Ludendorff, Erich

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Erich Ludendorff, der „Held von Lüttich“ und „Befreier Ostpreußens“

Erich Friedrich Wilhelm Ludendorff (Lebensrune.png 9. April 1865 in Kruschewnia bei Schwersenz, Provinz Posen, Preußen; Todesrune.png 20. Dezember 1937 in Tutzing) war ein deutscher Offizier der Preußischen Armee und des Kaiserlichen Heeres, zuletzt General der Infanterie und Politiker. Im Ersten Weltkrieg hatte der Feldherr als Erster Generalquartiermeister und Stellvertreter Paul von Hindenburgs, des Chefs der Dritten Obersten Heeresleitung, bestimmenden Einfluß auf die deutsche Kriegführung und Politik.

Unterschrift

Leben

Ludendorff als Major der Preußischen Armee

Familie

Ludendorff kam als zweites Kind auf dem Gutshof seiner Eltern zur Welt. Sein Vater, dessen Vorfahren dem Geschlecht der schwedischen Wasa-Könige entsprangen, war Rittmeister der Reserve. Seine Mutter stammte aus dem preußischen Schwertadel. Sein älterer Bruder hieß Konrad, welcher von der Hauptkadettenanstalt Plön relegiert wurde und 1919 auf der Insel Java verstarb. Sein jüngerer Bruder hieß Hans Ludendorff und sollte ein international be- und anerkannter Astrophysiker und Astronom werden. Seine Schwester Gertrud heiratete den Richter und ersten Präsidenten des Reichsfinanzhofes Gustav Jahn. Sein Vater erwarb zuerst ein Gut, das er später verkaufte, um drei Güter zu pachten. Jedoch schaffte er es nicht, diese rentabel zu bewirtschaften und war gezwungen, diese wieder zu veräußern; die Anmeldung eines Konkursverfahrens konnte er vermeiden. Nach einiger Zeit erhielt Ludendorff sen. eine Anstellung bei einer Hagelversicherung. Der soziale Abstieg von Gutsherren zum Kleinbürgertum der Familie Ludendorff und das wenige verfügbare Geld waren für Erich Ludendorff zeitlebens ein Ansporn, bestes zu leisten und den Aufstieg zu schaffen.

Ausbildung

Ludendorff schlug die Offizierskarriere ein und besuchte in den Jahren 1877 bis 1882[1] das Kadettenvorkorps Plön sowie die Preußische Hauptkadettenanstalt Groß-Lichterfelde. In Plön übersprang der außerordentlich begabte Kadett zwei Klassen; in Lichterfelde gehörte er der „Selecta“ an, welche besonders fähige Kadetten auf das Offizierspatent vorbereitete und diese einer schwierigen Abschlußprüfung unterzog. 1882 kam Erich Ludendorff als junger Leutnant zum Infanterie-Regiment „Herzog Ferdinand von Braunschweig“ (8. Westfälisches) Nr. 57 nach Wesel. 1887 wurde er zu einem Seebataillon (Marine-Infanterie) der Kaiserlichen Marine versetzt und diente unter anderem auf den Schiffen Seiner Majestät „Niobe“, „Baden“ und „Kaiser“. Er wurde zeitweise als Militärgesandter nach Rußland kommandiert.

Erster Weltkrieg

Stab des Generalfeldmarschalls von Hindenburg (er hatte als Oberbefehlshaber Ost seit 1. November 1914 das Oberkommando über alle deutschen Truppen der Ostfront, bis auf die Heeresgruppe Mackensen; später Chef der Obersten Heeresleitung, vorne, mittig) mit Erich Ludendorff, Max Hoffmann (rechts von Hindenburg), Alfred von Vollard-Bockelberg (ganz rechts) und anderen
Von Hindenburg (links) und Ludendorff, 1917
Margarethe Ludendorff, geschiedene Pernet, geb. Schmidt (1875–1936) im Dezember 1915

