Das jüngste Gericht (Film)
Filmdaten | |
---|---|
Deutscher Titel: | Das jüngste Gericht |
Originaltitel: | Das jüngste Gericht |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1939 |
Sprache: | deutsch |
Filmproduktion: | Wien-Film GmbH |
Stab | |
Regie: | Franz Seitz sen. |
Drehbuch: | Franz Seitz sen., Walter Reichhardt |
Musik: | Hans Lang |
Kamera: | Walter Robert Lach |
Schnitt: | Axel von Werner |
Besetzung | |
Darsteller | Rolle |
Karl Skraup | Ferdinand Strubel |
Gisa Wurm | Elisabeth Strubel |
Susi Nicoletti | Marianne Strubel |
Wolf Floderer | Peter Strubel |
Anton Pointner | Maximilian von Schnackenberg |
Helene Lauterböck | Therese von Schnackenberg |
Erik Frey | Rudolf von Schnackenberg |
Ferdinand Maierhofer | Schönthaler, Bürgermeister |
Hans Holt | Leopold Forster, Turnlehrer |
Bruno Hübner | Auzinger, Physik-Professor |
Maria Schnorpfeil | Rosa, Ladenmädchen |
Hans Schulz | Nepomuk |
Olly Holzmann | Josefine Pawelek |
Gertrud Wolle | Ottilie Sedlmeyer |
Mimmi Shorp | Fritzi Strohmeyer |
Herta Mayen | junge Ehefrau |
Louise Kartousch | |
Otto Schmöle | |
Ferry Wondra | |
Wilhelm Schich | |
Josef Egger | |
Richard Waldemar | |
Karl Bachmann | |
Camilla Gerzhofer | |
Polly Koß | |
Otto Hartmann | |
Otto Glaser | |
Hans Unterkircher | |
Kurt von Lessen |
Das jüngste Gericht ist ein deutscher Spielfilm von 1939. Die Dreharbeiten fanden in Waidhofen an der Ybbs statt.
Der Produzent war Karl Hartl.
Die Uraufführung fand am 12. Januar 1940 statt.
Handlung
Als sich im Jahre 1910 der nach seinem Entdecker benannte Halleysche Komet unserer Erde näherte und die Wissenschaftler feststellten, daß unsere Erde durch den gasförmigen Schweif des Himmelswanderers hindurchgehen würde, fürchteten viele Menschen eine Weltkatastrophe. Wissenschaftler und Laien ereiferten sich teils für teils dagegen ängstliche Gemüter meinten, ihre letzte Stunde sei gekommen, und die idyllische Ruhe der Vorkriegsjahre war plötzlich einer aufregenden Sensation gewichen. - Unser Film erzählt die Geschichte der Einwohner eines kleinen Städtchens, die durch das Gerücht vom Nahen des Kometen aus ihrer behaglichen Ruhe aufgeschreckt werden. — Da ist Herr Strubel, der Besitzer eines Kaufhauses, dessen Ahnen große Wohltäter und Ehrenbürger ihrer Heimatstadt waren. Er selbst aber ist ihnen nicht nachgeraten, sondern ein Geizhals, der ängstlich das Seine hütet. Trotzdem will der Gemeinderat anläßlich des 100jährigen Geschäftsjubiläum die Familie ehren, und aus Anlaß dieses feierlichen Tages soll auch die Hochzeit zwischen der Tochter Strubels und dem Sohn des Brauereibesitzern Herrn von Schnackenberg stattfinden. Marianne Strubel liebt Rudi von Schnackenberg nicht, aber ihr Vater wünscht die Heirat, weil er hofft, daß eine Verbindung mit den von ihm für reich gehaltenen Schnackenbergs ihn der Notwendigkeit überheben wurde, eine Mitgift zu geben. Er ahnt nicht, daß die Schnackenbergs finanziell bedrängt sind und es gerade auf diese Mitgift abgesehen haben. Rudi würde ja auch lieber Josefine Pewelck, die Tochter der Wirtin des Braustüberls, zu seiner Frau machen, mit der er heimlich ein uneheliches Kind besitzt, aber erstens würde das seine energische Mutter die hochnäsige Frau von Schnackenberg, niemals gestatten, und zweitens rechnet auch er mit den Gelde der Strubels. — Marianne ist wenig entzückt, daß ihre Hochzeit nun anläßlich dieses Jubiläums so bald stattfinden soll. Um so weniger, als gerade in diesen Tagen Leopold Forster, den neuen Turnlehrer des Städtchens, kennengelernt hat, der mit seiner jugendhaften Unbesorgtheit und seinen modernen Sportideen das kleine Städtchen bald in Aufregung versetzt. Liebe auf den ersten Blick verbindet die beiden, aber Marianne sieht keinen Ausweg, ihr Vater würde nie die Zustimmung geben, daß sie einen armen Turnlehrer dem angeblich reichen Schnackenberg vorzieht. - Da kommt Leopold Forster auf eine Idee. Soll nicht am selben Tag, an dem die Hochzeit stattfindet, auch der Komet mit der Erde zusammen treffen? Und er beschließt, die auch in dem kleinen Städtchen um sich greifende Fürcht vor dem Zusammenstoß für seine Zwecke auszunützen. Durch einen geschickten Trick bringt er den Redakteur der Lokalzeitung dahin, in immer phantastischeren Schilderungen den Weltuntergang auszumalen und er versetzt damit Mariannes Vater allmählich in solche Angst, daß er höfft, ihn gefügig zu machen. - Nicht nur Peter Strubel, auch viele andere Einwohner bekommen Angst vor ihrer letzten Stunde und vor einem etwaigen Weltgericht nach ihrem Tod. Die Sünder gehen in sich, und Strubel malt sich schon lebhaft aus, welche Strafe einen Geizhals drüben erwartet - Der 19. Mai, der große Tag, rückt immer näher. Die letzten 48 Stunden vor dem Ereignis versetzen die Bewohner nach und nach in einen außergewöhnlichen Zustand der Erregung. Viele haben ihr Geld von der Bank abgehoben, um es im letzten Augenblick noch zu verjubeln. Die Frauen beginnen zu beten, Professor Anzinger, der Physik des Gymnasiums, steht ununterbrochen vor dem Fernrohr, um das Nahen des Ungetüms zuerst au entdecken.-Strubels Angstpsychosen nimmt immer groteskere Formen an. Er beginnt seine Waren zu verschenken. Die Folge davon ist ein allgemeiner Storm auf sein Geschäft, den seine Gattin und Marianne nur mit Mühe unterbinden können. Frau von Schnackenberg die dazu kommt und ihn an seiner Freigebigkeit hindern will, wird von ihm hinausgeworfen. Er durchschaut plötzlich, daß sie es nur auf sein Geld abgesehen haben, und erklärt nun, wenn es keinen Weltuntergang gäbe, könne seine Tochter heiraten, wen sie wolle.