Deutschvölkische Freiheitspartei

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Die Deutschvölkische Freiheitspartei (DVFP; ab 16. Dezember 1922), ab 1924 Nationalsozialistische Freiheitspartei/Nationalsozialistische Freiheitsbewegung Großdeutschlands genannt, ab Februar 1925 Deutschvölkische Freiheitsbewegung (DVFB) genannt, war eine völkische deutsche Partei in der Weimarer Republik, die politisch zwischen der DNVP und der NSDAP anzusiedeln war. Am 14. Juli 1933 wurde die Deutschvölkische Freiheitsbewegung aufgelöst.

Geschichte

Reinhold Wulle (1882–1950) von der DNVP, von 1928 bis 1933 Vorsitzender der DVFP, im Gespräch mit einer Frau vor dem Reichstag in Berlin, 1925

Nach einem Artikel zum Vertrag von Rapallo und einem faktischen Mordaufruf gegen Walther Rathenau wurde Wilhelm Henning aus der Reichstagfraktion der DNVP ausgeschlossen. Daraufhin bildeten radikale Parteimitglieder eine Völkische Arbeitsgemeinschaft in der DNVP. Eigentlich die Völkischen in der DNVP halten wollend, distanzierte sich die Partei auch auf Druck von Finanziers von der AG. Zur folgerichtigen Umwandlung der AG in eine Partei trugen Ernst zu Reventlow, Theodor Fritsch, Artur Dinter und Rudolf Buttmann bei. Das erste Parteiprogramm bestimmte als Ziele: Frei vom Diktat von Versailles! Frei vom unfruchtbaren Parlamentarismus! Frei von Judenherrschaft und Börsen-Kapitalismus! Frei von jeder Ausbeutung der Arbeit! Frei vom Marxismus und Bolschewismus, vom Klassenkampf und Kastengeist! In einer Veröffentlichung von 1923 wurde die Ziele konkretisiert:

  • 1. Eine völkische Diktatur mit einen Reichsverweser der durch eine geheimen Rat kontrolliert wird.
  • 2. Das deutsche Reich ist ein Bundesstaat, die Staatspersönlichkeiten der Einzelstaaten sind zu achten.
  • 3. Der Reichstag wird ersetzt durch ein ständisches Berufsparlament […]
  • 9. Bildung völkischer Ausnahmegerichte zum Schutz von Ehe und Familie, Vaterland und Volkstum.

In den Jahren 1922/23 traten Teile von Landesverbänden der DNVP und des 1922 in fast allen Ländern des Deutschen Reiches verbotenen Deutschvölkischen Schutz- und Trutzbundes in die neue Partei ein. Hinzu kamen der „Deutsche Freiheitsbund“ von Eberhard von Brockhusen, die „Großdeutsche Arbeiterpartei“ und der „Deutschsoziale Bund“ von Hans Georg von Mosch.

Unterstützung erhielt die DVFP vom Alldeutschen Verband, obwohl Heinrich Claß die parteipolitische Zersplitterung durch die Neugründung bedauerte. Nachdem die DVFP Mitglieder der in einigen Ländern verbotenen NSDAP in ihren Reihen das Parken bis zum Verbotsende erlaubte, wurde auch die DVFP ab dem 23. März 1923 in den Ländern Preußen, Baden, Sachsen und Thüringen verboten. Am Marsch auf die Feldherrnhalle nahm auch der Parteivorsitzende Albrecht von Graefe teil. Mai 1924 gaben NSDAP und DVFP die Bildung einer gemeinsamen Reichstagsfraktion als Nationalsozialistische Freiheitspartei bekannt.

Die Reichsführerschaft übernahmen Erich von Ludendorff, Gregor Strasser und Albrecht von Graefe. Nach der Entlassung Adolf Hitlers aus der Festungshaft zerfiel dieser völkische Block schnell. Von der NSDAP wurde ihr als Vertreterin nur einer Bevölkerungsschicht Klassenkampfabsichten vorgeworfen. Mit der Massenbewegung NSDAP nicht konkurrieren könnend suchte die DVFP im Aufbau einer Kadertruppe ihr Heil. Doch schon 1925 war man nicht einmal in der Lage alle Parteigremien zu besetzen. Ein Teil des Apparates (Ortsgruppe, Kreis, Gau) bestand nur in der Theorie.

Parteiverbände

Zu den Parteiverbänden zählten die Jugendorganisationen Bismarck-Orden und Graf York von Wartenburg, der Bund völkischer Freiheitskämpfer von 1926 bis 1929, der Deutschvölkische Soldatenbund als Ersatz für den 1922 verbotenen Bund nationalgesinnter Soldaten, der Deutschvölkische Studentenbund ab 1930 und die Völkischen Turnerschaften.

Parteipresse

Zur Parteipresse zählten u. a. Das Deutsche Tageblatt - Großdeutsche Warte, die Deutschen Nachrichten, die Kampfschriften der Deutschvölkischen Freiheitspartei und die Schriftenreihe Unsere Waffen - Rüstzeug der Deutschvölkische Freiheitspartei 1926 bis 1931.[1]

Parteivorsitzende

Siehe auch

Fußnoten

  1. Dieter Fricke (Hg.): Lexikon zur Parteiengeschichte, Band 2, Leipzig 1984