Der erfolgreiche Sturm 1914 auf Lüttich, die Siege in Ostpreußen unter dem Oberbefehl des Generals der Infanterie von Hindenburg als Generalmajor und Chef des Stabes bei der 8. Armee (Ludendorff war sowohl aufgrund seiner Vorerfahrungen als Militärbeobachter im Kaiserreich Rußland als auch aufgrund seiner Erfolge an der Westfront für diese Aufgabe prädestiniert), insbesondere Tannenberg (die Invasoren der Kaiserlich Russischen Armee standen bis zu 10 Kilometer auf ostpreußischem Gebiet) und die Stabilisierung der Westfront 1916 begründeten den Ruhm des inzwischen vom Kaiser beförderten Generalleutnants als Feldherr. Von 1916 bis 1918 war er Generalstabschef und Erster Generalquartiermeister.

Gustav Stresemann persönlich forderte Ludendorff auf, sich als autoritärer politischer Führer, nur Wilhelm II. unterstellt, an die Spitze des Reiches zu stellen, was Ludendorff ablehnte.

Die Gründung der UFA 1917 geht auf Ludendorff zurück, am Frieden von Brest-Litowsk war er maßgeblich beteiligt. Ein Mitglied der katholischen Zentrumspartei bot Ludendorff an, vor Gericht zu dessen Gunsten auszusagen:

„Ew. Exzellenz geben jetzt ihre Denkwürdigkeiten heraus. Der Hauptvorwurf der ihnen gemacht wird, ist der, Sie hätten unter allen Umständen den Krieg bis zur völligen Niederwerfung der Feinde, d. h. bis zur Erreichung der weitestgehenden deutschen Kriegsziele führen wollen. Vor mir liegt die Niederschrift, der eingehenden Unterhaltung, die ich im September 1917 mit Ew. Exzellenz in Kreuznach zu führen die Ehre hatte. Bei dieser Unterhaltung haben Ew. Exzellenz mir gegenüber zum Ausdruck gebracht, als ich sagte, daß es mir doch sehr erwünscht erscheine, die flandrische Küste in die Hand zu bekommen: Ja, aber Herr Brockmann, wenn wir nun ohne die flandrische Küste jetzt oder bald den Frieden bekommen könnten, könnte man es da verantworten, den furchtbaren Krieg deswegen noch fortzusetzen? Auch bezüglich des Erzbeckens von Briey und der Campine machten Ew. Exz. hier Bemerkungen, wonach Sie darauf keinen so entscheidenden Wert legten, und auch deswegen den Krieg nicht eine Stunde mehr fortsetzen wollten, wenn ein guter Frieden auch ohne die zu haben sei. Sie sagten damals noch, die Berliner Regierung – ich meine daß Sie den Grafen Roedern als Gewährsmann anzogen – hätte ihnen Zahlen angegeben, wonach dieser Erwerb gar nicht so bedeutungsvoll für unsere deutsche Volkswirtschaft wäre. Ich gestehe ruhig ein, daß ich damals über ihre Auffassung sogar im Innern recht enttäuscht war, da ich selber mit der festen Überzeugung nach Kreuznach gekommen war, daß wir die flandrische Küste und das Erzbecken von Briey unbedingt in unsere Hände bekommen müßten. Erst durch diese Unterhaltung mit Ew. Exzellenz bin ich darin schwankend geworden, ebenso wie ich andererseits in der Überzeugung durch den Besuch im großen Haupt-Quartier bestärkt worden bin, daß der Krieg nur gewonnen werden könnte, wenn der unseligen Miesmacherstimmung in der Heimat Einhalt geboten würde. Da Ew. Exzellenz in dem Briefwechsel mit Herrn Scheidemann selber verlangen, vor einen Staatsgerichtshof gestellt zu werden, so halte ich mich für verpflichtet, meine Zeugenschaft zu diesen Punkten Ew. Exzellenz hierdurch als ehrlicher deutscher Mann anzubieten. Auch sonst können Ew. Exzellenz von diesen Mitteilungen jeden beliebigen Gebrauch machen. Mit dem Ausdruck meiner unwandelbaren Verehrung und Treue verbleibe ich Ew. Exzellenz ergebenster Gez. Brockmann, R.-A.“[2]

Zwischenkriegszeit

Ludendorff nahm am Kapp-Aufstand und mit Adolf Hitler am Marsch auf die Feldherrnhalle teil.

