Das schwarze Schaf (Film)

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FILM

Das schwarze Schaf.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Das schwarze Schaf
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1943
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Prag-Film AG
IMDb: deueng
Stab
Regieassistenz: Miroslav Cikán
Drehbuch: Harald Bratt,
Toni Huppertz
Produktionsleitung: Gerhard Heydenreich
Musik: Peter Brandt
Dialogregie: Walter Jensen
Kamera: Václav Hanuš
Bauten: Erich Kettelhut
Aufnahmeleitung: Kurt Moos,
Frantisek Jerhot,
Vratislav Innemann
Besetzung
Darsteller Rolle
Lotte Koch Eva Heldmann
Ernst von Klipstein Dr. Fabricus
Waldemar Leitgeb Stefan Gudwill
Wilma Tatzel Steffi
Helmi Mareich Lisl
Rudolf Schündler Eduard Siedler
Werner Pledath
Victor Janson
Wilhelm H. König
Jakob Tiedtke
Ernst Legal
Wastl Witt
Hermine Ziegler
Friedrich Petermann
Walter Stummvoll
Karl Platen
Rudolf Stadler
Albert Johannes
Hans Sanden
Ernst G. Schiffner
Wilma Tatzel

Das schwarze Schaf ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1943. Die Uraufführung fand am 29. Februar 1944 statt.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Der alte Gudewill hatte in seinem Testament bestimmt, daß seine besten renommierte Verlagsanstalt zu gleichen Teilen seinem Neffen Stefan Cudswill und Eva Heldmann, der Tochter seines vor ihm verstorbenen Geschäftsteilhabers zufallen solle. Stefan galt als ein ausgemachter Windhund, als das schwarze Schaf seiner Familie, mit der er sich überworfen hatte. Nach Empfang seines Pflichtteils war er von seinem Heimatort verzogen: seit achtzehn Jahren verschollen. Trotz ihrer nun 23 Lenze war die äußerst tatkräftige und tüchtige Eva Heldmann die alleinige Leiterin des Verlagshauses, welches sie auf seiner bisherigen Höhe zu halten den Ehrgeiz hatte. Durch ein Detektivbüro hatte sie erfahren, daß ihr Kompagnon Stefan Gudewill nicht etwa, wie einige meinten, nach Australien ausgewandert sei, sondern sich wenige Autostunden entfernt in einer kleinen Landstadt angesiedelt hatte.

Stefan, der sich inzwischen die Hörner abgestoßen hatte, war, nachdem ihn der Brauereibesitzer Ignatz Leitner um seinen Besitz und um den größten Teil seines Vermögens durch betrügerische Manipulationen geprellt hatte, ein gesetzter, vernünftiger Mann geworden der durch Schriftstellern und durch Illustrieren seiner Publikationen seinen Lebensunterhalt redlich verdiente. Ein verbitterter, mit der Welt zerfallener Einsiedler. Eva, welche befürchtete, daß Stefan eines Tages seine Anrechte geltend machen und dann durch seinen Leichtsinn die Firma ruinieren würde, hatte beschlossen, ihren Partner dadurch auszuschalten, daß sie ihm durch eine einmalige Abfindung seinen Geschäftsanteil abkaufte. Und da man zum Abschluß eines derartigen Rechtsgeschäften den Beistand eines fachkundigen Juristen braucht, hattei sie den jungen Anwalt Dr. Fritz Fabricius veranlaßt, sie auf ihrer Autofahrt nach Gudwills derzeitigem Wohnort zu begleiten.

In der altertümlichen Kleinstadt deren Fachwerkhäuser und gewundene Gassen anheimelnd und romantisch wirken, stand das alljährliche drei Tage dauernde Schützenfest bevor. Eva und ihr Begleiter hielten Einkehr in Krenns Gasthof, wo sich die Feier abspielt.

Hier wurde um die Wette geschossen, hier gab es eine Festaufführung, hier herrschte Hochbetrieb bei Tanz und, fröhlichem Umtrunk. Hier hatte die Musikkapelle ihr Standquartier. In der Gaststube machten die beiden Reisenden die Bekanntschaft des großspurigen Ignatz Lettner und des Gemeindesekretär Eduard Siedel der sich die Allüren eines Couleurstudenten zugelegt hatte und sich als „geistiger Mittelpunkt“ des Ortes höchst wichtig vorkam. Aufs freundlichste begrüßt wurden die Gäste durch die adrette Kellnerin Steffi, eine frohgelaunte Blondine, die es Franz, dem Neffen von Leitner einem patentem forschen Burschen angetan hatte. Zuletzt tauchte Stefan Gudewill mit der von ihm gemalten Schießscheibe auf Eva war sofort angenehm enttäuscht. Dieser vertrauenerweckende, energische Mann war alles andere als ein entgleister Luftikus. — Mit einem Blick auf Evas hochgeschlossene Hemdbluse meinte die Steffi „Sie haben viel zu viel an!“, und ehe sie sich’s versah, war Eva umkostumiert. In ihrem schmucken Trachtenkleid wirkte die sonst so kühle, spröde und reservierte Eva viel liebenswürdiger und gefälliger.

