Eckhart, Johann Georg von

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Johann Georg von Eckhart

Johann Georg von Eckhart (oder Eccard[1]; geb. 7. September 1664 in Duingen; gest. 9. Februar 1730 in Würzburg) war ein deutscher Historiker, Sprachforscher sowie Hof- und Universitätsbibliothekar.

Leben

Eckhart wurde als Sohn des Duingener Oberförsters Hans Caspar Eccard und Catherine Marie Eccard (geb. Baring, 1647–1738), in Duingen geboren. Er studierte in Leipzig Theologie, dann Geschichte und Philologie, ging 1694 nach Hannover und wurde hier von Leibniz als Gehilfe bei dessen historischen Arbeiten angestellt. So arbeitete er in verschiedenen Archiven, begleitete Leibniz auf Reisen und war Mitarbeiter an den „Scriptores Rerum Brunsvicarum“. 1706 wurde er Professor der Geschichte in Helmstedt, 1714 in Hannover Rat und Historiker (Historiograph). Hier half er Leibniz bei der Abfassung der Geschichte des welfischen Hauses und besonders der „Anales imperii“.

Nach Leibniz' Tod (1716), dem er einen biographischen Nachruf widmete, erhielt er dessen Stellung als Bibliothekar und Historiker des Königshauses. Die Widmung der „Origines Habsburgo-Austriacae“ (172l) an Kaiser Karl VI. verschaffte Eckhart die Erhebung in den Reichsadelsstand. Wegen Schulden mußte er jedoch 1723 aus Hannover fliehen. Er ging nach Corvey zu den Benediktinern, von da nach Köln zu den Jesuiten (1724), die ihn der katholischen Kirche zuführten. 1724 wurde Eckhart als Hof- und Universitätsbibliothekar am Hof des Fürstbischofs von Würzburg Johann Philipp von Schönborn angestellt, wo er 1730 starb.

Wirken

Eckharts Leistung als Geschichts- und Sprachforscher ist groß. Durch den langen Umgang mit Leibniz geschult, ist er einer der ersten Deutschen, der — mit reichem Wissen ausgestattet — mit quellenkritischen Methoden im Sinne der Mauriner und großem Scharfsinn seine Werke geschrieben hat. Daß diese Arbeiten in vielem nicht mehr den heutigen Ansprüchen genügen, mindert nicht die Leistung. Besonders hervorgehoben werden muß sein Hauptwerk, die „Commentarii de rebus Franciae Orientalis et Episcopatus Wirceburgensis…“, sie reichen annalistisch geordnet allerdings nur bis in die Zeit König Konrads I. Die Geschichte des Bistums — er sieht das Würzburger Gebiet als Ursprungsland der Franken an — wird in engster Verbindung mit der Reichsgeschichte dargestellt.

Werke

  • Abstammung des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn Herrn Alexii, Gross-Czarischen Cron-Printzen, und der Durchlauchtigsten Fürstin und Frauen, Frauen Charlotten Christinen Sophien, gebohrner Printzessin von Braunschweig und Lüneburg, von dem griechischen Keyser Constantino Porphyrogenito nebst noch einer genealogischen Deduction, aus welcher erhellet, dass des Gross-Czarischen Cron-Printzen Hoheit aus dem Durchlauchtigsten Gwelfischen Hause entsprossen sey, hingegen die Durchlauchtigste Printzessin Charlotte von den alten russischen Gross-Fürsten herkomme. Alles mit der bewehrtesten Autoren Zeugnissen dargethan und beleget von Johann Georg Eckhart, der Geschichten Professore Ordinario zu Helmsted und Mitgliede der Königl. Preussischen Academie der Wissenschafften. Helmstedt: Hamm, 1711
  • Historia studii etymologici linguae Germanicae hactenus impensi. Hanoverae: Försterus, 1711
  • Leges Francorum Salicae Et Ripuariorum. Frankfurt, 1720
  • Origines serenissimae ac potentissimae familiae Habsburgo-Austriacae ex monumentis veteribus, scriptoribus coaetaneis, diplomatibus, chartisque [...]. Leipzig: Johann Friedrich Gleditsch, 1721
  • Historia genealogica principum Saxoniae superioris. 1722
  • Corpus historicum medii aevi : sive scriptores res in orbe universo praecipue in Germania a temporibus maxime Caroli M. Imps. usque ad finem seculi P. Chr. n. XV. gestas enarrantes. Lipsiae: Gleditsch, 1723.
  • Erklärung eines alten Kleinodien-Kästleins, aus dem Ebnerischen Cabinete zu Nürnberg, : worauf die Verlöbniß Heinrichs Hertzogen von Sachsen und Pfaltzgrafen bey Rhein mit Agnesen Pfältzis. Erb-Princeßin vorgestellet ist, ; dadurch auch einiger massen die Braunschweig-Lüneburgische Historie, nebst einigen alten dahin gehörigen Müntzen, erläutert wird. Nürnberg: Monath, 1725.
  • Commentarii de rebus Franciae orientalis et episcopatus Wirceburgensis. 2 Bände, Würzburg 1729, unvollendet
  • De Origine Germanorum : Eorumque vetustissimis coloniis, migrationibus ac rebus gestis. Goettingae: Schmidh, 1750

Verweise

Fußnoten

  1. So hat er selbst seinen Familiennamen vor seiner Erhebung in den Adelstand stets geschrieben.