„Er marschierte seelenruhig alleine vor den Mündungen der auf ihn gerichteten Gewehre weiter.“[3]

Vom Vorwurf des Hochverrates wurde Ludendorff, dank einer weitgehend noch intakten deutschen Justiz, freigesprochen. Nach dem Verbot der NSDAP im Jahr 1923 vertrat Ludendorff von 1924 bis 1928 die DVFP im Deutschen Reichstag. 1925 war er Kandidat für das Amt des Reichspräsidenten und gründete am 6. September des selben Jahres den vaterländischen Tannenbergbund. Mit seiner zweiten Frau, der Publizistin und Philosophin Dr. Mathilde Ludendorff (geb. Spieß), wandte er sich in zahlreichen Schriften gegen überstaatliche Mächte wie Judentum, Freimaurerei und Jesuiten, durch die er das Deutsche Reich bedroht sah. In seinen Schriften kritisierte er jedoch auch Hitler und die NSDAP.[4]

Nach der Regierungsübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 wurden Teile seiner Schriften aus dem Vertrieb entfernt.

Ehen

Margarethe

Ludendorffs erste Frau Margarethe (1875–1936), geschiedene Pernet, geb. Schmidt, heiratete er 1909 (sie brachte vier Kinder mit in die Ehe); das Paar trennte sich 1925, die Ehe wurde im Juli 1926 geschieden. Margarethe war in erster Ehe seit 1894 mit Carl Maria Anton Robert Pernet (1867–1927; Direktor der „Vereinigten Berliner Mörtelwerke“) verheiratet, ihre Kinder waren Franz, Erich, Heinz und Margot, die später den Marineoffizier, zuletzt Konteradmiral, Ernst Schuhmacher heiratete. Die Flieger Franz und Erich Pernet fielen beide im Ersten Weltkrieg an der Kriegsfront. Sie war seit dem 1. April 1932 Mitglied der NSDAP und später der NS-Frauenschaft.[5] Heinz Pernet (1896–1973) diente ebenfalls im Ersten Weltkrieg, dann bis 1923 bei der Reichswehr, später bei der Luftwaffe der Wehrmacht. Kurz vor ihrem Tode (manche Quellen vermuten Freitod) vermochte Margarethe, die bis zuletzt den Namen „Ludendorff“ trug, noch letzte Zeilen zu schreiben:

„Ich bitte verbrannt und bei meinen gefallenen Söhnen begraben zu werden. Meinen letzten Gruß meinen Kindern und allen Lieben. Margarethe Ludendorff. Solln, den 13. August 1936“

Mathilde

Am 14. September 1926 folgte die Hochzeit mit Mathilde Kleine, geb. Spieß.[6] Sie wohnten zuerst in Ludendorffs Münchener Villa, 1933 zogen die beiden in das nun umgebaute Haus nach Tutzing um.

Tod

Margarethe Ludendorff, Todesanzeige vom 13. August 1936
Zeitungausgabe vom 20. Dezember 1937 zum Tode von Erich Ludendorff

Nach Ludendorffs Tod am 20. Dezember 1937 wurde durch den Reichskanzler Adolf Hitler ein Staatsakt angeordnet, dieser fand an der Feldherrnhalle in München am 22. Dezember 1937 statt.

