Ander, Charlotte

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Charlotte Ander (1902–1969)
Charlotte Ander (Aufnahme von 1933)

Charlotte Ander, eigentlich Charlotte Andersch (Lebensrune.png 14. August 1902 in Berlin; Todesrune.png 5. August 1969 ebenda), war eine deutsche Schauspielerin der Stummfilm- und frühen Tonfilmzeit.

Leben

Charlotte Ander wurde am 14. August 1902 als Charlotte Andersch in Berlin geboren. Sie ist die Tochter der Schauspielerin Ida Perry und des Schauspielers Rudolf Andersch. Wie ihre Eltern wollte sie die Schauspielerei zum Beruf machen, bereits mit 18 Jahren stand sie auf der Theaterbühne. Sie spielte auf den Meinhard-Bernauer’schen Bühnen, einem Zusammenschluß verschiedener Theater, unter anderem dem Berliner Theater, dem Theater in der Königgrätzer Straße, dem Komödienhaus und dem Theater am Nollendorfplatz. Vier Jahre später wechselte sie zum Preußischen Staatstheater, sie spielte am Theater am Schiffbauerdamm. Charlotte Ander fiel in Inszenierungen von Bertolt-Brecht-Stücken, unter anderem als Polly in der „Dreigroschenoper“, auf und überzeugte als Soubrette in Operetten.

Um 1920 begann auch die Filmkarriere der jungen Schauspielerin. Der Regisseur und Schauspieler Reinhold Schünzel gab ihr eine ihrer ersten Rollen in dem Film „Die Marquise von O.“ (1920). Mehrmals stand sie gemeinsam mit dem beliebten Schauspieler vor der Kamera. Einige der wichtigsten Regisseure der Zeit engagierten die Künstlerin; meistens wurde sie als munteres, junges Mädchen besetzt. Sie agierte neben Emil Jannings in dem Kostümfilm „Danton“ (1921) von Dimitri Buchowetzki. In „Tragödie der Liebe – 1. Teil“ (1923) spielte sie unter der Regie von Joe May. Sie arbeitete mit Robert Wiene, Manfred Noa und Carl Froelich zusammen. Eine ihrer erfolgreichsten Rollen war jene der jungen Schallplattenverkäuferin Nina in „Ein Lied geht um die Welt“ (1933) von Richard Oswald. Hier spielte sie die Partnerin von Joseph Schmidt.

Vor der Filmrolle „Wie einst im Mai“ von 1937 hatte Charlotte Ander eine große Filmpause, die ihren Grund darin hatte, daß sie trotz ihres so erfolgreichen Tonfilmstarts als Partnerin von Hans Albers in „Die Nacht gehört uns“ von 1929 immer wieder in „Klein-Mädchen-Rollen“ eingesetzt wurde, die einem künstlerisch so gar nichts geben können. Sie machte in dieser Zeit zwei Filme in London, darunter die englische Fassung des Films „Das Millionentestament“, in der – ebenso wie in der deutschen – Johannes Riemann ihr Partner war; im übrigen widmete sie sich ganz dem Theater, das ihr weitaus dankbarere Aufgaben bot. Als ihr dann die so dankbare Rolle in „Wie einst im Mai“ angeboten wurde, griff sie mit Freuden zu und war selbst erstaunt, daß sie trotz der langen Pause so gar keine Kameraangst hatte und sich sicherer denn je fühlte.[1]

Erst ab den 1950er Jahren arbeitete Charlotte Ander wieder regelmäßiger für den Film. Sie spielte in der DEFA-Produktion „Familie Benthin“ (1950) die weibliche Hauptrolle. Dies blieb ihre einzige Filmarbeit in Mitteldeutschland, danach stand die Schauspielerin in Baden-Baden auf der Theaterbühne. Sie spielte auch wieder in ihrer Heimatstadt Berlin. Bis zu ihrem Tod trat sie dort in kleineren Engagements auf. Mehrfach war sie bei Filmproduktionen dabei und erhielt dort kleinere Rollen. Unter anderem spielte sie in „Anastasia – Die letzte Zarentochter“ (1956) unter der Regie von Falk Harnack.

Charlotte Ander starb am 5. August 1969 in Berlin.

Filmographie

  • 1920: Die Marquise von O.
  • 1920: Die letzte Stunde
  • 1921: Danton
  • 1921: Das goldene Netz
  • 1921: Trick-Track
  • 1921: Sturmflut des Lebens
  • 1921: Die große und die kleine Welt
  • 1921: Die Abenteuer eines Ermordeten
  • 1921: Der Streik der Diebe
  • 1922: Bardame
  • 1922: Der Liebe Pilgerfahrt
  • 1923: Ein Weib, ein Tier, ein Diamant
  • 1923: Tragödie der Liebe
  • 1924: Die Bacchantin
  • 1924: Horrido
  • 1924: Das Geschöpf
  • 1924: Dr. Wislizenus
  • 1925: Der Walzer von Strauss
  • 1925: Eine Minute vor Zwölf
  • 1925: Ein Sommernachtstraum
  • 1926: Der lachende Ehemann
  • 1926: Wien–Berlin
  • 1926: Ledige Töchter
  • 1927: Der Himmel auf Erden
  • 1927: Liebesreigen
  • 1927: Eine kleine Freundin braucht ein jeder Mann
  • 1927: Der alte Fritz
  • 1928: Die Dame und ihr Chauffeur
  • 1928: Gaunerliebchen
  • 1928: Wer das Scheiden hat erfunden
  • 1929: Die Nacht gehört uns
  • 1930: Flachsmann als Erzieher
  • 1930: Rasputin, Dämon der Frauen
  • 1930: Weib im Dschungel
  • 1930: Die zärtlichen Verwandten
  • 1930: Wien, du Stadt der Lieder
  • 1930: Nur Du
  • 1931: Arm wie eine Kirchenmaus
  • 1931: Die Firma heiratet
  • 1931: Wenn die Soldaten ...
  • 1931: Voruntersuchung
  • 1931: Elisabeth von Österreich
  • 1932: Chauffeur Antoinette
  • 1932: Liebe, Scherz und Ernst
  • 1932: Wenn dem Esel zu wohl ist
  • 1932: Goldblondes Mädchen, ich schenk’ Dir mein Herz – Ich bin ja so verliebt ...
  • 1933: Zwei im Sonnenschein
  • 1933: Maid Happy
  • 1933: Ein Lied geht um die Welt
  • 1933: Drei blaue Jungs, ein blondes Mädel
  • 1937: Wie einst im Mai
  • 1939: Anton der Letzte
  • 1950: Familie Benthin
  • 1950: Maharadscha wider Willen
  • 1950: Familie Benthin
  • 1952: Mein Herz darfst Du nicht fragen
  • 1952: Wenn abends die Heide träumt
  • 1953: Das tanzende Herz
  • 1954: Die Mücke
  • 1955: Peter Schlemihl
  • 1955: Der 20. Juli
  • 1956: Anastasia – Die letzte Zarentochter
  • 1958: Das gab’s nur einmal

Fußnoten