Kämpfer, Engelbert

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Engelbert Kaempfer (geb. 16. September 1651 in Lemgo; gest. 2. November 1716 in Lieme) war ein deutscher Arzt und Forschungsreisender. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Kaempf.“.

Herkunft

Kaempfer war der zweite Sohn von Johannes Kaempfer, einem Pastor an der St.-Nicolai-Kirche zu Lemgo, und dessen Ehefrau Christina Drepper. In seiner Jugend besuchte er zunächst die Lateinschule in seiner Heimatstadt und in Hameln (1667), danach das Gymnasium in Lüneburg, Lübeck und schließlich das „Athenaeum“ in Danzig, wo er Philosophie, Geschichte sowie alte und neue Sprachen hörte. Dort veröffentlichte er auch sein erstes Werk unter dem Titel "De Maiestatis divisione" (Über die Teilung der obersten Gewalt). Es folgte ein langwieriges Studium der Philosophie und Medizin an den „Hohen Schulen“ in Thorn, Krakau und Königsberg (Preußen). 1681 wechselte er zur Akademie in Uppsala.

Wirken

1683 bis 1684 hielt er sich als Sekretär einer schwedischen Gesandtschaft in Persien auf und blieb nach Beendigung seines Dienstes bis 1688 in Bandar Abbas, Persien. Dann fuhr Kaempfer zwei Jahre lang als Arzt auf einem Schiff der Holländischen Ostindischen Kompanie. 1690 ergab sich die Gelegenheit,eine Stellung als Mediziner auf der streng überwachten Insel Deshima in Japan anzunehmen.

Schnell gewann er das Vertrauen seiner japanischen Dolmetscher, indem er ihnen seine medizinischen Kenntnisse mitteilte. Dies allein wäre für seine Forschungen nicht ausreichend gewesen. Dank eines jungen studentischen Dolmetschers, der bei ihm die Arzneikunst erlernen sollte, erhielt er alle gewünschten Informationen über Land und Leute.

1691 und 1692 begleitete Engelbert Kaempfer die jährlichen Aufwartungen am Hofe des Shoguns in Edo. Mit großer Sorgfalt zeichnete er diese Reisen auf und hinterließ damit ein für die damalige Zeit einzigartiges Japanwerk.

Im Oktober 1692 verließ Kaempfer Deshima mit Ziel Batavia. 1693 erreichte er Amsterdam, wo er seine Dissertation fertig stellte. 1694 kehrte er nach Lemgo zurück, wurde Leibarzt beim Grafen zur Lippe in Detmold und unterhielt dort eine eigene Praxis.

Durch seinen Tod 1716 blieb sein großes Lebenswerk zunächst nur Fragment, bis der englische Arzt Sir Hans Sloane Kaempfers Manuskripte kaufte und sie 1759 Teil der Sammlung des British Museum wurden. 1727 erschien in London posthum „The History of Japan“ und damit begann die Publikations- und Wirkungsgeschichte von Kaempfers Japanwerk. „The History of Japan“ erschien 1777-79 in deutscher Sprache.

Literatur