Deutsche Nachrichtenagentur

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Deutsche Nachrichtenagentur (DENA) hieß eine von der amerikanischen Besatzungsmacht im Herbst 1945 in ihrer Besatzungszone gegründete Presseagentur.

Sie hieß zunächst – genauso wie die in der britischen Besatzungszone gegründete Agentur – „German News Service“, wurde aber zur Unterscheidung von dieser in DANA (Deutsche Allgemeine Nachrichtenagentur) umbenannt. Zur Verbreitung der DANA-Nachrichten diente der ehemalige Soldatensender „Paula“. Das war ein sogenannter Eisenbahnsender, weil er auf Schienen montiert war. Erst nachdem dieser Ende 1946 abgebrannt war, baute man ein eigenes Fernschreibnetz auf.

Im Februar 1946 erhielt die Agentur eine deutsche Geschäftsführung. Geschäftsführer war Walter Fritze, der spätere Pressesprecher des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Chefredakteur wurde Johannes Haas-Heye. Als dieser bald darauf zur amerikanischen Nachrichtenagentur United Press ging, wurde sein Nachfolger Felix von Eckardt, der spätere Bundespressesprecher.

Am 26. Oktober 1946 lizenzierte der amerikanische General Robert A. McClure in Bad Nauheim die Nachfolgerin der DANA, die DENA (Deutsche Nachrichtenagentur), die wie der dpd in der britischen Zone als Genossenschaft arbeitete. Zu diesem Zeitpunkt beschäftigte die DENA 426 deutsche Mitarbeiter und 15 Amerikaner.

Die DENA war eine der Vorläuferagenturen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und ging am 18. August 1949 in dieser auf.

Danach wurde die DENA von der dpa zum technischen Dienstleister für Nachrichtenagenturen und Medien umgestaltet. Sie betrieb Sender für die Verbreitung von Agenturdiensten und erbrachte Dienstleistungen für den Empfang von Agenturdiensten bei den Medien. Die Entstehung der Satellitenkommunikation beraubte die DENA eines wichtigen Standbeins und führte 1998 zu ihrer Auflösung.

Logo DPA

Die Deutsche Presse-Agentur

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) ging 1948 aus der Deutschen Nachrichtenagentur (Dena), dem Deutschen Pressedienst und der Süddeutschen Nachrichtenagentur (Südena) hervor, sie wurde am 18. August 1949 in Goslar gegründet. Erster Chefredakteur und Geschäftsführer wurde Fritz Sänger. Die erste Meldung ging am 1. September 1949 an die Redaktionen. Der Unternehmenszweck der dpa ist die Sammlung, Verarbeitung und Verbreitung von Nachrichten-, Archiv- und Bildmaterial jeder Art. Laut Statut soll die Agentur diese Aufgabe „unparteiisch und unabhängig von Einwirkungen und Einflüssen durch Parteien, Weltanschauungsgruppen, Wirtschafts- und Finanzgruppen und Regierungen“ erfüllen.

Zentralisierung

Die Zentralredaktion mit den Abteilungen für Bild, Text, Audio, Video, Grafik und Weltnetz befindet sich seit 2010 in Berlin. Nach den Angaben zum Geschäftsjahr 2016 unterhält man 12 Landesdienste mit 58 Büros BRD-weit; „Journalistische Mitarbeiter“ – was immer darunter zu verstehen ist – habe man weltweit 1300.[1] Hamburg ist weiterhin Unternehmenssitz und zuständig für den Verwaltungsbereich.

Im Zeitraum 2010 bis Frühjahr 2013 wurde das Online-Kundenportal dpa news aufgebaut. Zudem schloß die dpa mit der US-Agentur Associated Press einen Vertrag über die Nutzung von AP-Texten und -Fotos in der BRD, der BRÖ und der Schweiz.[2]

Verfilzung mit dem Regime

Die OMF-BRD hält über ihre Rundfunkanstalten[3] einen Gesamtanteil von 11,64 % am Gesamtkapital sowie Aufsichtsratsposten. Aufsichtsräte sind u. a. der Chefredakteur des ZDF, Peter Frey, und der Programmdirektor Hörfunk des NDR, Joachim Knuth.[4] Diese Gegebenheiten betreffen den äußerlich feststellbaren Einfluß der BRD-Blockparteien, welche auch über das leitende Personal der Rundfunkanstalten bestimmen.

Umsatz

Der Umsatz betrug im Jahr 2010 87,8 Millionen Euro, 2016 94 Millionen Euro.

Personalien (dpa)

Chefredakteure

  • 1991–2010: Wilm Herlyn
  • 2013 ist Roland Freund Chef der Inlandsredaktion.

Türkischsprachige Meldungen

Seit Frühjahr 2009 verbreitete dpa Meldungen auch in türkischer Sprache. Man wollte die Mediennutzung türkischstämmiger Zuwanderer erhöhen und sie dadurch besser integrieren, hatte dpa in Hamburg erklärt.[5] „Die Bevölkerungsgruppe der Migranten wächst besonders in den großen Städten“, erläuterte dpa-Geschäftsführer Michael Segbers. „Wir sind uns mit Medienwissenschaftlern einig, daß die deutschen Medien diese Gruppe stärker als potenzielle Leser und Nutzer berücksichtigen sollten.“[6] Nach neun Monaten stellte man den Dienst wieder ein.[7]

Verweise

Filmbeiträge

Fußnoten

  1. Netzpräsenz dpa, Zahlen. Keinesfalls hat dieses Heer von Textlieferanten einen entsprechenden Berufsabschluß.
  2. Netzpräsenz Agenturjournalismus [1]
  3. Siehe näher Rundfunkbeitrag
  4. Stand Juli 2017
  5. Deutsche Presse-Agentur berichtet in Zukunft auch auf Türkisch, Deutschlandradio Kultur, 10. Dezember 2008
  6. dpa startet türkischen Dienst, presseportal.de, 10. Dezember 2008
  7. „heute2: dpa stellt türkischen Dienst nach nur neun Monaten ein“, Meldung vom 13. November 2009 [2]