Der Jäger von Fall (1936)

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FILM

Der Jäger von Fall.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Der Jäger von Fall
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1936
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Tonlicht-Film GmbH
Im Auftrag von: Universum-Film AG
IMDb: deueng
Stab
Regie: Hans Deppe
Regieassistenz: Paul May
Künstlerische Oberleitung: Peter Ostermayr
Drehbuch: Joseph Dalmann
Vorlage: Ludwig Ganghofer (Roman)
Produzent: Peter Ostermayr
Musik: Albert Fischer
Ton: Joachim Thurban
Kamera: Karl Attenberger
Kameraassistenz: Peter Haller
Standfotos: Reinhold Draber
Bauten: Hanns H. Kuhnert,
Mathieu Oostermann
Aufnahmeleitung: Günther Grau
Herstellungsleitung: Ernst Krüger,
Hans Herbert Ulrich
Schnitt: Paul May
Besetzung
Darsteller Rolle
Paul Richter Jagdgehilfe Friedl
Georgia Holl Sennerin Burgl
Betty Sedlmayr Loni
Hans Adalbert Schlettow Huisen Blasi
Gustl Stark-Gstettenbaur Toni Donhart
Rolf Pinegger Senner Lenz
Josef Eichheim Brandtner Michl
Willy Rösner Birkhofbauer
Marie Sera Friedls Mutter
Thea Aichbichler Buchnerin
Hans Hanauer Förster Donhart
Hélène Robert Therese, Frau des Försters
Philipp Veit Dr. Rauch
Franz Loskarn Jagdgehilfe Hias
Hans Henninger Leichtl Sepp
Fritz Bölke Obermeier Martl
Fanny Schreck Mutter Obermeier

Der Jäger von Fall ist ein Heimatfilm von 1936.
Die Dreharbeiten fanden in Oberbayern, Isar, Bad Tölz, Lenggries statt.
Die Uraufführung war am 17. November 1936.

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Im ersten dämmernden Licht des werdenden Tages liegt der Bergbauernhof dicht am Walde. Nichts regt sich weit und breit. Da löst sich aus dem Wald eine Gestalt, läuft rasch zum Hof. Ein rascher Griff, die Jagdflinte ist in der Dachrinne versteckt. Ein Sprung zum Fenstersims – wie eine Katze schleicht' der Obermeier- Martl in seine Kammer. Niemand hat ihn gesehen. – Gleichzeitig geht die Glocke beim Doktor Rauch. Der Jagdgehilfe Hias steht draußen. „Herr Doktor, Sie müssen mich verbinden. Ich bin angeschossen!" Von wem, weiß er nicht. Zwei Gendarmen, geführt vom Jagdgehilfen Friedl. durchsuchen den Bergbauernhof. Martl spielt den Unschuldigen. Die Rehhaare an seiner Jacke stammen noch aus der Zeit seines verstorbenen Vaters, sagt er frech. Sonst wird nichts gefunden.

Friedl erstattet dem alten Förster Donhart Bericht. Wieder einmal ist es der Bande von Wilderern geglückt, den Forstbeamten ein Schnippchen zu schlagen. Aber wartet nur, wir kriegen euch schon noch einmal! Doktor Rauch ist besorgt um den Bock, der ihm zugesagt ist, aber Friedl beruhigt ihn. Gleich heute will er noch mal den Wechsel kontrollieren oben in den Bergen bei der Lärchkofelalm. Dorthin geht der Friedl besonders gern, weil da die hübsche Burgl als Sennerin arbeitet, zusammen mit dem alten Lenz. Friedl hat Pech, die Burgl ist nach Fall hinuntergegangen zu ihrem Kind. Dieser vierjährige Junge ist der Gesprächsstoff des Dorfes. Niemand weiß, wer der Vater ist, und die Burgl sagt es nicht; tapfer trägt sie die Nachrede und tut ihre Arbeit auf der Alm. Gerade jetzt zahlt sie wieder unten in Fall der Frau Buchner das Kostgeld für den Franzl. Die Buchnerin will in Zukunft mehr haben; der Franzl wird alle Tage größer und sein Appetit auch. Ein Jäger will der Junge mal werden, ein Jäger wie sein bester Freund, der Friedl. Der Friedl die Burgl sieht nachdenklich vor sich hin.

Im Gastzimmer zum Isarwinkel trinken der alte der Sepp und der Vinzenz und frozzeln die Forstgehilfen am Tisch des Försters, wo auch Doktor Rauch sitzt. Friedl fehlt; er hat gerade im Revier halb im Wasser einen erlegten Rehbock gefunden. – Verdammte Lumpen! Die Spur des genagelten Stiefels zeigt neun Nägel. Wer hat neun Nägel an seinem Bergschuh? – Die Burschen vom Isarwinkel verlassen scheinbar harmlos den Gasthof, als sie sehen, daß der Förstertisch fest beim Kartenspiel sitzen bleibt. Die Finte des Försters ist also geglückt. Unerbittlich ist der Kampf gegen die Wilderer, denen das Blei verflucht lose im Rohr sitzt. Schonung gibt's keine! – Der Huisen- Blasi, ein strammer Bauernbursche, reinigt vor dem stattlichen Birkhof seine genagelten Bergschuhe mit verdächtiger Sorgfalt, ehe er ins Haus geht, um die Loni, die Tochter des reichen Birkhofbauern, zu begrüßen. Der Bauer sieht es nicht gern, daß sich sein einziges Kind mit dem wüsten Blasi abgibt. Die Burg kommt und bittet den Bauern um Aufbesserung ihres Lohns wegen ihres Franzl, Wer der Vater ist, sagt sie dem Bauern nicht.