Beisetzung

Seine Beisetzung fand in Tutzing, dem Alterssitz der Ludendorffs, statt. Die vorgesehene letzte Ruhestätte im Tannenberg-Nationaldenkmal lehnte die Witwe ab, da sie ihren Mann bei sich haben wollte. Der für Erich Ludendorff durchgeführte Staatsakt erfolgte gegen seinen ausdrücklichen eigenen Willen. In der Folge vom 5. September 1934 seiner Halbmonatsschrift „Am heiligen Quell Deutscher Kraft – Ludendorffs Halbmonatsschrift“[7] hatte Ludendorff geschrieben (S. 405):

„Für das Gedenken in den Erinnerungtagen der Schlacht von Tannenberg meinen Dank. Ich bin gefragt worden, ob dereinst von mir ein politisches Testament zu erwarten sei. Zunächst gedenke ich zur ‚Freude‘ von Juda und Rom und ihren Helfershelfern, aber vor allem zum Nutzen der geistigen Bewegung, die mein Name vertritt, noch recht lange zu leben. Dann aber wird auch mein Leben, wie jedes Leben, abgeschlossen sein. Ich gab in ihm dem Deutschen Volk ganz eindeutig so viel Klares und Großes für Gegenwart und Zukunft zu seiner Volksschöpfung auf den Weg, daß ich nicht die Absicht habe, noch besondere Weisungen zu hinterlassen. Nur für meine Beisetzung in Deutscher Muttererde habe ich Bestimmungen getroffen. Sie soll ohne jedes militärische Gepränge, das mir ja zustehen würde, nach Deutscher Gotterkenntnis nur im Beisein von Deutschen stattfinden, die ihr leben. — In den Gedenktagen der Schlacht von Tannenberg. Erntings 1934. Ludendorff.“

BRD

Das 1961 durch die BRD-Justiz ausgesprochene Verbot des von seiner Frau geführten Bundes Deutscher Gotterkenntnis (auch Ludendorff-Bewegung) wurde 1977 aufgehoben.

Ludendorff in der BRD-Geschichtsschreibung

Ludendorff wird in der politisch korrekten Geschichtsfälschung gerne als Kriegstreiber dargestellt. Tatsächlich mahnte er bereits um die Jahrhundertwende angesichts der antideutschen Stimmungsmache von Frankreich und Großbritannien vor den Auswirkungen eines großen europäischen Krieges. Insbesondere die Landrüstung Frankreichs, das wesentlich mehr Männer zum Wehrdienst einzog als das Deutsche Reich, gab ihm Anlaß zur Sorge.

Das Scheitern der Regierung Bethmann-Hollweg, die auf dem Kompromißwege den Frieden zu erhalten versuchte, ist in erster Linie nicht auf Ludendorffs Kriegslust zurückzuführen, sondern auf die konsequente Ablehnung durch die Westmächte. Im August 1918 riet Ludendorff, den sinnlosen Kampf diplomatisch zu beenden, während z. B. Walter Rathenau noch auf Kriegsfortsetzung drängte. Sein in der BRD-Literatur erwähnter Brief an Hindenburg, in dem er vor Adolf Hitler warnte und ihn einen „Reichsverderber“ nannte, entpuppte sich Anfang der 1990er Jahre als plumpe Fälschung, wie z. B. auch im Großen Wendig erwähnt wird.

