Durch die Wüste

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FILM

Durch die Wüste.jpg
Filmdaten
Originaltitel: Durch die Wüste
Produktionsland: Deutsches Reich
Erscheinungsjahr: 1934
Laufzeit: 88 Minuten
Sprache: Deutsch
Filmproduktion: Lothar Stark-Film GmbH
IMDb: deueng
Stab
Regie: J. A. Hübler-Kahla
Regieassistenz: Georg Siebert
Künstlerische Oberleitung: Hanns Beck-Gaden
Drehbuch: Carl Junghans
Vorlage: Karl May
Produktionsleitung: Hanns Beck-Gaden
Musik: Gottfried Huppertz
Ton: Joachim Thurban,
Martin Müller
Kamera: Georg Muschner,
Paul Rischke
Kameraassistenz: Rudolf Bredtschneider
Standfotos: Eugen Klagemann
Bauten: Gustav A. Knauer,
Alexander Mügge
Aufnahmeleitung: Willi Morrée,
Erich Roehl
Schnitt: Walter von Bonhorst
Besetzung
Darsteller Rolle
Fred Raupach Kara Ben Nemsi
Erich Haußmann Abu Seif
Gretl Wawra Hanneh
Heinz Evelt Hadschi Halef Omar, Karl Mays Diener
Aruth Wartan Scheich Malek
Katharina Berger Senitza
Herbert Gernot Abu Seifs Diener
Berthold Reissig Abu Seifs Begleiter
Franz Klebusch Händler in Mekka

Durch die Wüste ist ein deutscher Spielfilm von 1934. Die Uraufführung war am 20. Februar 1936 in Dresden.

Handlung

In dem Film durchquert Karl May als Kara Ben Nemsi mit seinem treuen Gefährten Hadschi Halef die weite Wüste auf dem Wege nach El Azar, der Heiligen Stadt, die vorher noch keines Ungläubigen Fuß betreten. Ein Schwarm von Geiern umkreist einen Toten, und Kara Ben Nemsi kommt so auf die Spur des Räubers Abu Seif und beschließt den Ermordeten zu rächen. Abu Seif lockt Kara Ben Nemsi in die großen Salzsümpfe, aber Kara findet den Weg aus dieser Stätte des Todes. In der nächsten Stadt verändert er dann sein Aussehen, und sein Ruhm als Arzt führt ihn in das Haus des reichen Ibrahim Mamur, dessen Lieblingsfrau Amschah er heilen soll.

Ibrahim Mamur aber ist niemand anders als Abu Seif. Kara rettet und entführt Amschah und bringt sie auf abenteuerlicher Fahrt über die Katarakte des Nils zu ihrem Vater, dem Scheich Malek. Dann folgt eine Kette wilder Abenteuer, bis endlich Kara den Weg in die Heilige Stadt El Aza findet.

Anmerkungen

Der Gedanke, Karl May zu verfilmen, war schon zu jener Zeit nicht neu. Schon vor einem Jahrzehnt wurden Verhandlungen geführt, aber die Bedenken waren damals zu stark. Nicht mit Unrecht wurde eingewendet, daß in den bekannteren Werken die Frauengestalten zu wenig handelnd auftreten. Dazu kamen die Schwierigkeiten der Landschaft und damit die Kosten großer Überseereisen. All diese Bedenken mußten vor der ersten Mayverfilmung beachtet werden.

Man wäihlte schließlich das Werk „Durch die Wüste“, den ersten Band der Erscheinungen des „Karl-May-Verlages“. Natürlich war eine Umschichtung des Stoffes nicht zu vermeiden, denn der Faden des Geschehens geht von diesem Romanwerk aus noch durch fünf weitere Binde. Wanngleich auch die Verfilmung anderer orientalischer Erzählungen Mays geplant waren, wollte man sich von Anfang an nicht auf Serienarbeit festlegen.

Da bei aller Heimatliébe anzunehmen war, daß die Verfilmung eines Karl-May-Stoffes auf märkiséhem Sande nicht geglückt wäre, beschloß man sogleich, die Außenaufnahmen in der afrikanischen Wüste unter echten Beduinen vorzunehmen. Man wurde sich darüber klar, daß im Film nicht durchweg die gleichen Personen erscheinen konnten wie im Roman.