Als der Blasi die Burgl sieht, bekommt er es mit der Angst. Hat sie vielleicht geplaudert, dann ist’s aus mit der Loni. Aber Burgl beruhigt ihn ernst und etwas verächtlich. Sie sorgt allein für ihr Kind, und daß der in den letzten vier Jahren so liederlich gewordene Blasi der Vater ist, geht niemanden etwas an. Im Hochwald verfolgt Toni, des Försters Sohn, die Wilderer; es gelingt ihm auch,. einen zu stellen. Es ist der Leichtl- Sepp, aber der Verwundete flieht und entkommt zur Hütte des Blasi, der ihn verbindet. Auf der Lärchkofelalm erwartet die Burgl den Dr. Rauch mit dem Friedl. Blasi dringt vorher in die Sennhütte, aber Burgl weist ihn hinaus. Als Friedl und der Doktor kommen, sieht der Jäger Biests Fußspur, misst sie und zählt die Nagellöcher. Gerade neun. Wer war hier? Die Burgl gibt verlegene Antworten. Friedl schöpft Verdacht, und richtig: da läuft ja der Kerl hinunter. Friedl hat ihn erkannt. Also das ist der Burgl ihr Schatz? Dann hat er ja hier nichts zu bestellen. Zornig verlässt Friedl mit Dr. Rauch die Sennhütte. Weinend sinkt das Mädchen auf die Bank.

Mitleidig sieht der alte Lenz, wie die Burgl leidet. In der Nacht schleicht er sich zur Jagdhütte, weckt den Friedl und sagt ihm, daß der Blasi der Vater von Burgls Kind ist. Aber wehe, sagt der Alte, wenn jemand auf das Mädel einen Stein wirft! Friedl ist jetzt versöhnt. Lenz geht wieder und kommt gerade zurecht, um die Burgl vor dem Blasi zu schützen, der sich heut Nacht mit Gewalt wieder das nehmen will, was sie ihm vor vier Jahren freiwillig schenkte. — Friedl weiß jetzt, wer der Wilderer mit den neun Schuhnägeln war, und der Blasi kennt seinen Feind auch. Der Endkampf beginnt. — Am Tage des Schützenfestes plant Blasi mit seinen Kumpanen einen groben Schlag, weil da das ganze Forstpersonal beim Fest ist. Aber den Leichtl- Sepp wollen sie nicht mitnehmen. Das Wild wollen sie noch in derselben Nacht mit dem Floh auf der Isar fortschaffen. — Das Schützenfest wird mit Musik und Bier gefeiert, juchzend schwenken die Burschen ihre Mädel beim Tanz.

Der Leichtl- Sepp sitzt wütend allein am Tisch, und im Trunk verrät er den Plan seiner Kumpane. Sofort brechen die Jäger auf. Aber schon haben die Wilderer ihren Plan ausgeführt. Blasi hat den Jagdgehilfen Anderl erschossen. Die Jäger treffen ein und erwarten das Floh mit den Wilderem; im Nachtdunkel schwimmt es die Isar hinab. Jetzt gleitet es in den Hinterhalt der Jäger.

Schüsse fallen. Die Wilderer sind gestellt, nur einer, der Blasi, entflieht. Wohin? Zur Burgl! Sie muss ihm bezeugen, daß er die Nacht bei ihr war; sonst kommt er ins Zuchthaus, er, der Vater ihres Kindes. An ihrer Herzensnot, um dem Kind die Schande zu ersparen, verspricht es die Burgl. Friedl kommt; sie sagt ihm, der Blasi sei bei ihr gewesen. "Aber der hat doch einen Menschen erschossen heut Nacht!" Burgfis Notlüge bricht in sich zusammen. Friedl stellt den Blasi auf der schmalen Holzbrücke über die tiefe Schlucht. Die Männer kämpfen um ihr Leben. Das Geländer kracht zusammen. Ein schwerer Fall, der Blasi stürzt in den Abgrund! Friedl hat gesiegt! – Hand in Hand sitzen zwei glückliche Junge Menschen vor der Senn- hatte und schauen hinaus in die sonnigen Berge der Heimat.


Wissenswertes

Südlich von Lenggries liegt tief versteckt und von hohen dunklen Tannenwäldern und wuchtigen Steinriesen eingeschlossen das kleine oberbayrische Dörfchen Fall. Hier spielte die spannende Geschichte des Jägers Friedl, das heimliche Treiben der Wilderer, hier lebt Burgl, die hübsche, junge Sennerin, und auf der wildschäumenden Isar fand der Endkampf zwischen den Jägern und den Wilddieben statt.

In dem Roman „Der Jäger von Fall“ von Ludwig Ganghofer wurde diese Geschichte festgehalten. Nach ihm drehte Peter Ostermayr für die UFA den Film „Der Jäger von Fall“.[1]

Fußnoten

  1. Filmwelt – Das Film- und Foto-Magazin, Nr. 38, 20. September 1936


Der Film