Zitate

Mathilde Ludendorff mit ihren beiden Söhnen Asko und Hanno von Kemnitz in München am 21. Dezember 1937 auf dem Weg zum Generalkommando am Vortag des Staatsaktes
  • „Die Lage, in die das Deutsche Reich geraten war, ist aber nicht in seiner Verfassung begründet – es war dieselbe Verfassung wie zu Zeiten des Fürsten Bismarck –, sondern von den Staatsangehörigen selbst verschuldet. Sie verstanden weder die Weltgeschichte und die Zeichen ihrer Zeit, noch vermochten sie, in internationalem, pazifistischem Denken befangen, zu verstehen, daß in Rücksicht auf die Geistesrichtung anderer Völker Macht in der Hand einer starken Regierung das einzige Mittel ist, die Freiheit und Wohlfahrt eines Volkes zu sichern, und daß nur staatliche Macht, nach innen vor verbrecherischem Wirrwarr auf allen Gebieten, nach außen vor dem Sklaventum bewahren kann. Macht und Gewalt sind im Leben der Staaten und Völker erst dann zu verabscheuen, wenn sie zur Vergewaltigung anderer und zu unsittlichen Zwecken benutzt werden, wie es auf der einen Seite die Bolschewisten tun, um ihre Herrschaftsgelüste und ihren Blutrausch, auf der anderen Seite die Entente und das Volk der Juden um ihr Machtstreben und ihre Neigungen zu befriedigen. Mit der hohen germanischen Anschauung von der Macht und Gewalt des Staates, die in dem sozialen Preußentum sich verkörpert, hat dies nichts zu tun.“[8]
  • „Hätte ich die Revolution Orgien feiern lassen, dieses größte aller Hasardspiele geduldet, das je mit einem Volk gespielt ist, so würde mir nichts vorgeworfen werden, allerdings müßte ich auf die Ehre verzichten, von dem ersten Ministerpräsidenten der Deutschen Republik[9] Hasardeur, von dem zweiten, ihrem ersten Reichskanzler[10], größter Volksverderber genannt zu werden.“[11]
  • „Über alles das schweigt sich das Weißbuch aus! Denn es wendet sich in seiner ganzen Art gegen den durch mich vertretenen Militarismus, von dem Herr Philipp Hiltebrandt[12] in seinem schönen Buch: ‚Das europäische Verhängnis‘ (1919) schreibt: ‚Dadurch, daß die Armee sich in der Hand der Krone befand und ihren Angehörigen die Beteiligung am politischen Leben untersagt war, blieb sie der Politik und den politischen, konfessionellen, partikularistischen und ökonomischen Gegensätzen, die das deutsche Volk vor 1914 zerrissen, entrückt. Sie stellte ein Volksheer dar, aufgebaut auf dem demokratischen Gedanken der allgemeinen Wehrpflicht, ausgebildet und geführt von einem aristokratischen, in der Tradition erzogenen Offizierskorps und unterstellt der monarchischen Spitze des Staates. In ihr war die Mischung der drei Verfassungsformen, die ein großer antiker Geschichtsschreiber als die beste aller Staatsverfassungen erklärt hat, und die traditionell militärisch-technische Disziplin mit dem Geiste der Vaterlandsliebe verbunden. Nur so konnte jene geistige Macht entstehen, die im vergangenen Weltkriege vier lange Jahre hindurch siegreich der vereinten Macht von fünf Kontinenten Widerstand leistete und von der ein uns feindlicher Publizist einmal gesagt hat, daß sie das Größte ist, was die Neuzeit überhaupt geschaffen hat.‘ Das ist der deutsche »Militarismus«, der vom Feinde bekämpft wurde, weil er in ihm die Grundlage für die Größe Deutschlands erblickte, das ist der deutsche Militarismus, der von den eigenen Landsleuten begeifert wurde, weil er die Selbstlosigkeit gegenüber zügelloser Gewinnsucht, weil er den Staatsgedanken gegenüber den selbstischen Interessen vertrat.“[13]