Auch Dr. Fritz Fabricius der bisher sehr förmlich, offiziell und betont korrekt aufgetreten war, hatte sich unter dem Eindruck der Feststimmung in einen fröhlichen Gesellschafter verwandelt. Er hat. mit Siedel Brüderschaft getrunken, hatte einer hübschen Lisl den Hof gemacht und hatte sich dann sogar herbeigelassen, in Hemdsärmeln, einen Kellner markierend, den Gästen Schnäpse zu serviere, während Eva beim Wettschießen auf besten abschnitt und zur Schützenkönigin ausgerufen wurde. Aus dem Festtrubel hatten sich Fritz, Eva und Gudewill in ein Nebenzimmer zurückgezogen, und tatsächlich bedurfte es keiner langwierigen Debatten, um Stefan zu veranlassen, den Kontrakt zu unterzeichnen, durch den er seine Anrechte auf den Verlag auf Eva übertrug. Dieses Erfolges wurde Eva nicht recht froh. Sie hatte ihre Meinung über das „Schwarze Scharf" gründlich revidiert.

Sie bewunderte und liebte diesen stolzen, unabhängigen Mann, der sein Leben nach eigenem Ermessen gestaltete. Zum erstenmal gab Eva, die bisher ausschließlich in ihrem Beruf aufgegeangen war, ihren Gefühlen Raum. — In besagten, Nebenzimmer kam ein weiterer Geschäftsabschluß zustande, als Gudewill mit der von Eva erhaltenen Anzahlung von dem raffgierigen Ignatz Leitner sein ihm abgeschwindeltes Sägewerk zurückkaufte. Als er mit der Abfassung des Kaufkontraktes nicht recht zustande kam, geschah das Erstaunliche, daß die als Kellnerin fungierende Lisl, die bei einem Bauern als Erntehelferin bedienstet war, sich als eine perfekte Juristin erwies, beste Tips zur Hand hatte und den beiden den Wortlaut eines hieb- und stichfesten Kaufvertrages in die Feder diktiert, dieselbe List, die man sonst imit der Heugabel hantieren und Vieh füttern gesehen hatte. — Als Eva am Morgen nach dem Schützenfest GudewIll in seinem Heim aufsuchen will, findet sie in den peinlich sauber gehaltenen Bäumen, die gar nicht junggesellenhaft verschlampt anmuten, niemanden vor.

Auf dem Schreibtisch findet sie einige für sie bestimmte Zeilen: „Ich wollte es dir leicht machen. Daher bin ich gegangen." Stefan hatte gemeint, Evas gestrige Liebeserklärung sei nur eine flüchtige, momentale Aufwallung gewesen. Ehe sie sich zum Gehen wendet, zerreißt Eva den auf Gudewills Schreibtisch liegenden Kontrakt. Dann mahnt sie Fabricus zu schleunigen, Aufbruch. Dieser hat gerade noch Zeit — ausgerechnet durch seinen Nebenbuhler Siedel — Lisl ausrichten zu lassen, daß er sie zu heiraten wünsche, Lisl nimmt ihn beim Wort und erscheint prompt im Büro des Justizrates Dr. Fabricus, der ein den überstürzten Heiratsabsichten seines Sohnes — noch dazu mit einer einfachen Landpomeranze — keinesfalls erbaut ist.

Der alte Herr — ebenso wie sein Filius — machen große Augen, ala Lisl mit Berufung auf den einschlägigen Paragraphen des Bürgerlichen Gesetzbuches und auf einen Kommentar über Familienrecht, betreffend die Verbindlichkeit eines Heiratsvenprechens, darauf besteht, Fritzens Frau zu werden Die frühere Ernteeinsatz-Helferin entpuppt sich als die Tochter eines Leipziger Reichsgerichtsrats und als eine Doktoresser Juris. Damit ist ihre Ebenbürtigkeit erwiesen. Als zweites Brautpaar präsentieren sich Steffi und Franz, der auf das Erbe seines tyrannischen Onkels Leitner verzichtet hat und eine Anstellung beim Verlag Gudewill & Heldmann finden wird.

Obwohl Eva über Gudewills Verbleib nichts weiß, veranlaßt sie die Überschreibung der Firma auf seinen Namen und will nur noch vertretungsweise das Geschäft interimistisch leiten. Schon hatte sie nach wochenlangem vergeblichen Harren die Hoffnung auf ein Wiedersehen aufgegeben, da hört sie, daß ein — anscheinend recht intelligenter und geschickter — Mann, der sich Franz Leitner nennt, in der Versandabteilung des Verlages beschäftigt sei. Dieser angebliche Leitner ist kein anderer als der schmerzlich herbeigesehnte Stefan Gudewill, der, um sich in das Geschäft richtig einzuarbeiten, von der Pike aus angefangen hat. Ehe sie Stefan kennenlernte, hatte Eva in einem Familienalbum ein Photo gefunden, auf dem sie als kleines Kind auf Stefans Schoß sitzt. Auch hatte man ihr erzählt, daß die beiden verstorbenen Chefs gewünscht hätten, damit das Geld hübsch beieinander bleibt, daß Stefan und Eva einander heiraten sollten. Es fällt den beiden nicht schwer, diesen Wunsch ihrer verstorbenen Seniochefs zu erfüllen. Sicherlich werden sie das Ansehen des Verlages auch künftighin in in Ehren halten.

Quelle: Filmpost


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