Deschner, Günther

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Günther Deschner (Lebensrune.png 14. Mai 1941 in Fürth) ist ein deutscher Historiker, Publizist und Dokumentarfilmer, der sich vorwiegend mit der Zeit des Nationalsozialismus und Fragen des Nahen Ostens, insbesondere der Kurden-Frage, befaßt.

Wirken

Deschner studierte an der Universität Erlangen-Nürnberg Geschichte und Politische Wissenschaft. Er war ein Schüler Hans-Joachim Schoeps und wurde 1968 mit seiner Arbeit „Gobineau und Deutschland. Der Einfluss von Gobineaus Essai »sur inégalité des races humaines« auf die deutsche Geistesgeschichte 1853- 1917promoviert. Anschließend war er Lektor und Redakteur in mehreren Zeitungs- und Buchverlagen. Als Journalist schrieb er meist in der Tageszeitung Die Welt, in der er zeitweise Ressortleiter der Kulturpolitik war, aber auch in kleineren Periodika wie criticón oder dem Wochenblatt Junge Freiheit.

Von Dezember 2009 bis Februar 2011 war Günther Deschner Chefredakteur des neugegründeten Nachrichtenmagazins Zuerst!. Seine Mitarbeit in dem vom Verleger Dietmar Munier herausgegebenen Magazin sah Deschner als Fortführung seiner bisherigen politischen Positionen:

„Ich und meine Kollegen haben in der Welt nicht anders geschrieben, als wir heute schreiben. Wenn man das heute möglicherweise als zu rechts empfinden sollte, kann man sagen, nicht wir haben uns weiter nach rechts bewegt, sondern das Parteiensystem und die Medienlandschaft haben sich weiter nach links bewegt.[1]

In seinem Buch Die Kurden. Volk ohne Staat beschreibt Deschner den politischen, historischen und wirtschaftlichen Zustand der Kurden. Seit 1972 hat er Kurdistan mehrfach bereist und das Bestreben kurdischer Parteien und Bewegungen nach Unabhängigkeit verfolgt. Er führte Gespräche mit Mustafa Barsani, dem Chef der Patriotischen Union Kurdistan (PUK), Dschalal Talabani sowie dem seit Jahren inhaftierten ehemaligen Führer der PKK Abdullah Öcalan. Stets wurden – so seine Bilanz – die Kurden wie Bauern auf dem Schachbrett der regionalen wie auch internationalen Politik benutzt.

In seinem Buch Reinhard Heydrich – Biographie eines Reichsprotektors (2008) hält sich Deschner weitesgehend an die politisch korrekte Geschichtsschreibung. Ingrid Weckert merkt dazu in ihrem Buch über die Reichskristallnacht an, daß Deschner Unstimmigkeiten über Reinhard Heydrichs Verhalten und seinen Tagesablauf während dieses Ereignisses, die ihm ihrer Auffassung nach hätten auffallen müssen, nicht erwähnt. Sie stellt auch die Echtheit der der Öffentlichkeit in diesem Zusammenhang vorgestellten „Dokumente“ in Frage. Sie wirft Deschner ebenfalls vor, die Authentizität derselben nicht überprüft zu haben. Damit, wie sogenannte Dokumente nach 1945 fabriziert und danach dem Bundesarchiv übergeben worden, sind hat sich der Historiker Udo Walendy, in seinem Vortrag „Die Methoden der Umerziehung, ausführlich beschäftigt.

Schriften

  • Menschen im Ghetto. Vorwort von Jean Améry. Bertelsmann Sachbuchverlag, 1969
  • Reinhard Heydrich. Statthalter der totalen Macht. Esslingen am Neckar: Bechtle, 1977 (Neuaufl. unter dem Titel Reinhard Heydrich Biographie eines Reichsprotektors, Universitas Verlag, München 2008 ISBN 978-3-8004-1482-6)
  • Saladins Söhne: Die Kurden – das betrogene Volk. München: Droemer Knaur, 1983
  • Der 2. Weltkrieg. Bilder, Daten, Dokumente. München: Bertelsmann, 1983
  • Die Kurden. Volk ohne Staat. München: Herbig, 2003
  • Bomben auf Baku. Schnellroda : Edition Antaios, 2009

Verweise

Fußnoten