  • „Daß ich die Zahl der Geschütze und Gefangenen, die uns der Feind abgenommen hatte, mitteilen sollte, konnte kein Mensch erwarten, doch auch der leider so objektiv denkende Deutsche nicht! Wir waren nicht das starke Volk, von dem mir gerade in jenen Tagen so oft gesprochen wurde! Das dauernde Lesen der feindlichen Heeresberichte hatte schon genug Schaden getan. Das Mißtrauen gegen die Meldungen der Obersten Heeresleitung ging stellenweise so weit, daß sie an der Hand der feindlichen Heeresberichte verglichen wurden. Das war so recht deutsch! War es nicht ein großer strategischer Sieg, wenn wir die Flandernfront z. B. 1917 hielten, obschon wir taktische Mißerfolge hatten, die uns Gefangene und Materialverlust kosteten? Wenn ich meldete, der Feind wäre in unsere Artillerie eingebrochen, so ergab sich hieraus der Verlust an Gefangenen und Geschützen. Genügte das nicht? Wollte man noch im Unglück wühlen? Die Oberste Heeresleitung hatte den Abdruck der feindlichen Heeresberichte im Vertrauen auf die Einsicht des deutschen Volkes zugelassen. Ich hatte später die Empfindung daß es ein Fehler war. Der Feind trieb mit seinen Berichten förmlich Propaganda bei uns und drückte unsere Stimmung. Ein nachträgliches Verbot, die Berichte wiederzugeben, erschien mir allerdings noch fragwürdiger. Frankreich wußte sehr gut, warum es den Abdruck unserer Heeresberichte nicht zuließ, obwohl wir keinerlei Propaganda durch sie trieben. Daß ich auch Rücksichten auf den Eindruck der Heeresberichte bei den Verbündeten zu nehmen hatte, habe ich dargelegt. Dies war schwerwiegend in einer Lage, in der unsere Bundesgenossen alle Hoffnungen auf uns setzten. Eins muß unbedingt zugegeben werden: die Wolffschen Kommentare zu meinen Heeresberichten, die in Berlin entstanden und lediglich für das neutrale Ausland bestimmt waren, hatten keine glückliche Fassung. Für den Ton der Telegramme lagen gute Gründe vor. Als ich aber die sich hieraus ergebenden Mißstände erkannte, stellte ich sie sofort, wenn auch zu spät ab.“[14]
  • „Viele Menschen waren schon mit dem Vorschlag meiner Kanzlerschaft an mich herangetreten. Dieser Gedanke war verfehlt, wenn auch gut gemeint. Die Arbeit, die ich zu bewältigen hatte, war ungeheuer; um den Weltkrieg zu führen, mußte ich das Kriegsinstrument beherrschen. Das verlangte schon eine ungewöhnliche Arbeitskraft. Undenkbar war es, daneben noch die Leitung der so ungemein schwerfällig arbeitenden Regierung zu übernehmen, die noch vielmehr einen ganzen Mann erforderte. Lloyd George und Clemenceau konnten Diktatoren sein, die Kriegführung im einzelnen beschäftigte sie aber nicht. Deutschland brauchte einen Diktator, der in Berlin und nicht im Großen Hauptquartier saß. Dieser Diktator mußte ein Mann sein, der die Verhältnisse in der Heimat vollständig übersah und kannte. Ihm wäre Berlin vielleicht gefolgt. Ich konnte diese Aufgabe nicht übernehmen. Im Kampf mit mir selbst wurde ich mir darüber klar. Nicht scheu vor Verantwortung hielt mich davor zurück, sondern die klare Erkenntnis, daß eine Menschenkraft nicht ausreicht, das Volk in der Heimat und das Heer am Feinde in diesem Volks- und Weltkriege allen Widerständen und Reibungen zum Trotz, denen ich als Vertreter des berüchtigten Militarismus überall begegnet wäre, gleichzeitig zu führen.“[15]

