Der Unwiderstehliche
Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Der Unwiderstehliche |
Produktionsland: | Deutsches Reich |
Erscheinungsjahr: | 1937 |
Stab | |
Regie: | Géza von Bolváry |
Drehbuch: | Walter Forster, Alexander Lix |
Produktion: | Terra-Filmkunst GmbH |
Musik: | Franz Doelle |
Kamera: | Werner Brandes |
Schnitt: | Wolfgang Wehrum |
Bauten: | Emil Hasler |
Besetzung | |
Darsteller | Rollen |
Anny Ondra | Schuhfabrikantin Claudette Renier |
Hans Söhnker | André Vallier |
Erika von Thellmann | Madame Suzanne Midi |
Trude Hesterberg | Claudettes Tante Renier |
Mady Rahl | Claudettes Zofe Annette |
Arthur Schröder | Diener Antoine |
Ernst Dernburg | Strumpffabrikant Charles Vallier |
Paul Heidemann | Monsieur Pellerine |
Hubert von Meyerinck | Marquis de Rossignol |
Anton Pointner | Gaston |
Willi Schur | Polizist |
Paul Westermeier | Kommissar |
Harry Berber | Privatsekretär |
Maria Krahn | Claudettes Sekretärin Kaltenbach |
Erich Harden | Vorsitzender der Wahlkommission |
Fritz Lafontaine | Schiedsrichter bei der Midinettenköniginwahl |
Edith Meinhard | Andrés Freundin Jeanette |
Der Unwiderstehliche ist ein deutscher Spielfilm von 1937, der von April bis Juni 1937 gedreht wurde. Die Uraufführung fand am 20. August 1937 in Frankfurt am Main (Gloria-Palast) statt.
Weitere Titel
- Mein Verhängnis sind die Frauen (Verleihtitel )
- Mein Verhängnis (Arbeitstitel )
Handlung
Andrè Vallier ist ein hübscher Bengel, und die Frauen laufen ihm nach. Erstens weil sie wissen, daß er zu leben und zu lieben versteht, und zweitens, weil Andrè als der einzige Sohn des Herrn Charles Vallier einmal die größte Seidenweberei von Lyon erben wird und bis dahin genug Moneten zur Verfügung hat. Als Andre die Sache übertreibt und seine derzeitige Freundin Marianne mit in den Betrieb bringt, erlaubt sich der Papa eine kleine Strafpredigt. Der Herr Sohn schmeißt sich in die Brust und beginnt ein neues Leben, ohne einen Sous in der Tasche und ohne des Vaters kreditfähigen Namen.
Wo beginnt man – in einer Filmoperette – ein neues Leben? In Paris. Na, klar doch als Portier des Modesalons der Madame Suzanne Midi sehen wir Andrè wieder. Er steht nicht lange an der Tür. Die Chefin erkennt mit geübtem Auge, was für ein Adonis in der Uniform des Pförtners steckt, und befördert ihn zum Leiter der Modenschau und damit in ihre Nähe. Freilich auch in die Nähe der sehr, sehr und noch einmal sehr hübschen Mannequins. Monsieur Pellerine, der Geschäftsführer des Salons, bangt alsogleich um seine „älteren Rechte“. Madame Midi ist, wie schon ihr Name sagt, eine Dame im Zenit des Lebens. Sie darf also noch hoffen. Aber das Unglück schreitet schnell. Besonders in Renier-Schuhen! Claudette Renier, die führende Persönlichkeit der Renier-Schuhwerke , erscheint im Modesalon Midi, und der ahnungslose Andrè muß sie durch eine Verkettung holdseliger Umstände für ein Mannequin halten. Claudette geht auf den Spaß ein, zumal sie durch die von ihrer energischen Tante geförderten Aussichten, den verarmten und bis auf die Knochen degenerierten Marquis Rossignol heiraten zu müssen, Appetit auf den Umgang mit einem jungen Mann bekommen hat, der nicht hinter ihrem Mammon her ist.
Andrè und Claudette verabreden sich für den Midinettenball. Madame Midi ist jedoch auch da – gefolgt und verfolgt von ihrem mehr als treuen Pellerine – und das Pärchen Andrè und Claudette hat einige Mühe, sich näherzukommen. Unterdessen liegt Nannette, die Zofe, in Claudettes Bett, spielt die Kranke und muß sich trotzdem mit dem Marquis verloben. So energisch ist die Tante Renier! Freilich, Claudette ist es nicht minder: Als der von früheren Erfolgen in Sicherheit gewiegte Andrè seine Schöne schon in seinem Zimmer sieht, entschlüpft sie ihm.
Schon am nächsten Vormittag tut es ihr leid, und als sie hört, daß Andre nicht in den Modesalon gekommen ist, geht sie – als Krankenpflegerin natürlich nur! – zu ihm in die Wohnung. Es passiert aber nichts, nur einen Kaffeefleck kriegt das Kleid von Claudette, und Andrè rennt zur Hausbesorgerin, um den Schaden reparieren zu lassen. Just in diesen paar Minuten kommt Madame Midi zu Besuch. Was bleibt der nur schwach bekleideten Claudette übrig, als durch das Fenster der Parterrewohnung zu flüchten? Der Schutzmann an der nächsten Ecke scheint anderer Meinung zu sein. Marsch aufs Revier! Dort treibt sich – o diese Reporter) – gerade ein Journalist herum. Das Resultat? – Einen Moment, bitte! Erst sei noch berichtet, daß Andrè von Madame Midi erfahren hat, wer die hübsche Claudette eigentlich ist. Die Schuhkönigin Renier? Andrè kann also, mit dem Kleid Claudettes in den Händen, auf dem Polizeirevier aussagen, wer da in so entzückend wenig bekleidetem Zustand der Polizei ins Garn ging. Claudette, die natürlich annehmen muß, Andrè habe von Anfang an über sie Bescheid gewußt und sei nur des Mammons wegen hinter ihr her, schnappt hörbar ein und rauscht gekränkt ab.
Inzwischen hat der vertrackte Reporter seinen Bericht und sein Foto in die Zeitung gebracht, und die Öffentlichkeit liest und sieht mehr, als dem guten Ruf Claudettes dienlich ist. – Tante Renier reckt sich jetzt überlebensgroß empor! Da der Marquis ohnehin abgelehnt hat, eine junge Dame zur Marquise zu machen, deren Unterwäsche der Gegenstand einer pikanten Reportage wurde, muß Claudette, ob sie will oder nicht, den Monsieur Andrè heiraten. Der gibt sich nicht zu erkennen, nennt die „unmöglichsten Leute“ als seine Verwandten und läßt eine prachtvolle Auslese dieser Andrè Verwandten anmarschieren. Da packt Claudette das Entsetzen, sie türmt und ... Und ...? Am Ende sehen wir Andrè und seine Claudette, innig umschlungen und der Erde entrückt, wirklich entrückt. Wie das geschah, wird nicht verraten. Valliers Seidenstrümpfe und Reniers Schuhe kommen so eng zusammen, daß hier nur eines übrigbleibt: Licht aus, Vorhang zu! Schluß der Vorstellung!