsaal und begrüßt die überraschten Genossinnen. Da erscheint die Oberin im Nachtgewand — ein Schuss kracht — ein entsetzter Schrei ertönt: „Ein Mann!" Die Sturmglocken läuten, aber schon ist Madelone wieder im Sattel und jagt davon. An einer einsamen Waldschänke macht' sie Halt. Wüstes Gebrüll empfängt sie. Fragwürdige Gestalten begleiten einen Hahnenkampf zweier Männer mit lautem Gejohle. An einem Nebentisch sitzen Fernand und Henri. Fernand betrachtet aufmerksam den jungen Kavalier. Woher kennt er nur die kleine Kröte? Ob das wirklich ein Mann ist? Madelone hat in Fernand den Mann von dem Bilde erkannt, das man ihr geschickt hatte, und das sie wie einen Talisman bewahrt hat. Der Krach wird immer größer. Madelone gerät mitten hinein, die Degen fahren aus der Scheide, Fernand und Henri eilen dem jungen Ritter zu Hilfe, und alle drei werfen die Strolche hinaus. Das muss begossen werden! Man macht sich bekannt, Fernand, Henri, und „ich heiße Don Juan di Casanova" tilgt frech und gottesfürchtig Madelone. Sie trinken Brüderschaft, auf ewig „Du". Made­lones Versuch, sich zu drücken, scheitert. Am nächsten Morgen brechen alle drei zusammen auf, drei gute Freunde, die singen, trinken und paffen. Und doch, denkt Fernand, das ist kein Mann, nie und nimmermehr ... In Perpignan machen sie Halt. Wohin geht der Kavalier in Perpignan? Ins Etablissement der Madame Hèlene, der mütterlichen Freundin der Junggesellen aller Länder. Natürlich geht Madelone mit, ein Don Juan di Casanova kann schon einen Puff vertragen. Wild renommiert der junge Kavalier: „Ich hatte wohl an die sechshundert Maitressen, allein in Spanien eintausend und drei." Aber teilen will er hier nicht. Also Karten her! Wer gewinnt ist Pascha, wer verliert, räumt das Feld. „Don Juan di Casanova" gewinnt, Fernand und Henri ziehen ab, nehmen aber vor dem Hause Madelone, die sich heimlich gedrückt hat, wieder in Empfang: Eine schwüle Nacht folgt. In der Herberge liegt Fernand im Bett neben dem blonden „Casanova". Fernand schmiedet einen Plan, um endlich Klarheit zu gewinnen. In der Nähe wohnt die Gräfin Mallefougasse, die zwei reizende Töchter hat, Anais und Eve. Fernand wird die eine heiraten, Don Juan die andere! Sie brechen auf. Im Stall schläft Cèsaire, der mit Gendarmen auf der Suche nach Madelone ist. Die kupplerische Gräfin Mallefougasse ist entzückt über die reichen Freier. Die süße Eve dringt auf Geheiß der Mutter in Madelones Schlafzimmer, sie möchte sich mit „Casanova" zu gern kompromittieren . . . Die Mutter kommt und schlägt Krach. Ihre Tochter, das reine Kind, im Schlafzimmer eines Kavaliers! Fernand verspricht, ihre Ehre zu schützen. Im Duell verwundet ihn Madelone, kann ihn aber nicht aufklären, da sie die Gräfin verhaften lässt. Barberousse, als Präfekt, würde sie freilassen, wenn sie in Frauenkleidern bei einem Fest die Rolle seiner Frau spielt — denn niemand soll wissen, daß ihm die Eheliebste durchgebrannt ist! Madelone willigt ein. Der wieder zurück­gekehrte Fernand sieht sie an der Seite des Präfekten und ist tief enttäuscht. Jetzt gesteht ihm Madelone alles- und sie küssen sich. Der Präfekt überrascht sie, haha, Fernand hat einen Mann geküsst. „Nein, du Idiot", schreit Cèsaire, „das ist sie ja, Madelone, deine Frau!" Racheschnaubend lässt Barberousse die beiden festnehmen und vors Gericht stellen. Es steht schlimm für Fernand und Madelone. Da lässt sie ihre Zeugen aufmarschieren, ihre Freun­dinnen aus der Klosterschule, die bestätigen sollen, daß sie in der Hochzeitsnacht gar nicht beim Präfekten war. Auf einmal sieht der Präfekt unter den Mädchen die dicke Charlott. Das ist sie ja, die er heiraten wollte! „Komm her, Heißgeliebte, dicke, mollige!" Charlott haucht ein keusches „Ja", und Barberousse zieht seine Klage zurück. Fernand schließt Madelone in die Arme... Und der selige Großvater lacht: Somit ist alles zum guten Ende gebracht! Vernunft hat gesiegt, und Liebesglück lacht! Und ich hab nichts anderes mehr zu vollführen, als euch die vier Buchstaben zu präsentieren!