Die vier Gesellen

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FILM

Die vier Gesellen.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Die vier Gesellen
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1938
Laufzeit: 96 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Tonfilm-Studio Carl Froelich & Co.
Erstverleih: Universum-Film Verleih GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: Carl Froelich
Regieassistenz: Rolf Hansen,
Harald Braun
Drehbuch: Jochen Huth
Vorlage: Jochen Huth (Bühnenstück)
Produzent: Carl Froelich
Produktionsleitung: Friedrich Pflughaupt
Musik: Hansom Milde-Meißner
Ton: Carlheinz Becker
Kamera: Reimar Kuntze
Kameraassistenz: Benno Stinauer
Bauten: Walter Haag,
Franz Schroedter
Aufnahmeleitung: Arno Winckler
Schnitt: Gustav Lohse
Besetzung
Darsteller Rolle
Leo Peukert
Ingrid Bergman Marianne Kruge
Sabine Peters Käte Winter
Carsta Löck Lotte Waag
Ursula Herking Künstlerin Franziska
Hans Söhnker Lehrer Stefan Kohlund
Leo Slezak Prof. Lange
Erich Ponto Regierungsrat Alfred Hintze
Annemarie Schwindt Elegante Sekretärin einer Strumpffabrik
Heinz Welzel Feinmechaniker Martin Bachmann
Rudolf Klix Berufsschuldirektor
Karl Haubenreißer Fabrikdirektor
Lotte Braun Direktionssekretärin
Hans Jürgen-Weidlich Zudringlicher Herr
Robert Forsch Direktor der Kunstgewerbeschule
Wilhelm P. Krüger Maurermeister
Willi Rose Straßenbahnschaffner
Max Rosenhauer Hauswirt
Ernst G. Schiffner Geschäftsmann
Hans Jürgen Weidlich Berliner an der Litfaßsäule
Kurt Mikulski Ausstellungsdiener
Fritz Lafontaine 1. Grafikschüler
Carl-August Dennert 2. Grafikschüler
Zarah Leander Sängerin
Traute Bengen
Hugo Froelich

Die vier Gesellen ist eine deutsche Literaturverfilmung von 1938. Ingrid Bergman übernahm in diesen Film ihre erste deutschsprachige Filmrolle. Der Film wurde von April bis Mai 1938 in Berlin gedreht. Die Uraufführung fand am 1. Oktober 1938 in Hamburg statt.

Weitere Titel

  • Die 4 Gesellen (andere Schreibweise)
  • Ja, ja die Liebe (Abschnittstitel)

Handlung

Quelle
Folgender Text ist eine Quellenwiedergabe. Unter Umständen können Rechtschreibfehler korrigiert oder kleinere inhaltliche Fehler kommentiert worden sein. Der Ursprung des Textes ist als Quellennachweis angegeben.

Vier mutige Gesellen wollen das Leben meistern, zuerst kommt Marianne, bildhübsch, blond, voller Zuversicht und Ehrgeiz. „Was die Männer können, können wir Mädels allemal!“ Dann kommt die reizende Käthe, süß, mit zärtlichen Rehaugen und Stupsnäschen, auch einsatzbereit, aber mehr schwärmerisch und anlehnungsbedürftig. Zu Marianne blickt sie auf, über die Männer hat sie noch nicht so recht nachgedacht, ist aber auch da voll zärtlicher Erwartung. Die dritte im Bunde ist die blonde Lotte, auch nett, aber nüchtern, hausbacken, zielbewußt, soweit ihr eigene Wohlbefinden infrage kommt. Sie zweifelt nicht daran, daß sie schon einen Dummen finden wird, und steht mit beiden Füßen sehr sachlich im Leben. - Die Vierte endlich ist Franziska, die dunkelhaarige Talentbestie, sie kann etwas und geht auf die auf in ihrer Kunst, die sie ganz ausfüllt. - Die vier Mädels haben sich zu einer Firma zusammen getan, ein Büro für Werbung und Reklame, daß sich stolz „Die vier Gesellen“ nennt.

Das kann so: Sie kannten sich von der Fachschule für Kunstgewerbe her, die sie zusammen absolviert hatten. Der alte Professor Lange hatte sie bei der Abschiedsfeier mit Glück- Segenwünschen, aber nicht ohne Sorge entlassen. Aller Anfang ist schwer, würden die vier Mädels dem Kampf ums Dasein gewachsen sein? Der junge Lehrer Stefan Kulund hätte ja gern seiner Schülerin Marianne das alles erspart und das Mädel einfach geheiratet, aber die Sache ging ganz schief. Seine überlegende Art reizte ihren Widerstand, und er titulierte sie „Dickkopf“. Nun gucken gut, dann wird er eben nach Dresden gehen, in seine neue Stellung, als Reklamechef eines großen Zigarettenunternehmens und - abwarten bis Marianne sich die Hörner abgelaufen hat. Zunächst aber zogen die viel einmal los auf Stellensuche, treppauf, treppab, nichts blieb ihnen erspart. Als sie sich halb durch Zufall einmal wieder trafen, hatte Marianne eine Idee.