Ahnengalerie

Auszeichnungen und Ehrungen (Auszug)

Erich Friedrich Wilhelm Ludendorff.jpg
General der Infanterie a. D. Erich Friedrich Wilhelm Ludendorff.jpg
Ludendorff als Politiker
General der Infanterie a. D. Erich Friedrich Wilhelm Ludendorff in seinem Alterswohnsitz in Tutzing

Schriften (Auswahl)

  • Wie der Weltkrieg 1914 gemacht wurde (1934) (PDF-Datei), weitere Formate
  • Meine Kriegserinnerungen (PDF-Datei)
  • Kriegführung und Politik (1921) (PDF-Datei)
  • Entgegnung auf das amtliche Weißbuch: Vorgeschichte des Waffenstillstandes (1919)
    • Heft 3: Das Verschieben der Verantwortlichkeit (PDF-Datei)
  • Weltkrieg droht (PDF-Datei)
  • Französische Fälschung meiner Denkschrift von 1912 über den drohenden Krieg (PDF-Datei)
  • Deutsche Abwehr – Antisemitismus gegen Antigojismus (PDF-Datei)
  • Urkunden der obersten Heeresleitung über ihre Tätigkeit, 1916–18 (PDF-Datei)
  • Gefesselte Arbeitskraft – Drei Aufsätze über die Wirtschaft (PDF-Datei)
  • Der Charakter des anderen oder Ludendorffs Kriegserinnerungen und das deutsche Arbeiterblut (1920) (PDF-Datei)
  • Der totale Krieg (PDF-Datei)
  • Auf dem Weg zur Feldherrnhalle (PDF-Datei)
  • Vernichtung der Freimaurerei durch Enthüllung ihrer Geheimnisse:
  • Das Geheimnis der Jesuitenmacht und ihr Ende (PDF-Datei)
  • Durch Paulus von Gudrun zum Gretchen (PDF-Datei)
  • Abgeblitzt – Antworten auf Theologengestammel (1937)
  • Hitlers Verrat der Deutschen an den römischen Papst (1931–1999, 22 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
  • Das Marne-Drama – Der Fall Moltke Hentsch (1934, 31 S., Scan-Text, Fraktur).pdf (PDF-Datei)
  • 1. Des Volkes Schicksal in christlichen Bildwerken 2. Geisteskrise (1935–2000, 22 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
  • Judengeständnis – Volkszerstörung durch Christentum (1936, 8 S., Scan, Fraktur) (PDF-Datei)
  • Kriegshetze und Völkermorden in den letzten 150 Jahren (1935–1999, 188 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
  • Schändliche Geheimnisse der Hochgrade (1932, 29 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
  • Die überstaatlichen Mächte im letzten Jahr des Weltkrieges (1927–1999, 30 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
  • Mein militärischer Werdegang – Blätter der Erinnerung an unser stolzes Heer (1933, 204 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
  • General und Kardinal Erich Ludendorff über die Politik des Nuntius Pacelli und späteren Papstes Pius XII. 1917–1937 Enthüllungen über das deutschfeindliche Treiben des Vatikan Zusammmengefaßt und herausgegeben von Mathilde Ludendorff (1939–2001, Nachdruck) (PDF-Datei)
  • Über Unbotmäßigkeit im Kriege (1935, 44 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
  • Tannenberg – Geschichtliche Wahrheit über die Schlacht (1939–1998, 146 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
  • Aus der Giftküche der unsichtbaren Väter (um 1937) (PDF-Datei)
  • Ein Trauerspiel in 3 Aufzügen und einem Zwischenspiel (1935) (Netzbuch)
  • Geleitwort zu Unsere Kinder – unsere Zukunft! von Rudolf Oeser (Netzbuch)
  • Das Scheitern der neutralen Friedensvermittelung: August/September 1918 (1919) (Netzbuch)

