Schlieben, Egon von

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Generalleutnant a. D. Egon von Schlieben

Friedrich Wilhelm Gotthold Egon von Schlieben (Lebensrune.png 13. Oktober 1852 auf dem Gut Niederfriedersdorf, heute Ortsteil Neusalza-Spremberg, Oberlausitz; Todesrune.png 27. Dezember 1933 in Dresden) war ein deutscher Offizier der Sächsischen Armee, zuletzt Generalleutnant und im Ersten Weltkrieg Kommandant von Dresden.

Werdegang

Rangliste 1908
Rangliste 1910
Rangliste 1912 I
Rangliste 1912 II
  • 1868: Eintritt in das Königlich Sächsische Kadettenkorps
  • Portepee-Fähnrich: 1. April 1873 im Schützen-(Füsilier)-Regiment „Prinz Georg“ Nr. 108
  • Sekondelieutenant: 2.11.1874
  • Premierlieutenant: 1.4.1881
  • Hauptmann: 1.4.1887 im 2. Grenadier-Regiment „Kaiser Wilhelm, König von Preußen“ Nr. 101
    • wohnhaft in der Zittauer Straße 14
  • Major: 21.4.1897 als Kommandeur des II. Bataillons/10. Königlich Sächsisches Infanterie-Regiment Nr. 134
  • Oberstleutnant: 22.3.1901 beim Stab Schützen-(Füsilier)-Regiments „Prinz Georg“ Nr. 108
  • Oberst: 11.9.1903
  • 11.9.1903 bis 25.3.1907 Kommandeur des 2. Grenadier-Regiments „Kaiser Wilhelm, König von Preußen“ Nr. 101
    • 1904 Die Adelslinie „Haus Nieder-Friedersdorf“ wurde am 30. Juli 1904 in das königlich sächsische Adelsbuch für den königlich sächsischen Staats- und Kultusminister Richard von Schlieben (1848–1908), Gutsherr auf Nieder-Taubenheim an der Spree, sowie für dessen Bruder, den königlich sächsischen Oberst Egon von Schlieben, Kommandeur des Grenadier-Regiments Nr. 101, eingetragen.
  • 25.3.1907 bis 21.5.1907: mit der Führung der 6. Königlich Sächsischen Infanterie-Brigade Nr. 64 beauftragt
  • Generalmajor: 21.5.1907 (ohne Patent)
    • 24.2.1908 Patent als Generalmajor vom 18.2.1908 erhalten
  • 21.5.1907 bis 24.9.1910 Kommandeur der der 6. Königlich Sächsischen Infanterie-Brigade Nr. 64
  • 24.9.1910 bis 23.9.1913: Kommandant von Dresden
    • zugleich beauftragt mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Inspekteurs der militärischen Strafanstalten
  • Charakter als Generalleutnant: 23.5.1911
  • 23.9.1913: mit der Pension und der Erlaubnis zum Tragen der bisherigen Uniform in den Ruhestand verabschiedet
  • 1914: bei der Mobilisierung zum Ersten Weltkrieg erneut zum Kommandanten von Dresden ernannt

Familie

Egon, geboren in Nieder Friedersdorf (wie es bis 1875 geschrieben wurde), war der Sohn des Rittergutsbesitzers Hans Anton August von Schlieben (Lebensrune.png 4. September 1814; Todesrune.png 25. Oktober 1873) und dessen Gemahlin Auguste Adelheid „Adele“, geb. von Beust (1815–1900). Seine Geschwister waren August Carl Heinrich Hans Joachim (Patent als Leutnant im 1. Reiter-Regiment vom 12. Juni 1866, Eisernes Kreuz, II. Klasse im Krieg 1870/71; Premierleutnant am 21. Januar 1873), Joachim Caspar Anton Richard, die spätere Stiftsdame Charlotte Auguste Adelheid Marie, Emilie Bertha Ursula Olga, verheiratet von Mayer, Eva Elisabeth Josepha Gabriele und Sophia Metha Adele von Schlieben.

Vater Hans

Hans war der Sohn von Friedrich August von Schlieben und der Emilie Auguste, geb. von Leubnitz. Seine Geschwistern waren Eva Therese Auguste, verheiratet Meißner (1817–1894), Eva Emilie Auguste, verheiratet von Konig-Zornigall (1819–1892), Hans Carl August, Hans August Ludwig, Hans Albrecht August, Eva Maria Auguste, Eva Agnes Auguste, verheiratet von Lochow (Mutter von Ewald von Lochow), Hans Otto August, Eva Ida Auguste, verheiratet von Kotze (1830–1906), Hans Moritz August, Eva Louise Auguste und Eva Bertha Auguste (1833–1916), die später den Künstler und Maler Viktor Friedrich „Fritz“ Gerhardt (1828–1921) heiratete.

Das seit 1392 eingetragene Gut war von 1655 bis 1843 im Besitz der Familie von Leubnitz. Als Johann August Ludwig von Leubnitz 1828 verstarb, erbte seine Frau Auguste Sophie Friederike, geborene von Polenz das Gut. Als sie dann 1845 verstarb, erbte ihre Tochter Emilie Auguste das Gut. Da Friedrich August von Schlieben schon verstorben war und sie als Witwe mit der Verwaltung überfordert war, überschrieb sie am 11. August 1845 das Gut ihrem Sohn Hans, Egons Vater.