Wir wollen zusammen weitermachen. Und so waren „Die vier Gesellen“ gegründet. Ab nun an hausen die vier zusammen in der Potsdamer Straße hoch unterm Dach und warten der Aufträge, die da kommen sollen. Sie kommen aber nicht. Acht hübsche Frauenhände haben keinerlei Arbeit. Marianne, die Führerin, ist unermüdlich. Sie dringt vor ins Allerheiligste der XYZ-Zigarettenfabrik, um zu fragen, ob die vier Gesellen nicht den großen Reklameauftrag bekämen, der ausgeschrieben war. Der Reklamechef ist-Stefan Kohlund, der von Dresden nach Berlin versetzt ist. Entsetzt flieht Marianne und kommt beschämt in das Atelier zurück, in dem der alte Professor Lange von Zeit zu Zeit als heimlicher Helfer erscheint. Im Interesse derselben versucht Marianne es doch noch einmal. „Geschäftsinteresse vor Privatinteresse“ sagt Lotte spitz. Marianne steht vor Stefan. Es ist zu spät, der Auftrag ist vergeben. Das Mädchen wankt vor schwäche und Schmerz, Stefan stützt sie, sie weint leise an seiner Brust, da kommt die Sekretärin herein. Schluß! Marianne flieht beschämt, Stefan Kohlund tobt, nun weiß er nicht mal die Adresse der Frau, die er seit einem Jahr heiraten will. Verzweifelt schleicht Marianne nach Hause. Da! Was ist das? Vom Blitzableiter über dem Atelier der vier Gesellen weht eine Fahne. Das ist doch ein weibliches Nachthemd! Da muß jemand übergeschnappt sein. Das stimmt auch, aber vor Freude! Kätchens frischgewaschenes Nachthemd kündet flattert den ersten Sieg der vier Gesellen. Die Firma hat den Auftrag der XYZ erhalten. Und aus eigener Kraft, denn Stefan Kuhlnd wußte ja gar nicht, wer die für Gesellen waren. Selig klingeln die Mädchen die XYZ an.

„Lauter Weiber! Das ist ja entsetzlich!“ stöhnt Stefan, aber nun weiß er, wo Marianne steckt, als sie als letzte spricht. Mit den Worten „Ich Rindvieh“ haut er den Hörer auf die Gabel. - Nun geht's los. Bald klebt der Geschäftsmarke der vier Gesellen an allen Plakatsäulen. Mariannes Ehrgeiz macht Luftsprünge, schon sieht sie die Firma am Kurfürstendamm ganz groß. Stefan bekommt den zweiten Korb, aber nun ist Schluß, den dritten Heiratsantrag muß jetzt Marianne machen. Ihr Arbeitseifer befeuert sich an dem lockenden Bilde vor dem großen Geschäft, aber, aber die drei anderen Gesellen werden lauter und lauter. Was ist passiert? Die tüchtige Lotte hat sich ausgerechnet auf der Finanzamt eine Type von Regierungsrat angelacht, gerade das, was sie suchte, unbeweibt und etwas leistungsbedürftig. Dem gehört jetzt ihr ganzes Sinnen und trachten. Heiraten ist besser als Plakate zeichnen.

Und das sanfte Kätchen ist in die Hände eines energischen Feinmechaniker Martin Bachmann gefallen. Halb zog es sie, halb sank sie hin. Kätchen kann doch so schwer jemand etwas abschlagen. Martin versteht keinen Spaß. Er trift sich heimlich so oft mit Käthe im dunklen Hausflur, bis das Mädel des Freundin weinend berichten muß, daß sie ein Kind erwartet. Marianne kann nun noch das Paar zusammengeben fürs Leben. Bleibt nur noch Franziska. Aber auch diese wirklich begabte Künstlerin hat sich selbstständig gemacht. Ihr großes, heimlich gemaltes Ölbild wird in der Ausstellung den Ehrenplatz haben. Es heißt „Die vier Gesellen“ und zeigt die Mädels bei der Arbeit. Die stolze Marianne, die sanfte Käte, die lebenskluge Lotte und die Künasterin Franziska, die von jetzt ab keine Plakate mehr machen will.

Marianne steht allein auf weiter Flur. Sinnend betrachtet sie das Bild. Noch einmal durchlebt sie alles, den harten Aufstieg, den endlichen Erfolg und dann - „Treuloses Pack, verliebt sich, verlobt sich, verheiratet sich!“ Marianne dreht sich um. Stefan steht hinter ihr. „Bleib wie du bist, Marianne!“ Einen dritten Heiratsantrag kann er nicht machen, aber wenigstens - eine Liebeserklärung.... Er hat die Arme um sie gelegt, sie hält sich an seinem Schlips fest. Soll sie weinen oder lachen? Aus dem Bilde sehen stumm und freudig zu die vier Gesellen.


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