Holzmann, Olly
Olga „Olly“ Holzmann (geb. 31. Oktober 1916 in Wien; gest. August 1995 in London) war deutsche Landesmeisterin im Eiskunstlauf, Tänzerin und Filmschauspielerin aus Österreich.
Leben
Die Eiskunstläuferin, Tänzerin und Schauspielerin Olly Holzmann wurde am 31. Oktober 1916 (nach anderen Quellen 1915) in Wien geboren; über den familiären Hintergrund ist derzeit nichts bekannt. Die junge Frau, die es im Eiskunstlauf bis zur Landesmeisterschaft gebracht hatte, machte ab Ende der 1930er Jahre eine kurze, steile Karriere beim Film und trat in den leichten Unterhaltungsstreifen jener Jahre in Erscheinung.
Ihr Leinwanddebüt gab sie mit einer Nebenrolle in dem von Erich Engel in Szene gesetzten, am Vorabend des Ersten Weltkrieges angesiedelten Spionagestreifen „Hotel Sacher“ (1939) an der Seite ihrer prominenten Kollegen Willy Birgel, Wolf Albach-Retty und Sybille Schmitz.
Ihren größten Leinwanderfolg feierte Olly Holzmann wohl mit Géza von Cziffras aufwändig inszeniertem Eisrevuefilm „Der weiße Traum“ (1943), wo sie auch endlich ihr Können als Eiskunstläuferin unter Beweis stellen konnte. Einmal mehr spielte sie mit Frauenschwarm Wolf Albach-Retty, ihr Partner auf dem Eis war kein Geringerer als der Einskunstläufer Karl Schäfer, Olympiasieger von 1932 und 1936, Weltmeister von 1930 bis 1936 und Europameister von 1929 bis 1936. Besonders populär wurde der von Olly Holzmann gesungene Foxtrott bzw. Schlager „Kauf dir einen bunten Luftballon“ nach der Melodie von Anton Profes und dem Text von Aldo von Pinelli.
Drei Filmproduktionen von ihr wurden zwar noch während des Zweiten Weltkrieges fertiggestellt, aber erst später uraufgeführt → Überläufer.
Mit dem Lustspiel „Erzieherin gesucht“ (UA: 29. Oktober 1950), in der Olly Holzmann das Mannequin Käthe Lohmann darstellte, das für eine Freundin als Erzieherin eines fünfjährigen Jungen einspringt und den drei Onkeln ihres Zöglings (Ernst von Klipstein/Wolfgang Lukschy/Fritz Wagner) gehörig den Kopf verdreht – verabschiedete sich Olly Holzmann zugleich von ihrem Publikum. Rollen im Nachkriegsfilm nahm sie nicht mehr an.
Sie stand jedoch noch sporadisch auf der Theaterbühne, so unter anderem 1946 an der Berliner „Tribüne“ in der Komödie „Versprich mir nichts“ von Charlotte Rissmann, inszeniert von Viktor de Kowa mit dem sich selbst in der männlichen Hauptrolle sowie in der Uraufführung des Lustspiels „Vogel Strauss“ (Regie: Hugo Schrader) von Archibald Norman Menzies mit Wolfgang Lukschy als Partner.
Bereits ab Ende der 1930er Jahre hatte die Schauspielerin Erfolge auf der Bühne feiern können, unter anderem am Wiener „Deutschen Volkstheater“ in der Silvesterpremiere 1938 als Hermia in Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“ oder im Frühjahr 1940 mit der Rolle der Anna in der Komödie „Die Kinder“ von Hermann Bahr.
Erwähnt werden sollte, daß Olly Holzmann auch für die Synchronisation arbeitete, so lieh sie der Italienerin María Denis in dem Lustspiel „Komtess von Parma“ (1938, La contessa di Parma) ihre Stimme.
Filmographie
- Darsteller
- 1939: Hotel Sacher
- 1939: Frau im Strom
- 1939: Mutterliebe
- 1939: Das jüngste Gericht
- 1939: Meine Tante - Deine Tante
- 1939: Das Glück wohnt nebenan
- 1940: Tip auf Amalia
- 1940: Wiener G’schichten
- 1940: Sieben Jahre Pech
- 1940: Herzensfreud - Herzensleid
- 1942: 5000 Mark Belohnung
- 1943: Der weiße Traum
- 1944: Hundstage
- 1944: Mit meinen Augen (1948 uraufgeführt)
- 1945: Liebe nach Noten
- 1945: Erzieherin gesucht (1950 uraufgeführt)
- Synchronisprecher (Auswahl)
- 1938: Komtess von Parma