Donnersdorf
Staat: | Deutsches Reich |
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Gau: | Mainfranken |
Landkreis: | Schweinfurt |
Einwohner (2017): | 1944 |
Bevölkerungsdichte: | 72 Ew. p. km² |
Fläche: | 26,97 km² |
Höhe: | 251 m ü. NN |
Postleitzahl: | 97499 |
Telefon-Vorwahl: | 09528 |
Kfz-Kennzeichen: | SW, GEO |
Donnersdorf befindet sich entweder unter Fremdherrschaft oder wird durch die BRD oder BRÖ staatsähnlich verwaltet. | |
Bundesland: | Bayern |
Donnersdorf ist eine Gemeinde im unterfränkischen Kreis Schweinfurt. Der Ort liegt am Fuße des Zabelsteins und somit am Rande des Steigerwalds.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erstmals erwähnt wird Donnersdorf als Damphahesdorf im Jahr 779 in einer Urkunde des Klosters Fulda. Ab etwa 1000 war der Ort eine eigenständige Pfarrei und Sitz eines Hochgerichts des Fürstbischofs von Würzburg im Oberamt Zabelstein.[1]
1525 zogen im Zuge des Bauernkrieges die Bauern aus den Ämtern Gerolzhofen und Haßfurt vor die nahe Burg Zabelstein und belagerten diese, während die örtlichen Bauern aus Donnersdorf und Oberschwappach am 28. April nach Theres zogen und das dortige Kloster besetzten. Durch Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn wurde die zerstörte Burg Zabelstein zwar wieder aufgebaut, jedoch vernichtete 1689 ein Feuer wieder große Teile der Burg. Da man sie nun dem Verfall preisgab, verwendeten die Bürger von Donnersdorf Steine der Ruine für den Bau ihrer Kirche.
Als Teil des fränkischen Hochstiftes Würzburg wurde es 1803 zugunsten Kurbayerns säkularisiert und fiel 1814 endgültig an das Königreich Bayern.
Denk- und Sehenswürdigkeiten
- Durch seine Lage am Falkensteiner Weinberg ist Donnersdorf reich gesegnet an Winzerbetrieben. Zu Pfingsten findet jährlich das überregional bekannte und beliebte Weinfest statt.
- Die heutige katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptistae ist der sechste Kirchenbau in Donnersdorf. Sie wurde in den Jahren 1808 bis 1811 errichtet und beherbergt Werke des Bildhauers Josef Halbig. Von der früheren Kirchenburg sind noch die Kirchgaden erhalten.
- Eine Mariensäule in der ungefähren Ortsmitte stammt aus dem Jahr 1871.
- Fünf Sühnekreuze, Musikantensteine genannt, an der Straße von Donnersdorf nach Falkenstein. Laut der Sage sollen hier sieben Musikanten in Streit geraten und fünf von ihnen erschlagen worden sein.
- Ein großes Logistikzentrum des Riesenkonzerns „Kaufland“ wurde in den Jahren 2001–2002 errichtet. Die Bruttogrundfläche des Komplexes beträgt etwa 99.500 m².
Bekannte, in Donnersdorf geborene Personen
- Andreas Halbig (1807–1869), deutscher Bildhauer
- Johann Halbig (1814–1882), deutscher Bildhauer
Personen, die in Donnersdorf wirkten oder wirken
- Bernhard Grzimek (1909-1987), Autor, Tierfilmer, Zoologe; hatte seinen Altersruhesitz in der Donnersdorfer Mittelmühle
Sagen
- An der Straße von Falkenstein nach Donnersdorf stehen fünf Kreuzsteine, die fünf Musikanten genannt. Ihr sonderbarer Name hat angeblich folgenden Grund: Es war in alter Zeit zu Falkenstein wieder einmal Tanzmusik auf Kirchweih und sieben Musikanten spielten dazu auf. Alle sieben sprachen dem Most stark zu, wurden warm und kamen auf dem Heimweg in argen Streit. Fünf von ihnen wurden dabei erschlagen und von den Leuten kurzerhand an Ort und Stelle eingescharrt. Den sechsten Musikanten fand man tot neben der Straße von Donnersdorf nach Haßfurt. Auch dort steht ein Kreuzstein. Der siebte Musikant scheint am Leben geblieben zu sein. In den vierziger Jahren des vorigen [19.] Jahrhunderts wurde in der Nähe der fünf Steine ein Acker als Hopfengarten angelegt, wobei man wirklich zwei Totenköpfe und sonstiges menschliches Gebein fand, aber sogleich wieder der Erde zurückgab und überdeckte.[2]
- Zwischen Pusselsheim und Donnersdorf liegt ein grundloser Brunnen, in dem schon viele Personen ertrunken und versunken sein sollen.[3]
Bilder
Logistikzentrum des „Kaufland“- Konzerns – ein „Fremdkörper“ inmitten der fränkischen Landschaft