So verwandelte man die ziemlich passive geraubte Montenegrinerin Senitza in das lebensvollere Beduinenmädchen Amschah; das orientalische Frauenideal Karl Mays, Hannah, die spätere Lebenskameradin des unerschrockenen Hadschi Halef Omar, wurde klarerherausgearbeitet. --

Nach langen Vorbereitungen reiste die Filmexpedition nach Ägypten ab. Die Produktion hatte die Lothazi-Stark-Film G. m. b. H. übernommen, die Spielleitung lag bei I. A. Hübler-Kahla, Produktionsleiter war Hanns Beck-Gaden; das Drehbuch schrieb Carl Junghans, die Musik Gottfried Huppertz. Als Aufnahmeleiter wirkte Willi Morree, an der Kamera schafften Georg Muschner und Paul Rischk mit ihrem Assistenten Rudolf Bredschneider, Tonmeister für den Film war Joachim Thurban. Schon bei der Landung in Alexandrien begannen die ersten Schwierigkeiten. Die Zollbeamten wurden bei den vierzig Kisten der Reisegesellschaft stutzig und erhoben besonders Einwände gegen die Einführung der Mayschen Originalwaffen, des Henrystutzens, des Bärentöters und der Coltrevolver.

Drei Tage lang dauerte das Hin und Her, dann durfte der ganze Troß passieren — gerade noch vor Toresschluß, denn der abessinisch-italienische Krieg warf seine drohenden Schatten vom Südosten her zum Nil, und im Westen standen unweit der letzten ägyptischen Oasen an der Grenze von Tripolis italienische Heeresmassen. Bei den Behörden im Innenministerium, bei den englischen Militärstellen hörte man manche Warnung; die beabsichtigten Aufnahmen wollten gar nicht in die unruhige Zeit hineinpassen. Man ließ sich jedoch nicht entmutigen, obgleich alles auf eigene Verantwortung geschehen mußte.

Nach echtem Karl-May-Vorbild zog die deutsche Karawane in die Wüste. Fernab von allen europäischen Lebensform, ohne jeden städtischen Stützpunkt, begann die mit größter Schnelligkeit durchgeführte Filmarbeit, bei der alle mit gleichem Eifer bei der Sache waren. Kara Ben Nemsi fand in Fred Raupach, Hadschi Halef Omar in Heinz Evelt einen mutigen und in allen Sätteln gerechten Vertreter.

Den wilden Abu Seif, den „Vater des Säbels“, spielte Erich Haußmann, den Beduinenscheik Maleh gab Aruth Wartan_wieder. Die beiden weiblichen Hauptrollen lagen bei Gretel Wawra als Hannah und Katharina Berger als Arnschah. Die Arbeit war nicht leicht, jeder mußte mit anpacken, gleichgültig ob der Sand sich schwer in den Mund legte, Ernährung und Unterkunft blieben der Umgebung angemessen. War man einmal bei einem Beduinen eingeladen, so hieß es keine Miene verziehen, wenn das freundlich vorgelegte Essen einen fremdartigen Eindruck machte und nicht immer übermäßig sauber anmutete. Eine große Erleichterung bei allem gaben die Erfahrungen, die die Kameraleute Muschner und Rischke bereits bei früheren Aufnahmen außerhalb der Grenzen abendländischer Zivilisation gesammelt hatten.

Bei der Abfahrt der Reisegesellschaft aus Ägypten entstanden neue Schwierigkeiten wegen der Mitnahme der Bildstreifen, aber schließlich wurden alle Hemmungen überwunden, und es gelang, das wertvolle Material nach Deutschland zu schaffen.

Vor der eigentlichen Premiere wurden wenigen geladenen Gästen ein 900 Meter langer Ausschnitt aus dem Film gezeigt. Man konnte in diesen Szenen das Bemühen feststellen, Karl May zu einem neuen Wunderleben erstehen zu lassen. Spannende Kampfszenen, Idylle ans der Oase und überhaupt der Zauber des Morgenlandes machen das Filmwerk besonders interessant.

Die 72jährige Witwe des großen Schriftstellers war zu der Probevorfürung aus ihrem Heim in der Villa Shatterhand in Radebeul bei Dresden nach Berlin gekommen. [1]:

Die erste öffentliche Erstaufführung des Filmwerkes fand in der sächsischen Heimat Karl Mays, in Dresden am 20. Februar 1936 statt.

Fußnoten