Siehe auch

Literatur

Buchdeckel: Erich Ludendorff Sein Wesen und Schaffen (1938) von Mathilde Ludendorff
  • Hanno von Kemnitz: Der letzte Weg des Feldherrn Erich Ludendorff, Ludendorffs Verlag (1938)[17]
  • Claus M. Wolfschlag: Augenzeugen der Opposition. Gespräche mit Hitlers rechten Gegnern. Verlag Zeitenwende, Dresden 2002, ISBN 3934291147; S. 88–94
  • Walter Löhde:
    • Ludendorffs gerader Weg – Ein Gang durch die Werke und Schriften des Feldherrn (1940, 37 S., Scan, Fraktur) (PDF-Datei)
    • Erich Ludendorffs Kindheit und Elternhaus (1938, 162 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
  • Wilhelm Crone: Das ist Ludendorff (1937, 203 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
  • Alfred Stoß: Ludendorff, der ewige Recke (1937, 135 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
  • Günther Weidauer: General Ludendorff, sein Weg und Wille (1936, 45 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
  • Hellmuth Blume: General Ludendorff im Urteil der öffentlichen Meinung (1935, 99 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
  • Kurt Fügner: General Ludendorff im Feuer vor Lüttich und an der Feldherrnhalle in München (1933, 28 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
  • H. G. Waldow: Ludendorffs Kampf gegen die Knechtung des deutschen Volkes durch Priesterherrschaft (35 S., Scan, Fraktur) (PDF-Datei)
  • Hans Kurth: Die Wahrheit über Ludendorff und seinen Kampf (53 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
  • Feldherrnworte – Aussprüche Erich Ludendorffs, Ludendorffs Verlag, München
    • 1. Band (1938, 88 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
    • 2. Band (1938, 116 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
    • 3. Band (um 1940, 122 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
  • Ein kampfreiches Leben für das unsterbliche Volk, Ludendorffs Verlag, München (PDF-Datei)
  • Friedrich der Große auf seiten Ludendorffs, Ludendorffs Verlag, München (1932–2000, 78 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
  • Hermann Rehwaldt: Mit Ludendorff vor Lüttich Nach Berichten von Augenzeugen (um 1935, 95 S., Scan-Text, Fraktur) (PDF-Datei)
  • Mathilde Ludendorff: Erich Ludendorff – Sein Wesen und Schaffen, (Netzbuch), Ludendorffs Verlag, München 1938
  • Bernhard Schwertfeger: Erich Ludendorff, in: Willy Andreas / Wilhelm von Scholz (Hg.): Die Großen Deutschen. Neue Deutsche Biographie. Propyläen Verlag, Berlin, 4 Bde. 1935–1937, 1 Ergänzungsbd. 1943; Fünfter Band, S. 531–544
  • Detlev Rose: Die Thule-Gesellschaft. Legende – Mythos – Wirklichkeit [= Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Nachkriegsgeschichte, Bd. XXI]. Grabert-Verlag, Tübingen ³2008, ISBN 978-3-87847-242-1
  • Hans Delbrück: Ludendorffs Selbstporträt (1922) PDF-Datei)
  • Wilhelm Prothmann: Der Rechtsstaat Ludendorffs (1955) (PDF-Datei)
  • Friedrich Georg / Thomas Jung: 1918 – Die Tore zur Hölle: Die verheimlichte Wahrheit über den Untergang des deutschen Kaiserreiches, Kopp Verlag, 2019, ISBN 978-3864456244 [237 S.]
  • Wilhelm Prothmann: Was will Ludendorff? (1935) (Netzbuch)

Verweise

Fußnoten

  1. Johannes Fischart (Erich Dombrowski): Politiker und Publizisten. XXXVI: Erich Ludendorff. In: Die Weltbühne. 7. November 1918, S. 427 f.
  2. Ferdinand Werner: Der Wahrheit eine Gasse, 1919, S. 86 im Buch u. S. 88 in der PDF-Datei (PDF-Datei)
  3. Robert Wistrich, jüdischer Historiker
  4. Kritikpunkte waren die Bejahung des Christentums und die Bündnispolitik mit dem Vatikan.
  5. Parteigenossin Ihre Exzellenz Frau Margarethe Ludendorff, Studiengruppe Naturalismus, 13. Februar 2013
  6. Prominente ohne MaskeDrittes Reich, FZ-Verlag, 1998, ISBN 3924309396
  7. Am heiligen Quell Deutscher Kraft – Ludendorffs Halbmonatsschrift, Folge 11, 5. Scheidings 1973 (PDF-Datei)
  8. Kriegführung und Politik (1921), S. 303
  9. Gemeint ist Philipp Scheidemann.
  10. Gemeint ist Gustav Bauer.
  11. Entgegnung auf das amtliche Weißbuch: Vorgeschichte des Waffenstillstandes (1919) Heft 3: Das Verschieben der Verantwortlichkeit, S. 53
  12. Informationen über Philipp Hiltebrandt (PDF-Datei)
  13. Entgegnung auf das amtliche Weißbuch: Vorgeschichte des Waffenstillstandes (1919) Heft 3: Das Verschieben der Verantwortlichkeit, S. 54
  14. Entgegnung auf das amtliche Weißbuch: Vorgeschichte des Waffenstillstandes (1919) Heft 3: Das Verschieben der Verantwortlichkeit, S. 56/57
  15. Kriegführung und Politik (1921) S. 328
  16. Alle Bilder aus: Erich Ludendorff – Sein Wesen und Schaffen, Ludendorffs Verlag, München, 1938
  17. Einziger geschlossener Text- und Bildbericht von den Trauerfeierlichkeiten und dem Staatsbegräbnis des 22. Julmonds 1937