Degen

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„Garde-Degen“ bzw. Paradesäbel (Gardes du Corps im Garde-Korps) mit einem goldenen Portepee (Griffschlaufen für Seitenwaffen)

Der Begriff Degen kann im Deutschen eine Reihe von unterschiedlichen Klingenwaffen bezeichnen, je nach historischem Kontext. Gemeinsam ist allen als „Degen“ bezeichneten Waffen, daß sie vorwiegend auf den Stich ausgelegt sind, im Gegensatz zu den auf Hieb (→ Schwert) oder Schnitt ausgelegten Säbel (→ Husarensäbel) oder Pallasch bzw. Messer oder Dolch (z. B. SS-Ehrendolch).

Offizierdegen, Galanterie-Degen

Blankwaffen des Dritten Reiches, rechtsaußen Luftwaffenschwert

Der Degen war auch Rangwaffe für Offiziere und Kavalleristen, sowie eine als Seitenwehr bezeichnete, d. h. an der Seite getragene blanke Waffe mit langer, gerader, schmaler, ein- oder zweischneidiger Klinge, welche es vorherrschend als Stichwaffe (Stoß-Degen), aber auch als Hiebwaffe (Haudegen, Pallasch) gab. Der Offizierdegen (auch: Offizier-Degen oder Offiziersdegen) wurde von den Offizieren der meisten Heere getragen.

Formen waren u. a. der deutsche Infanterieoffizier-Degen (IOD; rund um den Globus Vorbild für zahlreiche Offizier-Seitenwaffen), der Pallasch der Kürassiere und der Kavallerie-Degen.

Einen Degen mit einer breiten Klinge (einen Raufdegen) nannte man Fuchtel. Schläge mit der flachen Fuchtel auf den Rücken dienten zur Bestrafung von Unteroffizieren und Kadetten.

Schwert für Offiziere der Luftwaffe

Die Luftwaffe der Wehrmacht entschied, statt Offizierdegen- oder -säbel einzuführen (der Sonderstellung treubleibend), als Blankwaffe für Offiziere ein Schwert, das Flieger- oder Luftwaffenschwert einzuführen.

Regimentssäbel

Regimenter hatten oft besondere Einheitssäbel. Offiziere der Wehrmacht, die im Ersten Weltkrieg dienten, dürften statt den neuen Offizierdegen ihre vor 1918 getragenen Degen bzw. Säbel führen. Die Reichswehr führte die Tradition der Preußischen Armee fort, junge Fähnriche bei außerordentliche Leistungen, einen „Ehrendegen oder -säbel für hervorragende Leistungen auf der Waffenschule“ zu verleihen.

Trauerdegen

Der Trauerdegen war bei Hoftrauer anzulegen, später wurde das Tragen auch bei Ziviltrauer populär. Die Ausführung war bewußt schlicht gehalten und suchte die bei Blankwaffen sonst üblichen Lichtreflexion möglichst zu unterbinden. Griff und Gefäß (Parierstange, Bügel) waren aus angelaufenem und darum kaum reflektierendem Eisen, der Griff mitunter mit schwarzem Krepp umwickelt. Die Scheide war aus schwarzem Leder. Trauerdegen werden heute noch von den Reitendienern (berittene Ratsdiener in den norddeutschen Städten) in Hamburg getragen.

Sprüche

Gefäß eines Reiterdegens. Augsburger Arbeit um 1600. Charakteristisch ist, daß der Bügel nicht mit dem Knauf verbunden ist, sondern diesen knapp berührt.

Der alte Brauch, die blanke Klinge von Schwert, Dolch und Degen mit Kernsprüchen zu zieren, beweist - ebenso wie die immer reichere Ausgestaltung der Gefäße - die besondere Vorliebe des wehrhaften Mannes für diese ritterlichen Nahkampfwaffen. Diese alten Klingensprüche sind in vielen der erhaltenen Proben zugleich bündige Zeugnisse soldatischen Geistes.[1]

ERIS IN CHRISTO
(um 1350)
VINCERE AUT MORI
(1530)
Lustig bin ich
wers nit glaubt der probier mich
(1661)
Ein weib da der mann kein
Freudt ann hat die macht in
Verdrossen zu allen dingen
(auf einer Dolchklinge 1543)

Siehe auch

Literatur

  • Peter Hartmann und Reiner Herrmann: Infanterie-Offizierdegen 1889 und Varianten, Motorbuch Verlag

Verweis

Fußnoten

  1. Das Deutsche Volk, Band 10, Bibliographisches Institut AG., Leipzig 1937