Das Rittergut wurde am 8. Dezember 1874 von den Schlieben´schen Erben an Karl Friedrich Eduard Müller (Todesrune.png 1875) verkauft. Am 14. Juli 1877 kaufte Hans Leo von Oppell (Lebensrune.png 8. August 1846; Todesrune.png 19. Juli 1915) und dessen Frau Marie Louise Margarethe, geborene Freiin Dathe von Burgk aus Dresden das Gut von Heinrich Eduard Müller. Ab dem Jahr 1880 erfolgten umfangreiche Um- und Neubauten im Bereich des Gutshofes: Orangerie, Gesindehaus (gegenüber Orangerie), Arbeiterhaus (östlich des Rittergutes) und Stallanlagen. Aus dem Gutshaus wurde allmählich ein Schloß.

Bruder Richard

Joachim Kaspar Anton Richard von Schlieben (Lebensrune.png 23. Juli 1848 auf dem Gut Niederfriedersdorf; Todesrune.png 7. Februar 1908 in Nieder-Taubenheim an der Spree) war ein deutscher Verwaltungsbeamter und Politiker, zuletzt als Minister des Kultus und öffentlichen Unterrichts im Königreich Sachsen. Nach dem Abitur immatrikulierte er sich am 25. April 1868 an der Universität Leipzig für Rechtswissenschaft. Am 5. Mai 1868 wurde er Fuchs im Corps Lusatia Leipzig. Nach den juristischen Examen trat er in die innere Verwaltung des Königreichs Sachsen. Er war in verschiedenen Polizeidirektionen und staatlichen Stellen tätig und wurde Regierungsrat. Schliebens besondere Verdienste um Zittau liegen neben der hervorragenden Führung seiner amtlichen Geschäfte in der Förderung des Verkehrswesens, der Wissenschaften und der sozialen Gerechtigkeit. Er veranlaßte die Flußregulierung der Mandau, wodurch die regelmäßigen Überschwemmungen am südlichen Stadtrand Zittaus vermieden und dieser Wasserlauf für die sich ansiedelnde Textilindustrie nutzbar gemacht werden konnte.

Er war 1879 Regierungs-Assessor in der Amtshauptmannschaft Chemnitz sowie 1882 in der Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt, dann Regierungsrat der Kreishauptmannschaft Dresden, von 1884 bis 1895 Amtshauptmann der Amtshauptmannschaft Zittau, Zivilvorsitzender des Aushebungsbezirks Dresden, ordentliches Mitglied der Prüfungskommission für den Einjährig-Freiwilligen-Dienst, 1892 Oberregierungsrat, 1894 Geheimer Regierungsrat, 1894/95 bis 1898 Vortragender Rat im Ministerium des Inneren, 1896 Kommissar der Landeskultur- und Altersrentenverwaltung, 1897/98 bis 1906 Kreishauptmann der Kreishauptmannschaft Bautzen und 1906 bis 1907 Kultusminister von Sachsen. Er war u. a. Ritter des Johanniter-Ordens und des Königlich Sächsischen Verdienstordens. Er war Ehrenbürger von Bautzen, Zittau, Kamenz und Löbau. Richard von Schlieben wurde nach seinem Tod auf seinem Gut in Niedertaubenheim auf dem Friedhof Taubenheim beerdigt, zu den Trauergästen gehörte König Friedrich August III. (Sachsen). 1908 wurde die Grundschule in Zittau nach ihm benannt (seit 1993 „Wilhelm-Busch-Grundschule“), auch die Richard-von-Schlieben-Oberschule Zittau trägt seinen Namen.

Ehe

Premierleutnant von Schlieben heiratete am 29. Januar 1883 seine Verlobte Margarethe Amalie Bach (Lebensrune.png 2. November 1863 in Buchholz; 4. Mai 1899 in Dresden), Tochter von Eduard Julius Bach (1799–1872) und der aus Braunschweig stammende Auguste Christiane Clara, geb. von Assel (1830–1867). Aus der Ehe sind drei Kinder entsprossen:

  • Magarete Elisabeth Christa von Schlieben (Lebensrune.png 13. Juli 1885 in Dresden)
    • ∞ 1. Oktober 1906 Georg Hermann Bernhard von Schweinitz (Lebensrune.png 7. Juli 1880 in Leipzig; 30. Juni 1916 bei Amifontaine als Hauptmann und Divisionsadjutant); Sohn des Generals der Infanterie Georg Hermann von Schweinitz (1851–1928)
    • ∞ 14. September 1919 Wolfgang von Schweinitz; Generalmajor und Bruder von Georg Hermann Bernhard
  • Hans-Joachim Eduard Egon von Schlieben (1888–1903)
  • Johannes Anton Dietrich von Schlieben (1893–1984); Generalmajor
    • ∞ Marga Frida Freiin von Magnus

Auszeichnungen (chronologischer Auszug)