Cremers, Paul Joseph

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Dr. Paul Joseph Cremers

Paul Joseph Cremers (Lebensrune.png 8. Februar 1897 in Aachen; Todesrune.png 14. Juli 1941 in Bonn) war ein deutscher Journalist, Schriftsteller und Filmdichter.

Leben

1897 wurde der Dichter in Aachen geboren. Im Ersten Weltkrieg stand er als Freiwilliger unter den Truppen. Dann studiert er in Bonn Rechtswissenschaft und später ausschließlich Literatur, Sprachen, Theater– und Kunstgeschichte.

Cremers war Schüler von Berthold Litzmann und Ernst Bertram. 1921 promoviert Cremers in Bonn mit einer Arbeit über den „Magischen Idealismus als Formproblem in den Werken Friedrich von Hardenbergs“. (Novalis). Fast 15 Jahre wirkte Cremers als Kunstschriftleiter an der Rheinisch-Westfälischen Zeitung. Hier übte er mit stärkstem Verantwortungsbewußtsein eine Kunstkritik aus, die ihn an die Zentralprobleme des dichterischen und dramatischen Schaffens heranführte. Hier aber keimen auch die ersten Versuche eigener dramatischer Arbeit auf.

1937 löste Cremers die Verbindung zur Presse und lebte seitdem in Bonn — und mehr noch in stillen Winkeln des Schwarzwaldes — seiner dichterischen Arbeit.

Immer war Cremers erst dann an der Arbeit, wenn der Stoff in ihm ausgereift war. Und besonders bei der Drehbucharbeit legte er höchste Maßstäbe der künstlerischen Selbstzucht an. Nicht das Tempo entschied, die ruhige Ausgeglichenheit der Gestaltung bestimmte die filmische Vision. Beide Stoffe — Robert Koch und Friedrich Schiller — haben seine dichterische Phantasie entzündet.

Die Geschichte hatte Paul Joseph Cremers von Anbeginn seines dichterischen Schaffens in den Bann gezogen. Der Nation mit seinem Werke zu dienen. Cremers hatte in seinen dramatischen Dichtungen immer die hohe sittliche Bindung an den Staatsgedanken als den Ausgangspunkt seiner Gestaltung gewählt. Im Mittelpunkt seiner Schauspiele stand der einzelne und sein heldischer oder tragischer Einsatz für die Nation, für Volk und Reich. Der Dramatiker diente damit also in erster Linie auch der geschichtlichen Wahrheit — eine Konsequenz, die Cremers für seine Drehbucharbeit nicht minder gezogen hatte. Geschichte bedeutet dem Dichter soviel wie „die selbstgeschriebene Schicksalsdichtung eines Volkes, indem es zur Geschichte erhebt, was aus der Tiefe seines Wesens und seiner Bestimmung zur weltgeschichtlichen Aufgabe und Entscheidung drängt“. Die Tendenz seiner historischen Dramen hatte die Geschichte selbst geschrieben. Cremers meinte:

„Tendenz kann man wohl auch kaum die Absicht nennen, einer geschichtlichen Wahrheit zu dienen, und zwar einer erschütternd–tragischen und heroischen Geschichtswahrheit zugleich, die überreich ist an vergessenen und weithin unbekannt gebliebenen Einzelergebnissen. Diese Wahrheit zu erforschen, gehört zur Vorarbeit.“ Und das wichtigste Bekenntnis des Dichters lautete: Immer muß der einzelne Symbol des Allgemeinen sein, immer muß der Mensch siegen über das Material! So entstand an Hand der kritisch–historischen Quellendarstellung von Karl Bartz 1932 die deutsche Tragödie „Die Marneschlacht". Das Schauspiel behandelte die Vorgeschichte des überraschenden deutschen Rückzuges an der Marne im September 1914 und die verhängnisvolle Mission des Oberstleutnants Hentsch von der Obersten Heeresleitung, der ohne Bindung an die Erfordernisse der Front in der Wahnvorstellung einer zu verhindernden Katastrophe den Rückzugsbefehl erteilte. Einige Jahre später schrieb Cremers das Drama „Richelieu“. Richelieu ist der französische Machtpolitiker, der alles daran setzte, die deutsche Einheit zu verhindern. Richelieus politisches Testament war der Westfälische Friede von 1648.

Cremers verlegte die Handlung seines Schauspiels zwischen Richelieu und dem König ins Innerpolitische. Es war eine Deutung aus dem französischen „Geist der Geschichte“. Als Cremers das Drama vollendete, bestand noch die Möglichkeit einer deutschfranzösischen Verständigung. Trotzdem zeigte das Schauspiel, wie sich ein deutscher Dramatiker selbstbewußt mit einem Nationalpolitiker auseinandersetzte, der für sein Volk mit den brutalsten diplomatischen Mitteln die Hegemonie schaffen wollte. In dem Schauspiel „1813 — ein deutsches Schicksal“ erfüllte Cremers die hohen Forderungen an die sittlichen Kräfte im Drama. Hier stand nicht mehr nur der einzelne und sein heldischer Einsatz für Volk und Nation im Mittelpunkt der dramatischen Aktion, sondern das völkische Schicksal einer ganzen Nation. Cremers schrieb das Werk im Auftrag der Stadt Leipzig zum Gedenktag der Völkerschlacht bei Leipzig. Daneben stand die Komödie „Das Gastmahl der Götter“, die auf altgriechischem Boden spielte und die Fabel vom König für einen Tag abwandelte. In einer äußerst geistreichen Dialogform ironisiert Cremers die schicksalhafte Begegnung von Göttern und Menschen und gab ein Stück einer modernen romantischen Komödie. Die letzte dramatische Arbeit war ein Schauspiel um „Katharina und Coligny“. Mitten in der Arbeit an diesem Schauspiel rief ihn die Tobis zur Gestaltung des Robert Koch-Films. Gerhard Menzel hatte mit einem Treatment bereits die Vorarbeit geleistet. Jetzt mußte der Dichter zusammen mit Emil Jannings die Einzelheiten festlegen. Stück für Stück wurde in jenen Tagen im Hotel Kaiserhof geschaffen, bis das Werk vollendet war.

Paul Joseph Cremers war nicht zum Film gegangen, um das Theater aufzugeben. Paul Joseph Cremers starb mit nur 44 Jahren an ein Herzleiden.

Filmographie

Schriften

  • Der magische Idealismus als dichterisches Formproblem in den Werken Friedrich von Hardenbergs, Bonn 1921
  • Walter Hasenclever, Köln 1922 (zusammen mit Otto Brües)
  • Johannes Greferath, Essen 1925
  • Muspilli oder Der Prinz von Oahu, Essen 1925
  • Die Marneschlacht, Bielefeld und Leipzig 1925
  • Peter Behrens, Essen 1928
  • Rheinlandtragödie, Berlin 1933
  • Richelieu, Kardinalherzog von Frankreich, Berlin 1934
  • Gastmahl der Götter, Berlin 1935
  • Essen, Berlin 1937
  • 1813, Berlin 1938
  • Bereitschaft, Düsseldorf 1940

Literatur