Döbeln
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Sachsen |
Landkreis: | Mittelsachsen |
Provinz: | Königreich Sachsen |
Einwohner (2009): | 20.337 |
Bevölkerungsdichte: | 616 Ew. p. km² |
Fläche: | 33 km² |
Höhe: | 168 m ü. NN |
Postleitzahl: | 04720 |
Telefon-Vorwahl: | 03431 |
Kfz-Kennzeichen: | FG, BED, DL, FLÖ, HC, MW, RL |
Koordinaten: | 51° 7′ N, 13° 7′ O |
Döbeln befindet sich seit 1945 entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Freistaat Sachsen |
Döbeln ist eine deutsche Stadt in Sachsen und Große Kreisstadt im Landkreis Mittelsachsen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Döbeln liegt im mittelsächsischen Hügelland in einem weiten Talkessel der Freiberger Mulde, ungefähr in der Mitte des Dreiecks zwischen den sächsischen Metropolen Chemnitz, Dresden und Leipzig. Die Umgebung ist geprägt durch das Muldental und die umliegende hügelige Landschaft.
Geschichte
Döbeln entstand nach 1200 im Schutze einer älteren Burg auf dem Schloßberg, das das Zentrum eines in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhundert eingerichteten Burgwards bildete. Sie wird in den Schriftquellen erstmals in einer 981 ausgestellten Urkunde Kaiser Ottos II. genannt, als er die Burg Doblin und das umliegende Land dem Kloster Memleben schenkte.
Im Siebenjährigen Krieg kam es zur einzig bekannten militärischen Auseinandersetzung in der Umgebung der Stadt Döbeln. Nachdem sich preußische und österreichische Truppen schon seit dem Herbst 1761 an der Freiberger Mulde zwischen Technitz und Niederstriegis eingegraben hatten, brachen am frühen Morgen des 12. Mai 1762 die Preußen unter Prinz Heinrich von Preußen (1726–1802) auf der ganzen Linie durch die österreichischen Stellungen. Der Tag endete mit einem vollständigen Sieg Prinz Heinrichs, es wurde eine große Anzahl an österreichischen Gefangenen gemacht, darunter der Oberbefehlshaber General von Zedtwitz.
Im 19. Jahrhundert ging aus der alten Tuchmacherei die Tuchfabrikation hervor. 1845 entstand außerdem die Zigarrenfabrikation. 1847 erreichte die Chemnitz-Riesaer Eisenbahn von Riesa aus die Stadt, die Fortsetzung der Verbindung nach Chemnitz konnte jedoch erst 1857 eröffnet werden. 1868 folgte die Linie Dresden – Döbeln – Leipzig. Seitdem besitzt Döbeln einen Keilbahnhof. Des Weiteren brachte die Industrialisierung die Schmalspurbahn Oschatz–Mügeln–Döbeln (ab 1884) und Wilsdruff-Döbeln (um 1911) hervor.
Nach 1945
Am 3. Januar 2019 erfolgte ein Anschlag auf ein Parteibüro der AfD in Döbeln.[1]
Bekannte, in Döbeln geborene Personen
- Kurt Agricola (1889–1955), Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg
- Michael Caelius (1492–1559), lutherischer Theologe und Reformator
- Emil Franz Hänsel (1870–1943), Architekt der Gründerzeit
- Henriette Hendel-Schütz (1772–1849), Schauspielerin
- Abraham Hinckelmann (1652–1695), Theologe und Orientalist
- Bernhard Kretzschmar (1889–1972), Maler und Grafiker
- Andreas Kunad (1602–1662), Pädagoge und lutherischer Theologe
- Egon von Neindorff (1923–2004), Hippologe
- Richard Owe (1889–1970), Politiker (NSDAP)
- Gottfried Richter (1643–1717), Orgelbauer
- Johannes Richter (1924–2004), Oberleutnant und Ritterkreuzträger des Zweiten Weltkrieges
- Konstantin Ziegra (1617–1691) Physiker und lutherischer Theologe